Trauerweide

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Albus lächelte kurz, dann lief er zu dem Grab herüber, neben welches Gellert sich gerade gehockt hatte.

"Ignotus Peverell", las Albus. "Warte mal... Das sagt mir was. Die Familie Peverell war doch bekannt für ihr im Blut liegendes Talent. Selbstverständlich kenne ich den Namen."

"Das dachte ich mir schon." Gellert sah mit einem herausfordernden Grinsen zu Albus auf und deutete dann auf ein Zeichen, das in den Grabstein gemeißelt war.
Es war ein Dreieck, welches vertikal von einem Strich durchzogen war und außerdem einen Kreis in sich trug.
"Dann hast du bestimmt auch schon einmal dieses Zeichen gesehen, oder?"

Albus nickte. "Auf diesem Grabstein habe ich es schon oft gesehen. Und ansonsten..." Er überlegte.

"Macht ja auch nichts", warf Gellert ein. "Ich muss dir etwas erzählen, allerdings... nicht hier. Sagtest du nicht, die Umgebung von Godric's Hollow wäre so schön? Lass uns etwas in die Natur gehen."

"Gute Idee", stimmte Albus zu und während die beiden den Friedhof verließen und sich auf den Weg aus dem Dorf hinaus machten, unterhielten sie sich über ihre Schulzeit.

Albus erzählte Gellert von Hogwarts. Von dem wunderschönen Schloss mit den vielen Türmen und die Ländereien rund ums Schloss. Von dem großen See und dem Verbotenen Wald. Er erzählte von ein paar Erfolgen, die er als Schüler erreicht hatte, aber auch von Dingen, die er angestellt hatte. Von Gellert erfuhr Albus, dass er auf der Durmstrang Schule gewesen war, von welcher er wusste, dass sie den dunklen Künsten offener begegnete, als Hogwarts. Und auch das machte Gellert für Albus noch einmal mehr interessanter. Denn dieser erzählte nun auch von seinen Experimenten und Erfahrungen. Albus staunte nicht schlecht und war beeindruckt von Gellert. Jedenfalls bis dieser ihm dann erzählte, dass er von der Schule geflogen war, weil eines seiner Experimente wohl so sehr misslungen war, dass es einen seiner Mitschüler fast das Leben gekostet hätte. Zunächst war Albus schockiert darüber. Doch als Gellert immer wieder sagte, dass es ein Unfall und keine Absicht gewesen war, und dass der Junge ja überlebt hatte, war Albus wieder milde gestimmt. Und er wusste, dass ein brillanter Kopf wie Gellert mit Sicherheit aus seinen Fehlern lernte und Konsequenzen zog. Und eine komplette Ausbildung zum Zauberer hatte er sowie so nicht nötig. Gellert war von Natur aus talentiert und konnte sicherlich mehr von sich behaupten, als manch einer, der bis zum Schluss zur Schule gegangen war.

Die beiden Zauberer ließen sich am Ufer des Flusses neben der Trauerweide und dem Feld nieder; Albus' Lieblingsplatz in der Umgebung. Sie zogen beide ihre Schuhe aus und ließen die Füße im kühlen Wasser des Flusses baumeln.

"Du wolltest noch etwas erzählen" erinnerte Albus seinen Begleiter.

"Ja... Nun, kennst du das Märchen von den drei Brüdern?"

Albus sah Gellert an, als hätte er ihn nicht richtig verstanden. "Was ist das denn für eine Frage? Natürlich kenne ich das Märchen."

"Stimmt, blöde Frage" gab Gellert halb grinsend zu. "Jedenfalls gibt es eine Legende, die besagt, dass-"

"-die Gegenstände, die der Tod den Brüdern überlässt real seien", vollendete Albus.

"Genau", sagte Gellert überrascht und sah den jungen Mann neben sich interessiert an. "Du weißt davon?"

"Nur, dass diese Legende existiert. Deshalb wollte ich dich fragen, ob du mehr darüber weißt. Ich finde das ganze nämlich ziemlich spannend", sagte Albus und grinste vorsichtig. "Ich habe schon in vielen Büchern nach der Legende gesucht, aber nichts gefunden. Das war der Grund, weshalb ich deine Tante besucht habe. Ich wollte in ihren Büchern danach schauen, doch dann... warst du da, hast Andeutungen von dunkler Magie gemacht und ich... wusste irgendwie, dass du mehr darüber weißt."

Erised (Grindeldore FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt