Der Schatten hinter dem wahren Ich // Snape FF

3. Der Fall

Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass Snape und ich zusammen gebraut haben. Seit dem hat er nicht mehr mit mir gesprochen, außer im Unterricht. Und kurz vor Halloween wird mir endlich bewusst warum er mir so bekannt vorkommt...

Severus Snape war der, der immer von James Potter und seinen Kumpanen gemobbt wurde. Er hat die Schule verlassen als ich in die dritte Klasse gekommen bin. Jeder wusste um die Rumtreiber und den Hass zwischen James und Snape.

Müde schleppe ich mich zum Abendessen. Jetzt, wo morgen Halloween ist, ist diese schon etwas geschmückt aber dennoch liegt ein Schatten über dem warmen Licht der Halle. Mein ungutes Gefühl ist besonders stark heute und alles in mir will nachhause...nachhause zu meinen Eltern. Sie in den Arm nehmen...ihnen sagen wie sehr ich sie lieb habe.

Mit falschem lächeln setze ich mich zu Merry und Ethan die turtelnd nebeneinander sitzen und sich irgendwas erzählen. Ihr Date ist gut verlaufen und sie sind jetzt zusammen. Ich gebe vor ihnen zuzuhören, lache ein zweimal oder gebe eine kurze Antwort, wenn sie mich mal ansprechen, aber essen tue ich nichts. Mir ist einfach nicht danach.

Wie gelähmt verlasse ich dann die große Halle, laufe ohne Ziel durch die endlosen Gänge des Schlosses und versuche heraus zu finden, warum ich dieses Gefühl habe...

Liegt es an ihm, liegt es an der momentanen Lage...ich komme einfach nicht darauf und ich merke ich zu spät, dass ich vor dem Raum stehe, in dem ich mit Snape den Trank gebraut habe. Und ohne zu wissen oder er darin ist oder nicht klopfe ich an, und tatsächliche höre ich schritte.

Mit wütendem Gesichtsausdruck öffnet Professor Snape die Tür und funkelt mich an „Taylor, was wollen sie hier?" fragt er mit kalter öliger Stimme „Ich..weiß es nicht genau, tut mir leid Professor" murmle ich und will mich umdrehen, da wird sein Blick etwas freundlicher.

„Wollen sie mir bei den letzten Schritten für den Trank des Glücks Assistieren?", fragt er etwas freundlicher, „Gerne" antworte ich erleichtert, mit einem nicken wendet er sich ab und lässt mich eintreten während er den Trank umrührt.

Schweigsam schließe ich die Tür hinter mir und sehe den Tränkemeister an „Holen sie mir bitte die kleine goldene Phiole aus dem Regal? Und nehmen Sie gleich ein Wacholderblatt mit und essen Sie es, ihr Magen sollte sich dadurch beruhigen" weist er mich ohne hochzuschauen an.

Leicht beschämt streiche ich mir über den Bauch und tue, was er sagt. Stelle ihm die Phiole vor den Kessel und kaue auf dem Blatt rum „Auch wenn sie nicht mehr so bedürftig sind wie in ihrer anfänglichen Pubertären Phase, sollten sie das Essen nicht vernachlässigen" bemerkt er beiläufig und automatisch werde ich etwas rot.

„Professor, warum sind sie nach Hogwarts zurückgekehrt?", frage ich vorsichtig, und für einen Moment sieht es aus als hätte er in seiner Bewegung innegehalten, jedoch ist dieser Moment so schnell vorbei wie er gekommen war.

Seine schwarzen Augen sind weiter auf den Kessel gerichtet während er darin herumrührt „Die Stelle wurde mir angeboten, und die Bezahlung stimmt auch" antwortet er knapp und kalt.

Ich nicke beschämt und sehe ich schweigend bei der Arbeit zu „Warum sind sie heute Abend bei ihrem Professor und nicht mit ihren Freunden bei all den anderen, voller Vorfreude sprühenden, Mitschülern?" fragt er und mustert mich kurz „Sie sind anderweitig beschäftigt..." weiche ich aus und sehe auf den Boden und meine, vor mir zusammen gefalteten Hände.

„Anderweitig beschäftigt...", murmelt er andächtig und füllt dann die goldene Flüssigkeit in die goldene Phiole ab „Nun Miss Taylor, bringen sie mir bitte dieses Schächtelchen vor ihnen" weist er mich an und deutet auf eine dunkle Holzkiste mit goldenem Muster.