Es war mitten in der Nacht. Albus' Zimmer war immer noch erleuchtet. Zwar spärlich, aber gerade so gut, dass man ohne große Anstrengungen lesen konnte. Und genau das tat Albus gerade. Er hatte sich noch ein paar Kapitel eines Buches durchlesen und den Tagespropheten nach Neuigkeiten durchsuchen wollen. Gellert neben ihm schlief schon lange. Nachdem Albus ihn am Abend beruhigen musste, war er sehr müde gewesen, hatte aber nichts dagegen gehabt, dass Albus das Licht noch leuchten ließ um zu lesen. Er hatte sich tief durchatmend an Albus' Seite gekuschelt und war schon bald unter Albus' lächelndem Blick eingeschlafen.
Mittlerweile hatte Albus das Buch bereits zur Seite gelegt und beschäftigte sich nun mit dem Tagespropheten. Doch er spürte, wie die Müdigkeit sich langsam in ihm ausbreitete und seine Lider immer schwerer wurden. Es fiel ihm nicht mehr leicht, die Augen offen zu halten. Er gähnte, während er einige Artikel überflog. Dann hielt er plötzlich inne. Sein Blick haftete an einem kurzen Werbeartikel, da ihm die Worte 'mächtigste Zauberstäbe' und 'legendärer Elderstab' ins Auge gefallen waren. Albus las. Der kurze Artikel warb für einen Zauberstabhersteller namens Gregorowitsch. Albus hatte bereits von ihm und seinen Zauberstäben gehört. Sie sollen angeblich zu den besten zählen. Gregorowitsch hatte seinen Sitz auf dem europäischen Festland. Dem Artikel konnte Albus entnehmen, dass Gregorowitsch selbst behauptete, dass seine Zauberstäbe von ganz besonderer Qualität waren, da er die Kräfte des Elderstabes als Modell zur Herstellung seiner Zauberstäbe verwendete. Angeblich hatte er sich jahrelang mit dem Elderstab beschäftigt und viel über ihn in Erfahrung gebracht.
Albus stutzte. Das konnte doch nur bedeuten, dass Gregorowitsch selbst mit dem Elderstab gearbeitet haben musste. Er hatte ihn bei sich haben müssen. Oder der Werbeartikel war bloß dafür gedacht, mehr Kunden anzuziehen. Jedoch hatte Albus selbst von der Qualität und der Macht der Zauberstäbe von Gregorowitsch gehört. Demnach konnte er mit seinem Verdacht nicht sehr falsch liegen. Davon musste er unbedingt Gellert erzählen, allerdings wollte er ihn auch nicht wecken.
Er warf einen Blick auf seinen Freund, welcher gerade zusammenzuckte und sich auf die andere Seite drehte. Albus lächelte und legte den Tagespropheten nun ebenfalls zur Seite. Er gähnte, streckte sich und losch das Licht. Dann legte er sich hin, rückte ein Stück näher an Gellert heran und legte seinen Arm um ihn. Verwirrt stellte er fest, dass Gellert ganz warm war und schwitzte. Dann durchfuhr ein weiteres Zucken seinen Körper. Albus hörte, dass er nun schwerer atmete. Gellert zitterte und gab einen verängstigten Laut von sich.
"Gellert?", fragte Albus vorsichtig und stützte sich auf seinen linken Arm.
Im Mondlicht, welches zum Fenster hinein schien, sah Albus Gellerts verzerrtes Gesicht. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Offenbar hatte er einen Albtraum. Albus dachte gerade darüber nach Gellert eventuell zu wecken, doch die Entscheidung erübrigte sich nun, da Gellert plötzlich erschrocken hochfuhr und die Augen aufriss. Sofort war Albus zur Stelle. Er erleuchtete schnell die Kerze auf seinem Nachttisch und setzte sich auf.
"Gellert...", begann er. "Du hast schlecht geträumt, stimmt's? Willst du etwas Wasser?"
Gellerts Augen waren leer, während ihm die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Er nickte abwesend. Albus schnappte sich das Glas und seinen Zauberstab vom Nachttisch, sagte schnell 'Aguamenti' und reichte Gellert das gefüllte Glas.
Gellert nahm es ihm nickend ab, trank einige Schlucke und sah Albus an. "Danke. Das tat gut."
Albus strich sanft über Gellerts Rücken. "Geht's wieder?"
Gellert nickte. "Jetzt träume ich auch noch von dieser verfluchten Hölle."
"Die Muggel und ihre Waffen?", fragte Albus vorsichtig nach, obwohl er die Antwort schon ahnen konnte.
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Erised (Grindeldore FF)
FanfictionAls er gezwungen war seinen Traum von einer großen Weltreise für seine Familie aufzugeben und nach Godric's Hollow zurückzukehren, hatte Albus Dumbledore nicht die geringste Ahnung gehabt, dass dieser Sommer sein Leben verändern würde. Albus trifft...