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Voller Unbehagen betrat Noah am Samstagabend das Rudelhaus seines Gefährten. Heute war der Tag, an dem er Callens Eltern vorgestellt werden sollte. Er spürte die Unruhe seines Gefährten und dessen Wolf Seki, was sich unglücklicherweise auf ihn und Cian übertrug. Hand in Hand gingen sie ins Wohnzimmer und Noah konnte bereits die anderen Wölfe riechen.

„Verdammt, Noah. Ich habe Angst", hörte er Cian in sich und Noah spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Unwillkürlich drängte er sich näher an seinen Gefährten.

Callen fühlte sich ebenfalls unwohl. Er wusste, dass, sollten sie dies hier überleben, Noah zum Rudel gehören würde, ohne Wenn und Aber. Allerdings mussten sie dafür zuerst seine Eltern überzeugen. Bei seiner Mutter hatte er da weniger Bedenken, doch sein Vater? Das würde schwierig werden, denn der mochte keine Katzen. Ihm waren diese selbstständigen Tiere einfach zu eigenwillig.

Als sie ins Wohnzimmer traten, saß seine Mutter bereits auf der großen Couch und strahlte ihn an. Jedoch als sie Noah roch, verschwand das Lächeln auf ihrem Gesicht und sie richtete sich auf. Steif saß sie auf ihrem Platz.

„Eine Katze?" Fragend schwankte ihr Blick zwischen ihm und Noah, der sich hinter Callen zu verstecken schien, hin und her.

Noah atmete ein paar mal tief durch, dann schob er sich an Callen vorbei. Er wollte keine Angst zeigen. Cian blieb erstaunlich still in ihm und das, seit sie das Haus betreten hatten. Er hoffte jedoch, dass sein Leopard ihn nicht im Stich ließ.

„Hallo, Frau Rickman. Ich bin Noah Carter, der Mate ihres Sohnes. Schön, sie kennenzulernen und ja, ich bin eine Katze", sagte Noah mit erstaunlich fester Stimme und ging hocherhobenen Hauptes auf die Mutter seines Gefährten zu. Er hatte Callens Hand los gelassen und streckte diese nun der Luna des Alphas entgegen.

Callen beobachtete voller Stolz seinen Gefährten, der unbeirrt auf seine Mutter zuging und sich ihr vorstellte. Ihm war klar, dass Noah Angst hatte, denn er konnte dessen Unruhe spüren und die Angst auch riechen. Er selbst war ebenfalls unsicher und konnte absolut nichts dagegen tun. Schweigend sah er dabei zu, wie seine Mutter dem Jungen, der inzwischen für immer zu ihm gehörte, die Hand gab.

„Hallo, Noah. Ich bin Bianca und, wie du ja schon weißt, die Mutter deines Gefährten." Bianca schüttelte Noahs Hand und lächelte sanft, als sie ihren Sohn ansah. „Du hattest schon immer eine Vorliebe für Katzen. Allerdings wird deinem Vater nicht gefallen, dass du jetzt auch noch eine Großkatze mit nach Hause bringst. Das wird ziemlich schwer werden, ihn davon zu überzeugen, ihn im Rudel aufzunehmen."

Callen holte erleichtert Atem. Seine Mutter hatte nichts gegen Noah. „Du akzeptierst ihn?" Er musste es wissen, darum hatte er diese Frage gestellt.

„Ach Junge. Wenn er dein Mate ist, was sollte ich schon dagegen unternehmen? Solange du mit ihm glücklich bist, bin ich das auch." Bianca schlug neben sich auffordernd auf die Couch und Callen setzte sich. Sofort zog er Noah auf seinen Schoß, der sich zitternd an ihn lehnte.

„Erste Hürde geschafft", flüsterte Callen seinem Gefährten zu, da öffnete sich die Haustür und fiel gleich danach mit einem lauten Krachen ins Schloss.

„Warum stinkt es hier so abartig nach Katze?" Die tiefe Stimme des derzeitigen Alphas triefte nur so vor Dominanz. Callen schob Noah sofort von sich und sprang auf.

Noah selbst verfluchte, dass er vergessen hatte, seinen Geruch zu tarnen. Allerdings hätte er dafür Cian tief in sich verbergen müssen und das wollte er nicht. Denn er brauchte ihn an seiner Seite.

Ein großer Mann, größer noch als Callen, kam ins Wohnzimmer gelaufen. Man erkannte sofort den Alpha in ihm und Noah musste sich beherrschen, nicht zu fauchen. Callen war dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur dass Callens Augen um einiges heller waren, als die seines Vaters und er die schwarzen Haare von der Mutter hatte. Noah schluckte, als er Callens Vater sah. Dieser Mann war eine Urgewalt.

Alphas Mate I - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt