20 - Das Ende von Freundschaften

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Valentina

"Sicher, dass du in die Uni musst?"

Michael versucht schon die ganze Zeit mich davon abzuhalten, in die Uni zu gehen. Ich muss mit Jorge reden. Er hat von Agustín erfahren, das ich wieder mit Michael zusammen bin. Ich will mich persönlich erklären, das hat er verdient. 

"Ja, ich muss in die Uni und du solltest langsam mal schlafen, denn wenn du Schlafmangel hast, dann bist du unausstehlich", antworte ich und lachend zieht er mich auf sich.

"Unausstehlich also?", hebt er eine Augenbraue.

"Unausstehlich", wiederhole ich mich, als er anfängt mich durchzukitzeln. Gott sei Dank kann ich mich relativ schnell befreien. Ich springe vom Bett auf, während Mike liegen bleibt.

"Schlaf jetzt, ich geh mich fertigmachen. Wehe du willst mich davon abhalten", warne ich ihn nicht allzu ernst und er legt die Hände hinter den Kopf, grinst mich an. 

"Ich bleibe einfach hier liegen, du kommst ja sowieso wieder zu mir", streckt er mir dann die Zunge raus und mit verdrehten Augen, suche ich mir Klamotten aus dem Kleiderschrank und und gehe ins Badezimmer, wo ich mich für die Uni fertigmache. 

Ein Blick auf mein Handy sagt mir, ich habe nicht mehr viel Zeit. Im Eiltempo glätte ich meine Haare und renne wieder ins Zimmer. 

"Bisschen spät dran, findest du nicht?", fragt Michael lachend, weswegen ich ihm mein Schlafshirt ins Gesicht werfe und ihn mit den Wort "Arsch" betitele. 

"Beamtenbeleidigung."

"Das ist mir sowas von egal", strecke ich ihm diesmal die Zunge raus und ernte ein breites Lächeln von ihm. Ich packe meine Sachen für die Uni und gehe dann nochmal zu Mike ans Bett. 

"Sehen wir uns nochmal, bevor ich auf Arbeit muss?", fragt er und setzt sich auf.

"Theoretisch schon, aber vielleicht kommt auch spontan was dazwischen, da schreib ich dir aber einfach nochmal."

Ich muss mit Jorge reden, das hat heute absolute Priorität. 

"Nagut, dann viel Spaß und bis später."

Ich gebe ihm einen Abschiedskuss und mache mich dann auf den Weg zur Uni, wo ich tatsächlich noch rechtzeitig bin, obwohl ich sogar noch etwas getrödelt habe. 

"Guten Morgen", lasse ich mich lächelnd neben Malena nieder, die mir jedoch keine Beachtung schenkt. 

"Ist alles gut?", frage ich verwirrt nach, als sie ihr Handy vom Tisch nimmt und es mir kurz darauf unter die Nase hält. 

Auf dem Bild sind Jorge und ich zu sehen. Es ist von einem der zahlreichen Fotoshootings, die wir mit Katja hatten. Das ist zu einem Zeitpunkt entstanden, an dem wir noch zusammen waren. 

"Woher hast du das?"

"Man muss nur eure Namen zusammen googlen und schon erscheint die Website einer Fotografin."

Aber natürlich. Wie hätte ich das auch verhindern sollen?

"Ihr seid mal zusammen gewesen. Ihr kanntet euch. Warum diese Lügen?"

"Ich weiß es nicht", antworte ich leise.

"Sei wenigstens jetzt ehrlich zu mir."

"Ich dachte, wenn du wüsstest, dass wir mal zusammen waren, dann würdest du mit mir nichts mehr zutun haben wollen. Ich hab dich lieb gewonnen und wollte die Freundschaft nicht kaputt machen", erzähle ich also die Wahrheit. Halbe Wahrheit. Immerhin hat auch Jorge so getan, als würden wir uns nicht kennen, er hat also auch nie von mir erzählt. 

Problemas Del AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt