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Am Sonntag erwachte Noah ausgeruht und erholt. Er räkelte sich erst einmal ausgiebig, dann stand er geschmeidig auf. Nachdem er sich eine bequeme Jogginghose und ein frisches Shirt angezogen hatte, machte er sich auf den Weg in die Küche.

Diane saß bereits am Tisch und trank ihren Kaffee. Sie blickte von ihrer Zeitung auf, lächelte und begrüßte ihn. „Guten Morgen, Schatz. Hast du gut geschlafen?“ Dann nahm sie einen Schluck aus ihrer Tasse.

„Sehr gut sogar“, antwortete Noah wahrheitsgemäß. Dabei bereitete er sich ein Müsli zu. Er setzte sich ebenfalls an den Tisch und begann zu essen.

„Das freut mich. Kann es sein, dass du zurzeit keine Albträume mehr hast?“ Neugierig legte seine Ziehmutter ihre Zeitung zur Seite und musterte ihn eingehend.

„Kann schon sein“, wich Noah aus und stopfte sich einen Löffel Müsli in den Mund. Während er kaute, hoffte er, Diane würde das Thema wieder fallen lassen, aber er hätte es besser wissen müssen.

„Liegt es am Umzug? Die neue Umgebung vielleicht?“, bohrte die Blondine nach.

„Das ist es nicht. Es liegt an etwas anderem“, antwortete Noah knapp und vermied ihren Blick.

Nachdenklich betrachtete Diane ihren Adoptivsohn. Sie konnte spüren, dass Noah bis jetzt nicht bereit dazu war, über dieses Thema zu sprechen, also ließ sie es dabei bewenden. „Also gut, aber versprich mir eines. Wenn du Probleme oder Fragen hast, kommst du zu mir. Du weißt, dass ich immer für dich da bin.“ Sie war aufgestanden und drückte Noah einen Kuss auf die Haare.

„Mache ich“, versprach Noah. „Diane?“, hielt er sie zurück.

„Ja, Schatz?“ Diane stand bereits in der Tür zum Flur und blieb stehen.

„Ich habe dich lieb“, sagte Noah leise.

Seine Ersatz-Mutter sah ihn erstaunt an. Es kam selten vor, dass Noah das zu ihr sagte oder sie Mom nannte. Darum freute sie sich umso mehr darüber, wenn er es tat. Sie kam zu ihm zurück und nahm ihn in den Arm. „Ich dich auch“, flüsterte sie und drückte ihn an sich. „Ach, bevor ich es vergesse. Um 10:00 Uhr muss ich im Krankenhaus sein. Wir haben eine ungeplante OP. Da ich nicht weiß, wie lange ich dafür benötigen werde, wollte ich dich bitten, ob du heute für uns kochen könntest. Es ist alles im Kühlschrank, was du dafür brauchst. Du kannst kochen, was du möchtest.“ Dann ließ sie ihn wieder los.

„Geht klar. Also bis heute Abend.“ Noah widmete sich wieder seinem Müsli und Diane verließ die Küche.

„Ich bin dann mal weg, bis später“, rief die Blondine ihm noch zu, dann hörte er die Haustür ins Schloss fallen.

Nachdem Noah fertig gegessen hatte, stand er auf und räumte das Geschirr in die Spülmaschine. Danach ging er wieder in sein Zimmer. Er musste mit Maddy sprechen. Seine beste Freundin, von seiner alten Schule, wusste immer Rat. Vielleicht konnte sie ihm auch dieses Mal helfen, denn er wusste nicht, wie er mit dem Alpha weiter umgehen sollte. In seinem Zimmer setzte er sich auf sein Bett, nahm sein Handy in die Hand und wählte die Nummer seiner Freundin.

„Hallo, Hase. Schön, dass du dich endlich bei mir meldest“, wurde Noah begrüßt und schon schlich sich ein Grinsen in sein Gesicht. Maddy schaffte es immer wieder, ihn aufzuheitern. Alleine ihre etwas rauchige Stimme beruhigte seine Nerven.

Alphas Mate I - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt