48. Hospital

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Ich wusste nicht genau, wohin ich nun gehen sollte. Zu ihm nach Hause zu gehen wäre in seinem Zustand eine Zumutung, weswegen ich kurzerhand beschloss ihn ins nächstgelegene Krankenhaus zu bringen, auch wenn mir die Idee nicht ganz gefiel, dass wir eventuell noch bevor wir etwas Zeit verbringen konnten, auseinander gehen müssten. Jedoch wollte ich auch San wieder gesund sehen und da war das Krankenhaus durchaus die bessere der beiden Auswahlen. Den ganzen Weg vom Han-Fluss bis zum Hospital trug ich ihn auf meinem Rücken.
Die frühe Mittagssonne ist inzwischen hoch oben am Himmel zu sehen und bescheint uns gnadenlos.
Ich bin überströmt von Schweiß, allerdings kann ich nicht aufgeben. Ich muss; nein ich will San helfen. Meinem gefallenen Engel wieder seine Flügel zurückverleihen. Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal Ahnen kann, ob mir dies gelingen würde.
Der Weg scheint kein Ende zu nehmen und die Hitze umschlingt mich mit brachialer Gewalt. Ich bin schon kurz davor in mich zusammenzubrechen. Mein Körper ist dafür einfach nicht geschaffen. Meine Augen und Muskeln brennen, mein Mund ist wie ein ausgetrockneter Schwamm. Das Einzige, was mich immer weiter antreibt und mich zwingt nicht aufzugeben ist das beruhigend und gleichmäßig schlagende Herz Sans, welches ich auf meinem Rücken spüre.
Endlich, nach einiger Zeit, die sich wie mehrere Stunden angefühlt hatte, ist das Klinikum in Sichtweite.
Ich schleppe mich die letzten Meter durch den Eingang, woraufhin mir sofort die kühlende Luft der Klimaanlage entgegenströmt, welche mir ein befreihendes Gefühl verleiht, wäre da nicht der intensive Geruch von Desinfektionsmittel, der dieses Gefühl in mir hemmt.
Der Raum hinter dem Eingang ist mir bekannt.
Die Anmeldung hinter dem Schalter, die unbequemen Stühle als Wartemöglichkeit hintereinander aufgereiht, etwas weiter abseits davon der riesige Trinkwasserspender direkt neben den Snackautomaten und die Möglichkeiten in einen der beiden sich gegenüberliegenden langen Flure oder den Aufzug zu gehen.
Ich bin mit diesem Gebäude vertraut.
Dies ist ohne Zweifel das Krankenhaus, in welchem auch meine Mutter einquartiert worden war und auch das, in welchem ich Mingi antraf.
Ich schreite zu dem Wertebereich hinüber und setze den Rothaarigen vorsichtig auf einen der Stühle ab.
Er ist alles andere als in einer guten Kondition. Die Haut bleich und verschwitzt, die Lippen spröde und das unregelmäßige Atmen seinerseits.

Ob er wohl träumt? Und wenn ja, von was?

Ich mustere ihn einen weiteren kleinen Augenblick besorgt, ehe ich mich von ihm abwende und zur Rezeption eile, an der ich uns anmelde.

Tatsächlich ist bereits eine Viertelstunde nach unserer Anmeldung vergangen und noch war nichts geschehen.
Das Personal hat womöglich alle Hände voll zu tun und San rührt sich noch immer keinen Millimeter. Ich sitze neben ihm auf einem der Sitzgelegenheiten und wippe unruhig mit meinem rechten Fuß auf und ab. "Kommt schon.", murmle ich nervös. Wenn ihn nicht bald irgendwer zur Untersuchung holen würde, würde ich ihn auch zum nächsten Krankenhaus tragen.
Ich schaue zu meinem Sitznachbarn, welcher angestrengt die Augen geschlossen hat und irregulär im Schlaf atmet.

Ist sein Zustand schlimmer geworden?

Sorgenvoll reagiere ich sofort und lege sanft eine Hand an seine zierliche Brust, um sein Puls zu überprüfen.
Er war wirklich etwa das Doppelte angestiegen!
Ich blicke panisch und nach Hilfe suchend um mich.

Wenn San jetzt stirbt, was mache ich denn dann?

Meine Sicht verschwamm und ich rang mit mir selber nicht in bittere Tränen auszubrechen. Ich kann nicht einmal mehr erkennen, ob eventuell sich gerade in der Nähe eine Krankenschwester oder dergleichen befindet.

Was wenn San wirklich--

Ich kann nicht mehr. Das ist zu viel für mich.
Ich hasste mich. Ich hasste mich so unglaublich sehr. Wäre ich doch nur rechtzeitig gewesen. Hätte das etwas geändert? Ist es meine Schuld, dass der Junge, welchen ich mein ganzes Herz schenke, im Sterben liegt?
Meine Gedanken werden durch eine Berührung an mir unterbrochen, welche mich eine ungewohnte Kälte fühlen lassen. Geschockt fahre ich herum und erkenne, wie ich noch immer meine Hand an Sans Brust gelegt hatte, welche er nun mit seiner eiskalten umschloss. Er klammert sich verzweifelt an ihr fest, seine Augen noch immer geschlossen.

Was quält ihn nur so sehr?

Ich rutsche noch etwas näher an das Sorgenkind heran, damit ich ihm zeigen kann, dass ich in seiner Nähe war, um ihm Beistand zu leisten. Er zittert ununterbrochen, woraufhin ich ihn durch zärtliches Streichen seines Haares beruhigen wollte. "Schhh...", hauche ich ihm hingebungsvoll neben seinem Ohr zu und flüstere ein 'Ich bin bei dir.'
Kurze Zeit später, in der wir einfach in dieser Position verharrten, nahm ich eine weitere Präsenz in unserem Umfeld war.
Eine Schwester mit kurzen schwarzen Haaren ist auf uns zugekommen und bittet höflich darum San mit sich zu nehmen.
Ich wollte ihn jedoch nicht gehen lassen. Nicht jetzt, wo ich dieses immense Mitleid gegenüber habe und mich diese Todesfurcht verfolgen würde.
Doch diese beschissenen Hygienevorschriften lassen es nicht zu. So musste ich ihn gezwungenermaßen gern lassen, da ich ebenfalls nicht will, dass er durch meine eigene Hand stirbt.
So Sitze ich hier nun, tausend Gedanken von der Realität entfernt und die panische Furcht meinen Engel zu verlieren.
Ich blicke auf die moderne Wanduhr gegenüber von mir und seufze tief.
"Es könnte einige Zeit in Anspruch nehmen.", erinnere ich mich zurück an ihre Worte.

Bitte, wenn irgendjemand existiert, der Wünsche wirklich wahr machen kann, dann hätte ich jetzt einen ganz großen:
Lass San wieder gesund werden. Ich kann es mir nicht erträumen ohne seiner Anwesenheit zu leben.

Bevor wir es vergessen sollten wir erst einmal Yeosang gratulieren, nicht wahr? ;3

Bevor wir es vergessen sollten wir erst einmal Yeosang gratulieren, nicht wahr? ;3

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Habt ihr den VLIVE Stream von ihm gesehen? uwu

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Q: Beschreibe Kang Yeosang in einem Wort.

A: Talent. xD weiß, dass das nicht gerade einfallsreich ist, aber ich finde ein einziges Wort zu finden ist jedes Mal so schwer •~•
(。>ㅅ<。)💦sorry...

 xD weiß, dass das nicht gerade einfallsreich ist, aber ich finde ein einziges Wort zu finden ist jedes Mal so schwer •~•(。>ㅅ<。)💦sorry

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Say My Name  || ATEEZ WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt