8. "Echte Freundschaft"

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Als ich spät am Abend in den Mädchenschlafsaal komme, sehe ich mich nach Merry um. Doch sie ist nicht da, ihr Bett ist noch unbenutzt und sonst bin ich auch ganz alleine.

Ich lege das kleine Buch unter meine Matratze und mache mich dann Bett fertig. Doch obwohl die Kälte der Angst, Merry verloren zu haben an mir nagt, ist da noch das warme Gefühl da.

Das Gefühl welches Severus Snape mir gegeben hat.

Ich kuschle mich in meine Kissen und schließe die Augen. Die Schwärze des Schlafes empfängt mich und lähmt meine Körper.

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Zwei Tage später redet Merry noch immer nicht mit mir. Ich habe sie kurz gesehen als sie etwas aus ihrem Schrank geholt hat, aber sonst meidet sie mich.

Niedergeschlagen verlasse ich mein Bett an diesem Morgen. Es ist der erste Weihnachtsmorgen. Eigentlich freut man sich auf diesen Morgen. Doch ich will diesen Tag einfach nur hinter mich bringen.

Nach einer kurzen Dusche gehe ich runter in den Gemeinschaftsraum. Ein großer Festbaum und festlicher Weihnachtsschmuck sorgt für weihnachtliche Gefühle.

Die wenigen die da sind haben sich ihre Geschenke schon geholt und sich woanders hin verzogen, doch zu meiner Überraschung liegen zwei Päckchen noch immer unter der Tanne.

Vorsichtig ziehe ich sie unter der Tanne hervor und tatsächlich steht mein Name auf beiden. Das kleinste, welches in ein Tuch gewickelt ist und einen leichten Duft von Lavendel hat, öffne ich zuerst.

Es ist eine kleine Schatulle, verwirrt was darin sein könnte, öffne ich sie. Darin liegt ein kleines Stück Pergament und ein silberner Ring in den ein kleiner Saphir gefasst ist und ,welcher dezente Verzierungen aufweist.

Verzaubert von der Schönheit dieses kleinen unscheinbaren Rings beginne ich die Nachricht auf dem Stück Pergament zu lesen.

Ein Gegenstück zu deiner Kette. Ein kleiner Saphir für eine Saphirrose.

Mehr steht da nicht. Auch nicht von wem sie ist. Vielleicht von John oder Merry, oder jemand ganz anderen.

Das zweite Päckchen ist etwas größer. Es ist ein eleganter Umschlag. Das Siegel meiner Familie versiegelt ihn und schon rollen mir die ersten Tränen die Wange runter.

Im Umschlag ist die Besitzurkunde unserer Wohnung in der Stadt und zu einem Cottage auf dem Land, dazu das Testament meiner Eltern, indem sie mir alle ihre Besitztümer übergeben.

Offiziell gehört mir nun alles was die Taylors mal Wahren. Die letzte dieser einst so mächtigen Familie.

Die Urkunden und das Testament wieder in den Umschlag packend stehe ich auf und gehe hoch. Den Ring lasse ich an doch den Umschlag verstaue ich in meinem Koffer.

Wie sehr ich mir jetzt wüsche Merry oder John dazuhaben, doch beide sind nicht da.

Ein Klopfen reißt mich aus meine Gedanken und ich erkenne Newt der am Fenster sitzt und einen Brief im Schnabel hält.

Schnell öffne ich ihm das Fenster so, dass er reinfliegen kann.

Nachdem er es sich auf einem Stuhl bequem gemacht hat, nehme ich ihm den Brief ab. Die Handschrift ist die von John.

Hey Cora,
Ich nehme mal an, dass du ziemlich traurig bist heute. Merry hat mir geschrieben, dass du es ihr gesagt hast und dass ihr momentan nicht miteinander sprecht.
Ich denke, du solltest ihr etwas Zeit geben. Sie wird auf dich zu kommen, wenn sie so weit ist. Ich bin ja auch noch da. Mein Geschenk für dich liegt noch in meinem Zimmer, ich bringe es dir also mit, wenn ich wieder komme. Will ja deine Reaktion sehen.
Und jetzt muss ich dich bitten nicht anfangen zu weinen. Auch wenn es so scheint, als ob du alleine bist und du alles verloren hast, es stimmt nicht. Du hast Freunde, welche deine Familie sind und die nie zulassen würden das du alleine bist. Du hast etwas Wichtiges verloren, aber tief in dir weißt du, dass sie immer bei dir sein werden.
Also lächle. Du bist die stärkste Person, die ich kenne, du meisterst jede Aufgabe und jede Herausforderung.
Also dann, wir sehen uns.
Dein John

Der Schatten hinter dem wahren Ich // Snape FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt