16. Das Ende eines Jahres

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Die Zeit bis zum letzten Tag dieses Schuljahres vergeht wie im Flug.

Nach dem Ball sind die Siebtklässler abgereist, ihre Zeit auf Hogwarts ist vorbei und sie suchen sich jetzt ihren Weg im Leben der Erwachsenen.

Während ich beobachte, wie die Schüler in Scharen in Richtung der Zughaltestelle machen denke ich über das vergangene Jahr nach. Es war wirklich das bis jetzt ereignisreichste Jahr meines Lebens.

Ich habe kurz vor Schulbeginn das dunkle Mal empfangen, gegen meine Willen, einfach, weil ich Angst hatte mich dagegen zu wehren, aber wie hätte ich das auch tun sollen? Gegen einen so mächtigen Zauberer wie dem dunklen Lord hätte doch keine Schülerin etwas ausrichten können.

Wie falsch ich damit nur lag. Denn er wurde ja von einem kleinen Kind besiegt, ein Kind welches von dann an das bekannteste Kind der englischen Zauberwelt sein wird.

Severus kam auf die Schule, hat mir mein Herz gestohlen und mich gerettet. Gerettet vor meinen hasserfüllten Schulkameraden und mir selbst.

Ich habe meine beste Freundin verloren, denn sie spricht noch immer nicht mehr wirklich nicht mehr mit mir, hat aber auch niemandem mein Geheimnis verraten.

Emily welche mit ihrem Freund Michael von der Schule geflogen ist hat wohl den Kontakt zu ihrer Familie eingestellt, so sehr schämt sie sich wohl für das was passiert ist. Ich hoffe ehrlich, dass sie einen Weg findet ein normales Leben zu führen.

Und meine Eltern. Ich vermisse sie mehr als ich in Worte fassen könnte. Die Kette meiner Mutter lege ich schon gar nicht mehr ab, sie lässt mich die nähe meiner Eltern spüren.

Olivia welche nicht von meiner Seite gewichen ist seit Merry und ich nicht mehr miteinander sprechen hat mir zusammen mit John einen halt gegeben, ohne die beiden hätte ich echt Probleme bekommen in diesem Jahr und umso mehr freue ich mich das sie nun endlich zusammen sind, auch wenn sie sich nur wenig sehen können, solange Olivia noch in Hogwarts ist.

Und jetzt sitze ich hier und sehe zu wie alle das Schloss verlassen. Jetzt da ich volljährig bin, könnte ich auch einfach in die Wohnung meiner Eltern, die ja offiziell mir gehört aber das schaffe, ich, nicht. Noch nicht.

Und dann ist es still. Das Schloss ist wie ausgestorben und nur ich und ein paar wenig andere sind noch im Schloss. Es ist eine Ausnahme für uns, aus Mitleid, ich bin ja nicht die einzige die jetzt ohne Eltern dar steht.

Seltsam erleichtert laufe ich durch das Schloss und dann in Richtung des schwarzen Sees.

Es ist angenehm warm und man kann nur das Plätschern des Wassers an den Steinen hören. Perfekt um einfach nur zu entspannen.

Ich lege mich ins Gras und lasse die Sonne auf mein Gesicht scheinen.

Ich versuche erstmal eine Weile an nichts zu denken doch dann schiebt sich ein wichtiger Gedanke in meinen Kopf, was sind Severus und ich jetzt? Ich bin noch immer seine Schülerin und seit diesem Abend sind wir nicht mehr dazu kommen zu reden.

Noch ist es uns verboten zusammen zu sein und selbst wenn er in den Ferien im Schloss bleiben sollte, können wir uns vielleicht auch nicht so viel sehen sonst könnte irgendjemand verdacht schöpfen.

Diese Gedanken kreisen immer weiter in meinem Kopf und am liebsten würde ich sofort in die Kerker rennen und schauen, ob er da ist, doch ich reiße mich zusammen, ich darf ihn nicht in Gefahr bringen.

Doch da höre ich Schritte, ganz leise und dumpf aber es sind eindeutig Schritte.

Langsam öffne ich die Augen und sehe wie jemand zum Steg geht. Es ist nicht Severus oder sonst jemand den ich kenne, zumindest niemand den ich erkenne so von hinten.

Die Person scheint mich nicht bemerkt zu haben, oder sie scheint mich zu ignorieren.

Ich sehe die Person eine Weile an und dann erkenne ich die Person. Es ist Camilla Grey, eine Hufflepuff Schülerin auch in meinem Jahr. Sie ist immer sehr still und unauffällig aber auch eine der besten in unserem Jahrgang.

Ich wusste ja das auch andere Schüler hier bleiben aber nicht das auch sie dazu gehört. Eigentlich sollte ich liegen bleiben und sie einfach in Ruhe lassen aber ich stehe auf und gehe zu ihr auf den Steg "Hallo Coraline" sagt sie sofort als ich den Steg betrete "Camilla" sage ich und stelle mich neben sie.

Wir schweigen eine Weile bis sie mich von der Seite ansieht "Jetzt stehen wir da, die Waisen des Krieges. Gebrochen und zu Verstört um irgendwo anders hinzugehen, wo wir vielleicht alleine währen." sagt sie mit einer ernsten Stimme "Da hast du recht. Jeder der jetzt noch hier ist, hat nun nicht mehr das Leben, mit dem er damals hier nach Hogwarts kam" gebe ich ihr recht und sehe weiter auf das schwarze Wasser.

Wieder schweigen doch dann dreht sie sich zu mir und sieht mich mit ihren grünen Augen ernst an "Ich weiß auf welcher Seite deine Eltern standen, aber ich nehme es dir nicht übel. Ich kenne auch dein Geheimnis, zumindest wenn es stimmt was Emily damals gesagt hat, und es ist mir egal. Es waren andere Zeiten und das wollte ich dir noch sagen".

Ich drehe mich nun ebenfalls zu ihr "Du bist ehrlicher und guter Mensch, ich könnte es dir nicht verübeln, wenn du mich wie viele andere lieber losgeworden wärst. Ich danke dir für diese Worte" sage ich ernsthaft und nicke kurz. Sie schiebt sich eine Strähne ihres dunkelbraunen Haares hinter die Ohren und nickt dann "Wir sind die Generation welche das geschehene ausbaden und wieder gut machen darf, da sollten wir zusammen halten" gibt sie zurück und so stehen wir da.

So kann also aus dem schlimmsten etwas Gutes entstehen "Lass uns nachher zusammen essen. Ich glaube, ich würde dich gerne etwas besser kennenlernen. Falls du das möchtest" sage ich dann und lächle leicht.

Verwundert sieht sie mich an und nickt dann "Klar, warum nicht" meint sie nur.

Soooo meine Lieben, die erste Hälfte ist geschafft. Hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen :)

Der Schatten hinter dem wahren Ich // Snape FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt