21. I need an angel

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Wenn man eine Person zum ersten Mal sieht, sei es jetzt auf der Straße, auf der Arbeit oder aber auch ganz wo anders, bildet man sich auf diese schon einen Eindruck. Unser Gehirn bildet sich auf diese Person schon eine Meinung.
Ob wir diese Person nun sympathisch finden, weil ihre Augen groß und unschuldig auf uns wirken oder nun unsympathisch, weil bei ihr die Augen eng beieinander liegen und wir solche Menschen als bedrohlicher einstufen.
Ich mochte dich sehr.
Dein Lächeln.
Deine Ausstrahlung.
Dein Geruch.
Dein Charakter.
Einfach alles schien so vollkommen.
Ich habe mich dir geöffnet und dir viel anvertraut.
Vertrauen.
Was ist das schon.
War für dich eigentlich alles bedeutungslos? Warum tust du mir das an?
Setzt mich in eine solche Situation?
Warum schmerzt mir mein Herz so sehr?
Habe ich es nicht verdient glücklich zu sein? Ich wollte es doch nur ein einziges Mal spüren. Wie es sich anfühlt einer von denen zu sein.
Von denen, die als ganz normale Menschen ihr Leben leben können. Und was bin ich dann, wenn es mir nicht gewehrt ist fröhlich zu sein? Traurig? Ängstlich?
Schwach.
Haben schwache Leute nicht auch das gute Recht, nicht immer nur die dunkle Seite sehen zu müssen? Immer nur derselbe eintönige Alltag. Das Leben ist belanglos. Und wenn es belanglos ist? Warum lebe ich dann noch? Bin ich nur dazu da, um enttäuscht und immer wieder verletzt zu werden?
Du spürst Schmerz.
Dein Körper leidet lange unter dieser Last. Unter der Frage, ob man es überhaupt verdient hat zu leben. Ob man überhaupt wichtig ist. Doch wer würde mir schon nachtrauern, wenn ich nicht mehr existiere?
Niemand.
Am Ende bin ich sowieso wieder einsam und werde verlassen.
Einsamkeit.
Das Gefühl jemanden zu brauchen, aber dieser Jemand wird nie erscheinen. Dieser Jemand ist nur eine Wunschfigur, die ich mir in meinen Träumen vorstelle. Wie sie mich sanft in ihren Armen hält, mir zuflüstert, dass ich gut bin und das es okay ist zu weinen und schwach zu sein.
Alles nur Wunschvorstellung.
Leute wie diese existieren nicht.  Zumindest nicht in meiner Welt.
Meine Welt ist ein grausamer Ort. Düster und leer. Man hört stets nur die Stimmen, welche einen in den Wahnsinn treiben. Diese Stimmen kehren immer wieder zurück, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann.
Lüge.
Sie waren schon immer da.
Sie waren schon immer ein Teil von mir.
Sie waren schon immer ich selbst.
Sie verfolgen einen bis man dann unter der Last zusammenbricht.
Menschen waren schon immer so.
Sie kämpfen und irgendwann, keiner weiß wieso, unterziehen sie sich einer Prüfung.
Eine Prüfung auf Leben und Tod.
Dieser Jemand sitzt dann vielleicht irgendwo und stirbt.
Kann sein, dass es gerade irgendwo eine Person gibt, welche gerade um ihr Leben kämpfen muss. Und wir wollen es loswerden.
Doch tief im Inneren will der Mensch nicht sterben.
Der Mensch will leben.
Doch leider bemerken wir dies immer erst zu spät. Sei es nur eine Sekunde oder auch nur eine Millisekunde. Doch diese reicht aus, um ein Leben zu vernichten.
Wir wollen immer das abschaffen, was wir als überflüssig empfinden.
Alltag.
Menschen.
Leben.
Und ich war so naiv und habe geglaubt, dass ich diese Gedanken, dass ich meine Welt verdrängen und einfach vergessen könnte und du hast mir gezeigt, wie dumm ich doch war. Mich einer Person hinzugeben, obwohl ich wusste, dass ich wieder wie ein Häufchen Elend zusammengekauert und eingesperrt in meinem Zimmer enden kann.
Hier sitze ich nun. Vertieft in mein Ich. Die Stimmen kommen und sie sind die Einzigen, von denen ich weiß, dass sie mich nie verlassen werden und die ich hören kann. Die mich vor die Entscheidung stellen das zeitliche zu segnen.
Doch selbst dafür bin ich zu schwach.
Ich habe Angst vor dem Tod. Angst, dass ich auch nach meinem Ableben weiter Schmerzen erleiden werde.
Niemand weiß, was wirklich nach dem Sterben passiert. Vielleicht wird nur mein Körper in irgendeinem Sarg oder im Dreck verwesen, aber vielleicht werde ich auch als Geist die Himmelsleiter empor klettern und dann wartet dort oben ein Engel auf mich. In einem prachtvollem Gewand und mit monströsen, glänzenden Flügeln. Das Gesicht so rein und sanft. Er wird mir dann meinen Weg weisen. Und ich werde die letzten Sekunden meines Lebens sorgfrei erleben können.
Ich will ihn sehen. Diesen Engel.
Diese Möglichkeit will ich mir nicht entgehen lassen und dafür würde ich dann auch mein Leben lassen.

Kapitel früh am Morgen! :3
Schaut sich eigentlich überhaupt jemand die Titelbilder an? xD ich habe das Gefühl, dass nur weil die so lange dauern sich das ganze Kapitel verzögert.
Falls das hier noch jemand liest: vielleicht ist es schon aufgefallen, vielleicht aber auch nicht, aber ich nutze solche Kapitel immer für einen neuen Abschnitt hehe~

~Jaehyung

Say My Name  || ATEEZ WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt