Der Abend verlief anders als geplant. Callen wurde nach Hause gerufen, da sein Vater etwas mit seinem Sohn besprechen wollte, und das dauerte wesentlich länger als erwartet.
Eine Nachricht auf seinem Handy benachrichtigte Noah, dass sein Gefährte es nicht mehr zu ihm schaffen würde und sie sich auch am nächsten Tag nicht sehen könnten. Also würden sie erst wieder in der Schule aufeinandertreffen.
Enttäuscht saß Noah auf der Couch und zappte sich durch die Fernsehprogramme. Er hatte Sehnsucht nach Callen und auch Cian vermisste den Wolf, was in dieser Weise ungewöhnlich für den Leoparden war. Normalerweise hatte Cian nicht solche Probleme, seinen Mate mal ein paar Stunden nicht zu sehen, aber dieses Mal kämpfte auch die Katze mit ihrer Sehnsucht.
Plötzlich öffnete sich die Haustür und Noah sprang auf, um nachzusehen, wer da kam. Er hatte idiotischerweise gehofft, sein Gefährte hätte sich doch noch von seinem Vater lösen können und wäre nun zu ihm gekommen. Mürrisch begrüßte er Maddy, die mit Lloyd hereinspazierte und verkroch sich wieder ins Wohnzimmer.
Maddy, die Noahs schlechte Stimmung bemerkte, folgte ihrem Freund und setzte sich zu ihm auf die Couch. „Was ist denn mit dir los, Hase? Warum so mürrisch?" Sie nahm Noahs Hand und drückte sie aufmunternd.
„Er kann nicht kommen", brummte die Katze, ließ Maddys Hand los und drückte sich ein Kissen an die Brust. Sehnsüchtig schielte er zu seiner Freundin. Er brauchte jemanden, der mit ihm kuschelte.
„Callen? Warum denn nicht? Hattet ihr heute nicht vor, bei ihm zu schlafen?" Diese Frage kam von Lloyd, der sich hinter seine Gefährtin stellte und sanft ihren Nacken massierte.
„Wen sollte ich sonst meinen?", fauchte die Katze und entschuldigte sich im nächsten Moment bei dem Alpha. „Tut mir leid, Lloyd. Ich weiß selbst nicht so genau, was mit mir los ist. Aber mein Bedürfnis zu schmusen ist stärker als sonst. Sogar Cian nervt mich deswegen."
Maddy lachte. „Also, wenn du ein Weibchen wärst, würde ich behaupten, du wirst rollig."
„Pfft. Wie gut, dass ich kein Weib bin. Auf so etwas kann ich gerne verzichten. Aber was ist mit dir? Wirst du nicht irgendwann rollig werden?" Noah versuchte sich abzulenken, indem er sich mit seiner Freundin und ihrem Gefährten unterhielt.
„Natürlich werde ich das und Lloyd und ich werden das dann in vollen Zügen genießen. Stimmt's, mein Großer?" Sie sah zu Lloyd hoch, der sich vorbeugte und sie auf die Stirn küsste.
„Ich kann es kaum erwarten. Das gibt stundenlangen, ungezügelten Sex", gab er grinsend zurück.
„Aber hast du denn keine Angst Schwanger zu werden?" Noah schüttelte ratlos den Kopf.
Maddy lachte leise. „Nein, nicht wirklich, denn wenn es so weit ist, bekomme ich eine Spritze, die verhindert, dass ich schwanger werden kann. Es ist im Prinzip wie eine Antibabypille bei den Menschen", erklärte die Rothaarige und Noah nickte verstehend.
„Musst du nicht durchgehend etwas einnehmen?" Noah war sehr interessiert an diesem Thema, da es ihn von seiner Sehnsucht nach Callen ablenkte.
„Ach je, nein Hase. Zum Glück brauchen wir Wandler das nicht. Da die meisten von uns ihre Phasen haben, in denen wir Empfängnisbereit sind, müssen wir nur in dieser Zeit etwas einnehmen. Du weißt, was ich meine? Bei den Katzen ist es die Rolligkeit, bei den Wölfen die Hitze, bei den Rehen die Brunftzeit und so weiter."
„Das wusste ich alles ja gar nicht! Da kann ich ja echt froh sein, dass ich ein Mann bin." Der Leopard blickte mit großen Augen zwischen Maddy und Lloyd hin und her.
Lloyd lachte leise. „Allerdings gibt es eine Ausnahme und das sind die Omegas bei den Wölfen. Auch sie kommen in ihre Hitze und können sogar schwanger werden, obwohl sie männlich sind", erklärte der Alpha.
„Ähh, davon habe ich auch schon etwas gehört. Aber wie kann das sein? Ich meine, ein Mann kann doch nicht schwanger werden!" Noah starrte Lloyd ungläubig an.
„Das liegt an der Anatomie der männlichen Omegas. Sie ist etwas anders als bei Alphas oder Betas. Ich weiß selbst nicht so genau, was der Unterschied ist. Ich weiß nur, dass es männliche Omegas nur noch ziemlich selten gibt und sie immer homosexuell sind." Lloyd zuckte die Schultern.
„Heißt das, Fynn kann schwanger werden und ein Kind bekommen?" Noah sah ein wenig verstört aus.
Der Wolf nickte. „Kann er und wird er wahrscheinlich auch irgendwann. Omegas bekommen allerdings grundsätzlich nicht nur ein Kind, sondern mindestens zwei bis maximal fünf. Außerdem müssen sie zur Geburt in ihrer Wolfsform sein. Ein männlicher Wandler in seiner Menschenform hätte große Probleme, ein oder mehrere Kinder zu bekommen", begann Lloyd zu erklären. „Zwar muss auch bei einem Wolf die Geburt durch einen Kaiserschnitt vonstattengehen, aber er übersteht das Ganze wesentlich besser. Da die Schwangerschaft knapp sechs Monate dauert, muss der Wandler, um Komplikationen zu vermeiden, die letzten zwei Wochen in seiner tierischen Form verbringen. Erst eine Woche nach der Geburt darf er sich wieder verwandeln und mit seiner Verwandlung verwandeln sich innerhalb von zwei Stunden auch die Welpen und werden zu Babys."
Noah stand der Mund offen. „Woher weißt du das alles?"
Lloyd grinste. „Mein Onkel ist der Arzt des Rudels und wenn er bei uns ist, erzählt er viel von seiner Arbeit. Da bekommt man so einiges mit."
„Okay, aber wie ist das denn zwischen euch beiden? Ich meine, Maddy ist eine Karakal und du ein Wolf. Kann sie da überhaupt von dir schwanger werden?", fragte Noah neugierig.
Maddy boxte ihren besten Freund gegen die Schulter. „Noah!", schrie sie entrüstet, doch ihr Gefährte lachte nur.
„Natürlich kann sie in ihrer menschlichen Form schwanger werden."
„Und was gibt es dann? Wölfe oder Karakal oder gar Mischlinge?" Noahs Neugier siegte und er hatte sich diese Frage nicht verkneifen können, auch wenn Maddy ihn böse ansah.
„Das wird sich dann zeigen. Aber Mischlinge werden es nicht. Meistens ist ein Wurf gemischt. Sagen wir mal, es sind drei Welpen, dann sind es möglicherweise zwei Wölfe und ein Karakal oder umgekehrt."
„Ahhh, ich verstehe", sagte Noah. „Nur schade, dass Callen und ich keine Kinder bekommen können. So ein paar kleine Noahs oder Callens wären schon irgendwie niedlich", meinte er wehmütig.
Maddy lachte. „Stimmt, so ein paar kleine Nollens wären wirklich süß", stimmte sie zu.
„Nollens? Was sind Nollens?" Noah sah sie ratlos an.
Nun lachte Maddy laut. „Das ist ein zusammen gesetztes Wort aus No-ah und Ca-llen", erklärte die Katze.
Noah kicherte. „Nollens. Das gefällt mir. Nur leider wird es die nie geben, denn ich bin kein Mädchen und auch kein Omega und Callen ebenfalls nicht", seufzte er dann traurig, dann lachte er wieder. „Aber zumindest wird es irgendwann Lloddys geben!"
Maddy sah ihn erst sprachlos an, dann kicherte sie ebenfalls. „Stimmt. Daran habe ich gar nicht gedacht", antwortete sie lachend.
Der Alpha, der die beiden schweigend beobachtet hatte, grinste belustigt. Lloddys ..., das hörte sich gar nicht so schlecht an. Irgendwann würde es tatsächlich kleine Lloddys geben und er freute sich jetzt schon darauf.
„So, Hase. Aber jetzt werden Lloyd und ich verschwinden. Kommst du zurecht?"
Noah nickte betrübt und sah dabei zu, wie seine beste Freundin mit ihrem Gefährten die Treppe nach oben ging. Kurz darauf hörte er, wie sich die Tür zu ihrem Zimmer schloss.
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Alphas Mate I - True Love
Fantasy@Copyright 2020 Talosaya - All right reserved Abgeschlossen Ab 18+! ***** Ab ihrem 18. Geburtstag erkennen Gestaltwandler jeder Art ihren Seelengefährten, auch Mate genannt. Dies ist die Geschichte von Callen und Noah - zweier solcher Mates. *****...