5 -Ruggero

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Das ist doch jetzt nicht wahr! Warum passiert mir sowas?

"Jorge! Gehts dir gut?"

"Sehe ich so aus?", faucht er mich sofort an und zeigt mir seine Nase.

"Es tut mir leid, das war keine Absicht. Soll ich dich ins Krankenhaus bringen?"

"Da lieber laufe ich, als das ich bei dir ins Auto steige."

Seufzend verdrehe ich die Augen.

"Ich weiß du hasst mich, okay. Du hast jeden Grund dazu und ich verstehe dich. Nur schieb deinen scheiß Stolz und deine Wut beiseite und lass mich dich ins Krankenhaus fahren."

"Lass es sein, Valentina. Fahr nach Hause in dein neues, beschissenes Leben und lass mich einfach in Frieden. Ich will keine Sekunde länger mehr mit dir verbringen."

Er wirft mir einen letzten bösen Blick zu und geht dann ins Gebäude, lässt mich zurück.

Na schön, wenn ich ihm nicht helfen soll, dann hat er eben Pech.

Genervt steige ich ins Auto und fahre nach Hause. Dort angekommen, hockt Agus vor dem Laptop und kümmert sich um seine Arbeit. Als er mich sieht, nimmt er seine Kopfhörer ab und stellt den Laptop zur Seite.

"Na, wie war die Uni?", will er wissen und klopft neben sich aufs Sofa. 

"Ganz okay, ich kenne den Stoff ja bereits schon. Weißt du, die erste Person, die ich kennenlerne ist ausgerechnet Jorges Freundin."

"Und? Kennt sie dich auch, oder hat Jorge ihr nichts erzählt?"

"Sie hat keine Ahnung wer ich bin, was vermutlich auch besser so ist. Nach der Uni bin ich ja zu Katja ins Studio...tja und auf dem Weg nach draußen habe ich Jorge die Tür gegen die Nase geschlagen. Ich wollte ihn ins Krankenhaus fahren, aber er hat abgelehnt."

Ich will keine Geheimnisse vor Agus haben. Außerdem bin ich mir sicher, dass er nicht ausflippt, wenn ich ihm sage, dass ich auf Jorge getroffen bin. 

"Naja, kannst du es ihm verübeln?", fragt Agustín und legt den Arm um mich, haucht mir einen Kuss auf die Lippen. 

"Nein, aber ich wollte ihm doch jetzt nur helfen. Immerhin trifft mich ja auch die Schuld", jammere ich und schmiege mich an meinen Freund.

"Meinst du wirklich, Jorge möchte deine Hilfe annehmen? Da lieber stürzt er sich von einer Brücke. Wir sind Typen, wir haben Stolz und den können wir nie beiseite schieben", zuckt Agus mit den Schultern. 

"Und dann werden wir als das komplizierte Geschlecht bezeichnet."

"Ihr seid ja auch nicht ohne", neckt Agus mich und zieht mich auf seinen Schoß. 

"Nicht ohne? Ohne uns wäre es doch in eurem Leben viel zu langweilig."

"Vor allem ohne dich. Dein Chaos ist mein Lebensinhalt geworden."

"Mein Chaos? Freundchen, du schmeißt hier alle Sachen nur wild um dich und hast keine Ordnung", erwidere ich, weswegen Agus zu lachen beginnt. 

"Ich meinte nicht dieses Chaos, sondern das, was du in den Köpfen der Menschen hinterlässt."

"Sorge ich für Chaos in deinem Kopf?", frage ich und lege meinen Kopf schief. 

"Du hinterlässt das schönste Chaos der Welt", zwinkert er mir zu, ehe ich meine Lippen auf seine lege.

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Heute Morgen war Malena glücklicherweise nicht in der Vorlesung. Gott sei Dank, denn ich hatte keine Lust, mir wieder ihr Gerede über Jorge anzuhören. Ich freu mich, dass er wieder verliebt ist, aber es interessiert mich nicht weiter.

Problemas Del AmorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt