chapter 20

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Diabolisch grinsend hält Ruby ihr Messer
in der Hand, hofft, dass ihr Plan funktioniert hat. Tatsächlich, die Warnleuchte geht an
und eigentlich müsste der Hausmeister
nun benachrichtigt werden.

Dieses Problem wurde schon lange aus dem Weg geräumt, Hausmeister Seokjin ist weit und breit nicht zu sehen, Ruby vermutet,
dass er seine Nachtschicht einfach schwänzt.

Gerade will sie ihr Handy zucken und einen Selfie mit den durchgeschnittenen Kabeln machen und an Jungkook schicken, da
schlingt sich ein Arm fest um ihren Bauch,
ein Messer ruht nun drückend an ihrem
Hals.

„Yoongi.." keucht sie, dieses Messer würde
sie überall wieder erkennen.

„Was machst du hier.." raunt er bedrohlich
an ihr Ohr, denkt, dass er ihr damit Angst machen kann. Falsch gedacht, aus einem
Reflex will sie sich umdrehen und ihr Messer auf Yoongi richten.

Jedoch hätte sie ihn nie unterschätzen
sollen, rechtzeitig reißt er ihr das Messer aus der Hand, tritt es in die andere Ecke des
Raumes.

„Das selbe könnte ich dich fragen,
Arschloch.." atmet Ruby aus, ihr Blick
schweift zu dem weggekickten Messer.

Überrascht weitet sie die Augen, als sie
neben diesem, in der dunklen Ecke, erstmals eine Matratze und Schlafsachen entdeckt.
Dieselben, die sie damals schon in einer Abstellkammer gesehen hatte.

Ruby ist nicht dumm, sie kann 1 und 1 zusammen zählen. Erst hat die Person in der Abstellkammer geschlafen, jetzt schläft sie in der Technikkammer, damit sie unauffällig bleibt.

„Du schläfst hier. Das ist dein Zimmer."
spricht sie fassungslos ihre Gedanken laut
aus, er lässt sie in dieser Sekunde los, will
ihr nicht nah sein und nimmt Abstand.

Lügen würde ihm nichts bringen, wieso
sollte er sich raus lügen? Er lügt nie.

„Willst du es gar nicht bestreiten? Habe ich dein Geheimnis etwa aufgedeckt? Lass mich raten, dein Zimmergenosse schnarcht. Oder noch besser, du hast ihn umgebracht und
willst nicht im Blutbad schlafen." macht Ruby sich über ihn lustig, unbewusst beißt er sich
auf die Unterlippe, während er die Spekulationen anhört.

„Ich habe keinen Zimmerpartner, hatte ich nie." schneidet er scharf ihr Wort ab, sie runzelt die Stirn.

„Hä?" schaut sie dumm aus der Wäsche.
„Als ob du dann dein Einzelzimmer für
diese schmuddlige Matratze aufgibst."

„Welches Zimmer, Ruby?" betont er ihren Namen, wirft einen letzten Blick über seine Schulter und verlässt den Raum schnell,
um eine rauchen zu gehen.

Er hat sein Ziel erreicht, sie steht ziemlich verwirrt in der Kammer, will die letzten Minuten am liebsten aus ihrem Gedächtnis löschen. Ihr wurde nur erneut bewiesen,
was für eine gespaltene Persönlichkeit
Yoongi doch ist.

Seufzend zündet er seine Zigarette an, er
steht in die Ferne blickend auf dem Schuldach.
Angepisst inhaliert er den Rauch, wieso
musste sie ihn erwischen?

Zum Glück ahnt Ruby nichts, denkt Yoongi sich. Denn dass er illegal auf diese Schule
geht und kein Mitglied dieser ist, dürfte niemand erfahren.

In der Zwischenzeit hat Chanel bestimmt schon vierzig Mal auf den Notfallknopf geschlagen, doch das einzige, was sich geregt hat, ist der Karton in Jungkooks Händen.

Und vielleicht etwas in seiner Hose,
denn als er Chanel so heimlich von der
Seite betrachtet, wird ihm schon warm.

„Wenigstens leuchtet das Notfalllicht.."
murmelt er abgelenkt, der Hund im
Karton hält einfach nie inne.

antisocial | bts Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt