12. Die Verschwörung

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Kälte erfasst mich plötzlich und obwohl ich mich ziemlich sicher fühle habe ich plötzlich Angst. Meine Hand fängt an zu zittern und als ob Severus sofort gemerkt hätte das etwas nicht stimmt, steht er plötzlich direkt vor mir und streicht sanft über meine Hand "Solange ich hier bin, wird dir nichts mehr passieren" murmelt er leise, so leise, dass ich es fast nicht gehört hätte.

Tränen bilden sich meinen Augen und ich umarme Severus. Verwirrt von meiner Initiative versteift er sich kurz entspannt sich aber dann und streicht mir über den Rücken "Nicht weinen, du weißt das du stärker bist" flüstert er mir ins Ohr.

Dankbar lehne ich meinen Kopf gegen seine Brust und lasse mich von ihm beruhigen.

Nach einer viel zu kurzen Zeit drückt er mich von sich "Du solltest jetzt gehen "murmelt er dann und geht wieder zu seinem Schreibtisch. Etwas enttäuscht wende ich mich ab und verlassen den Raum.

Draußen lehne ich mich an die Wand. Mein Herz pocht wie verrückt aber meine Enttäuschung von ihm zurückgewiesen zu sein schmerzt tief in mir. Nur warum? Warum bin ich so von ihm eingenommen? Warum verletzt mich seine Reaktion? Er ist mein Lehrer!

Ich stoße mich von der Wand ab und gehe schnell in Richtung Bibliothek. Zu meiner großen Erleichterung ist Olivia immer noch da und brütet über einem dicken alten Buch. Ich setze mich zu ihr und packe wieder meine Sachen aus.

Olivia schaut von ihrem Buch auf und lächelt "Mission beendet?" fragt sie mich belustigt und legt das Buch zur Seite "Ja, alles erledigt" murmle ich und beginne wieder mit dem lernen.

Gähnend gehe ich in den Mädchenschlafsaal des Ravenclaw Turms. Alle scheinen schon zu schlafen, weshalb ich mich so leise wie möglich fertig mache.

Gerade als ich mich in mein Bett lege richtet sich Merry auf uns sieht mich an „Nimm dich in acht" flüstert sie, legt sich wieder hin, dreht sich um und versucht wieder einzuschlafen.

Verwirrt sehe ich sie an und lege mich hin. Warum warnt sie mich? Ich bin jedoch zu müde um weiter darüber nachzudenken. Die Dunkelheit des Schlafes holt mich ein und ich sinke in einen unruhigen Schlaf.

Ein Schrei. Qualvoll und laut. Doch um mich rum ist es dunkel. Für einen Moment wird es still bis der Schrei wieder ertönt. Es scheint eine Frau zu sein aber ich weiß nicht, wer oder wo.

Plötzlich bricht der Schrei ab. Also ob all die Qualen plötzlich ein Ende gefunden haben. Kalte Angst packt mich und gerade als ich denke etwas auf mich zu kommen zu sehen, wache ich auf. Kerzengerade sitze ich in meinem Bett. Schweißgebadet und außer Atem.

Zu meinem Glück schlafen die anderen noch, ich habe sie also nicht geweckt. Schwankend gehe ich ins Bad und wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser. Mein Gesicht ist Leichenblass und unter meine Augen sind tiefe dunkle Ringe.

Mit zitternden Händen ihre ich mir durch die roten Mahagoni Haare. Es kommt mir plötzlich alles so fremd vor. Meine Augen welche das Ebenbild der Augen meines Vaters sind und die roten Haare meiner Mutter, nur lockiger.

Es ist als würde mich eine fremde Person aus dem Spiegel heraus ansehen. Als wäre Coraline Taylor einfach nur ein Schatten hinter meinem eigentlichen Ich.

Leise gehe ich wieder zu meinem Bett. Der Ring welcher auf meinem Nachttisch liegt, leuchtet leicht im silbernen Licht des Halbmondes und scheint förmlich zu rufen, dass ich ihn anlegen soll.

Fast schon zaghaft streiche ich Severus Geschenk über meine Finger. Doch diesmal hat es nicht die nötige Ausstrahlung um mein Herz zu beruhigen. Meine Albträume, welche mich schon eine weile, nicht mehr heimgesucht hatten, sind zurück.

Das Gefühl von Sicherheit schwindet. Aber ich fühle mich nicht alleine. Aber unwohl. Als ob sich ein dunkler bedrohlicher Schatten einen Weg durch das gesamte Schloss bahnen würde und versucht mich zu verschlingen.

Irgendwie habe ich es wohl geschafft wieder einzuschlafen denn mein Wecker reißt mich aus meinem Schlaf. Benommen stelle ich ihn ab und sehe mich um. Ich bin alleine. Blitzschnell stehe ich auf und mache mich fertig. Mein Wecker ist die letzte Instanz bevor ich zu spät komme und jetzt ist es knapp.

Der Schatten hinter dem wahren Ich // Snape FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt