Kesselkuchen

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"Hm, wonach riecht's denn hier?" Aberforth Dumbledore kam in einem blau karierten Schlafanzug in die Küche gelaufen und schnupperte neugierig.

In der Küche stand sein älterer Bruder Albus und beugte sich nervös über ein Backbuch, während neben ihm ein Schneebesen in einer Rührschüssel eifrig vor sich hin rührte und dabei den Tisch vollkleckerte. Währenddessen schwebten diverse Zutaten, wie eine Packung Mehl, eine Dose mit Zucker und diverse Eierschalen um Albus' Kopf herum. Der junge Zauberer trug eine rosa Schürze und blätterte gerade eine Seite des Buches um.

"Ich glaube, ich habe irgendwas falsch gemacht...", murmelte er und kratzte sich am Kopf, wobei Mehl in seinen rotbraunen Haaren hängen blieb.

"Dafür riecht es aber ziemlich gut", kommentierte Aberforth, schmunzelte und gesellte sich zu seinem Bruder in die Küche. "Was machst du denn da?"

"Backen", antwortete Albus knapp und blätterte eine Seite zurück.

Sein jüngerer Bruder verdrehte die Augen. "Tatsächlich?"

Albus seufzte und richtete sich auf. "Ich versuche Kesselkuchen zu backen. Für Mrs. Bagshot. Aber die Creme für die kleinen Muffins will mir nicht gelingen." Er gab seinem Zauberstab einen lockeren Schwung aus seinem Handgelenk, woraufhin der Schneebesen aufhörte zu rühren und eine traurig aussehende, gelbe Pampe in der Rührschüssel übrig blieb.

"Mrs. Bagshot? Wieso backst du für sie?", wollte Aberforth wissen.

"Um ihr zu danken, dass sie sich nach Mum's Tod so um uns gesorgt hat. Und ich wollte mir ein Buch von ihr leihen", erklärte Albus knapp und ließ die gelbe Pampe mit einem Wisch seines Zauberstabs verschwinden.

"Gute Idee, da komm ich mit!", sagte Aberforth eifrig.

"Nein, das ist schon in Ordnung, wenn ich alleine gehe. Ich... muss nämlich auch noch etwas mit ihr besprechen. Außerdem muss einer hier bleiben, um auf Ariana aufzupassen", versuchte Albus seinen Bruder umzustimmen und sah ihn überzeugend an, in der Hoffnung er würde sich einsichtig zeigen.

Aberforth seufzte. "Du hast ja Recht. Aber das nächste Mal drückst du dich nicht davor hier zu bleiben. Du musst genauso auf Ari aufpassen, wie ich, Albus."

"Ja", murmelte Albus und wandte sich wieder dem Backbuch zu, nur um festzustellen, dass er bei der Creme tatsächlich etwas falsch gemacht hatte.

"Lässt du uns wenigstens ein paar Kesselkuchen zum Probieren hier?", fragte Aberforth hoffnungsvoll.

Albus zog einen Mundwinkel in die Höhe und sah seinen Bruder kurz an. "Darauf kannst du dich verlassen." Dann ließ er die Zutaten für die Creme vor seiner Nase her tanzen, bis diese in die Rührschüssel kippten und sorgte dafür, dass der Schneebesen erneut anfing zu rühren.

"Klasse", sagte Aberforth mit einem dezenten Grinsen im Gesicht und huschte wieder zurück in sein Zimmer. "Vergiss die Muffins im Ofen nicht!", rief er Albus im Weggehen zu.






Einige Zeit später, es war etwa früher Nachmittag, stand Albus mit einem Teller voller halbwegs gelungener Kesselkuchen vor der Haustür von Bathilda Bagshot. Er hatte eine dunkelblaue Weste über sein weißes Hemd gezogen und seine Haare frisch durchgekämmt, welche nun glänzend und voluminös um seinen Kopf fielen. Er hatte gerade an die Tür geklopft, welche sich nach ein paar Momenten öffnete. In der Tür stand nun eine mittelgroße Hexe, die ihre blonden, von ein paar grauen Strähnen durchzogenen Haaren, zu einem lockeren Dutt nach hinten gebunden hatte. Sie trug ein kariertes Kleid und begann zu lächeln, als sie sah, wer vor ihrer Tür stand.

"Albus, das ist ja schön, dass Sie vorbei kommen. Wie geht es Ihnen? Wäre eine Tasse Tee recht?", fragte sie und ihre blauen Augen musterten den Teller in Albus' Händen. "Kesselkuchen? Das wäre doch nicht nötig gewesen, mein Junge."

Erised (Grindeldore FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt