36. A piece of pizza

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Ich lange zu dem mit Fett überzogenen und nicht mehr identifizierbaren Toppings belegtem Stück labbrigen Pizzateig und lege die dünne spitze Seite des Dreiecks auf meine Zunge und beginne sie einzusaugen, indem ich meinen Kopf etwas in den Nacken lege.
Es hat keinen Geschmack. Man merkt lediglich, dass man etwas zähes kaut, was sich in trockene Stücken und flüssiges Soßenartiges unterteilt.
Wir haben uns Pizza bei einem billigen Lieferanten bestellt, welcher nicht allzu weit von Sans Wohnort entfernt ist.
Ich spüle mit etwas Softdrink, das wahrscheinlich nur aus purem Zucker und Wasser besteht, die wüstenhaften Brocken herunter und schaue meinen Gegenüber an, welcher sich ebenfalls etwas mit dem Schlucken des Essens schwer anstellt.
Gerade sitzen wir auf seinem gelbbefleckten Bett und versuchen unsere Mahlzeit so gut, wie es eben möglich ist, zu genießen.
Sobald der Rothaarige meinen Blick bemerkt, schaut er von seinem Stück Pizza auf und lächelt mich an.
Ich erwiedere dieses und widme mich den Teigkrümeln, welche im Pizzakarton zurückgeblieben waren. Ich drücke mit meinem fettigen Zeigefinger auf eine konzentrierte Anhäufung von winzigen Krümeln, sodass diese an diesem haften und ich ihn mir in den Mund schiebe.

Erschöpft lassen wir uns in sein Bett fallen und ich drehe mich auf die Seite um das Gesicht des Rothaarigen genauer zu studieren.
Er hat wirklich eine sehr reine Haut.
Seine Haut ist vermutlich genauso weich, wie sie aussieht.
Ich kenne auch den genauen Grund nicht, warum ich ihn so gerne betrachte, aber er hat irgendetwas fesselndes an sich, dass mich fesselt und fasziniert.
Er dreht seinen Kopf nun auch in meine Richtung, wobei sich unsere Blicke treffen und er zu schmunzeln anfängt.
"Woran denkst du?", will er mit einem belustigt Gesichtsausdruck wissen. "Warum fragst du? Woran denkst du denn?", versuche ich von mir abzulenken. Er soll es nicht falsch verstehen und denken, dass ich irgendein seltsamer schwule Typ bin, der sich womöglich noch in der Nacht an ihm vergreifen würde.
San lässt seinen schaut wieder hoch an die Decke und spricht irgendetwas, was ich nicht entziffern kann. Deswegen Stütze ich mich auf meinem Ellenbogen ab, um nun frontal auf seine Lippen herabzusehen.
"Was hast du gesagt?", bitte ich ihn seine Worte erneut zu wiederholen. Er schüttelt jedoch nur seinen Kopf und antwortet "Schon gut." "Jetzt sag schon!", meine ich und boxe ihm gespielt verärgert gegen den Brustkorb. Er jedoch schüttelt nur erneut und etwas energischer seinen Kopf.
"Sag Jetzt!", befehle ich ihm ironisch und drücke mit meiner freien Hand seine beiden Wangen zusammen, sodass sein Mund zusammengedrückt wird. Bei diesem Anblick muss ich leise auflachen und San stimmt mit ein.
Ehe ich reagieren kann, befreit er sich aus meinem Griff, stößt mich mit beiden Händen von sich und rolle erneut auf den Rücken. Dazu legt er sich quer auf meinen Bauch und sein ganzes Körpergewicht lastet nun auf mir.
Nun brechen wir beide in Gelächter aus.
Er rappelt sich auf, wobei ich seine zerzausten fettigen Haare bemerke, welche ihm Kreuz und quer im Gesicht hängen und ich richte mich ebenfalls auf.
Grinsend streiche ich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht.
Ich stocke in meiner Bewegung, als ich darauf in seine lebhaften glitzernden Augen sehe.
Diese wunderschön rundgeformten, rehbraunen Augen. Warum verliere ich mich so oft in diese?
Sie schaffen in mir jedes Mal einen Augenblick der Ruhe und Gelassenheit.

Was machst du da?

Meldet sich mein Verstand. Hektisch nehme ich meine Hand von seiner Stirn aus seinen Haaren und murmel nur ein flüchtiges "Sorry.", bevor ich mich von ihm abwende.
Ich starre vor mich auf den staubigen Holzfußboden und bemerke, wie Hitze in meine Ohren und Wangen steigt.

Ohne einen weiteren Kommentar steht San auf und ich will mich schon auf etwas gefasst machen, als er urplötzlich eine Matte und Bettwäsche vor meinen Füßen fallen lässt und diese eine gigantische Staubwolke verursachen.
Ich versuche den Staub zu beseitigen, indem ich vor mir herwedle und mit Husten ihn aus meinen Lungen entferne.
Ich schaue zu San herauf, als sich meine Sicht aufgeklärt hat, welcher mir nur "Lass uns schlafen gehen.", antwortet.

Im Bett liege ich noch eine ganze Weile wach. Die ganzen Ereignisse von diesem Tag schwirren mir noch immer im Gedächtnis herum.

Was wohl seiner Familie wieder fahren ist?
Wie lange er wohl schon so lebt?
Bin ich der Einzige, der von all dem hier weiß?
Ob er wohl schon schläft?

Ich drehe mich von meinem Rücken auf die Seite, um nachzusehen, wobei ich stocke, da mir ein nun wacher San entgegenlächelt. Die Sterne und der Mond spiegeln sich in seinen Augen wieder und geben diese einen mystischen Touch.
"Kannst du auch nicht schlafen?", fragt er mich. Ich schüttel leicht den Kopf. "Ich auch nicht.", erwiedert er.
"Ehrlich gesagt muss ich die ganze Zeit über etwas nachdenken.", fährt er fort "Willst du wissen, worüber?"
Neugierig auf die Antwort betrachte ich ihn aufmerksam.
"Über uns."
Mein Herz setzt einen Schlag aus, nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen.

Uns?
Was ist denn mit uns?

"Was meinst du?", spreche ich meinen Gedanken aus.
Er schweigt und lässt eine lange Pause, ehe er reagiert. "Wooyoung, magst du mich?"
In diesem Moment bin ich glücklich, dass nur das wenige schwache Licht hereinscheint und so meinen Rotschimmer nicht verrät. "Was meinst du?", gauche ich leise und vorsichtig. Mein Herz hämmert gegen meine Brust, sodass ich Angst bekomme, dass er es hören könnte.
"Wooyoung, bist du..."
Schweiß tritt aus mir aus und mir wird kalt und heiß zugleich.
Ich weiß nicht, was gerade mit mir passiert. Noch nie hatte ich ein solches Gefühl.

Es macht mir Angst.

Sticht durchzucken meinen Kopf.
Es kommt mir alles so surreal vor. Was hier gerade passiert.
Es ist surreal. Es passiert nicht gerade nicht wirklich. Das ist nicht die Realität.
Oder?
"...in mich verliebt?"

Wir unterbrechen die Sendung für die folgende Eilmeldung:
Jaehyung wollte hier eigentlich einen bösen Schnitt setzen.
Aber da sie um ihr Leben Angst hat, wird dieses Kapitel noch weitergeführt.

Aber da sie um ihr Leben Angst hat, wird dieses Kapitel noch weitergeführt

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Allerdings wird dieses einige Zeit in Anspruch nehmen.
Schaut also nach ein paar Minuten in DIESEM Kapitel nach, ob das Kapitel schon weitergeschrieben wurde.

~Jaehyung

Jetzt geht es weiter:

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Say My Name  || ATEEZ WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt