Noah saß im Unterricht und spürte erneut den Herzschmerz und mit jedem Mal wurde es schlimmer. Es war, als wolle sein Herz zerspringen. Er hatte Herzrasen und schwitzte, während er dagegen ankämpfte. Es war erst kurz vor elf und der Leopard überlegte gerade, ob er nicht nach Hause gehen solle, da hörte er ein sanftes Wispern. „Kleiner ...!“
„Cal?“, sagte er laut und schoss von seinem Stuhl hoch, dann lauschte er in sich hinein. Er überhörte das Getuschel, das wegen seines ungewöhnlichen Verhaltens begann. Auch die Lehrerin, die ihm befahl, sich wieder hinzusetzen, wurde gekonnt ausgeblendet und ignoriert.
„Kleiner ...!“ Da war es wieder. Sein Kopf ruckte herum. Gleich darauf stürzte er zum Fenster und riss es auf. Das Getuschel hinter seinem Rücken wurde lauter und die Lehrerin begann sogar damit, ihn zu rufen. Aber all das blendete die Katze aus, denn dort stand er endlich, Callen, sein Gefährte.
Von oben herab sah er auf ihn hinunter und seine Augen begannen zu strahlen. Ohne darüber nachzudenken, kletterte er auf die Brüstung und sprang aus dem zweiten Stock direkt in die Arme des Riesen, den er so sehr vermisst hatte.
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Callen stand vor dem Schulhaus unter Noahs Klassenzimmer und schickte seinem Gefährten nur einen einzigen Gedanken, den er einmal wiederholte.
Plötzlich öffnete sich im zweiten Stock ein Fenster und sein kleiner Schneeleopard erschien. Während sie sich in die Augen starrten, stieg dieser doch glatt auf die Fensterbank und sprang ihm aus dieser Höhe direkt in die Arme.
Callen blieb fast das Herz stehen, als er die Schreie der anderen hörte und seinen Mate fallen sah. Er wusste zwar, dass Schneeleoparden eine enorme Sprungkraft besaßen, aber das hatte selbst ihm die Nackenhaare aufgestellt.
„Verdammt, Noah! Bist du lebensmüde?“, fluchte er und starrte zum Fenster hoch, von dem sein Gefährte gerade abgesprungen war.
„Wieso?“ Noah folgte Callens Blick. „Das ist doch nicht hoch.“
Oben an den Fenstern standen alle Schüler, einschließlich der Klassenlehrerin, die wütend zu ihnen hinuntersah.
„Ich glaube, du bist deiner Lehrerin eine Erklärung schuldig“, meinte der Alpha und blickte seinem Mate endlich in die Augen.
„Das ist mir egal. Du bist endlich hier“, nuschelte Noah, bevor er mit seinen Lippen Callens Mund eroberte. Beiden entfuhr ein erleichtertes Stöhnen. Endlich ließen die Schmerzen in ihrer Brust nach. Immer wieder küssten sie sich und achteten dabei nicht auf ihre Umgebung.
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Während die beiden Mates im Schulhof ihr Wiedersehen feierten, erklärten Mary-Lou und Kyle der Lehrerin, was da gerade geschehen war.
„Hören Sie, Fräulein Stokes. Noah ist ein Schneeleopard, darum kann ihm eigentlich nichts passieren, wenn er aus dieser Höhe runterspringt. Zudem wartete sein Gefährte Callen dort unten auf ihn. Er hat Noah ganz sicher aufgefangen. Die beiden haben sich seit Sonntag nicht mehr gesehen und Noah hat das ziemlich mitgenommen.“ Kyle tat sein Bestes, um die Situation zu erklären.
„Fünf Tage voneinander getrennt und sie sind Mates?“, fragte die Lehrerin Miss Swan. Kyle und Mary-Lou nickten synchron. „Das ist ja alles schön und gut, aber musste er denn unbedingt aus dem Fenster im zweiten Stock springen? Ich dachte schon, ich müsste ohnmächtig werden, als ich ihn springen sah.“
„Sie haben doch auch gesehen, wie schlecht er aussah. Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch zur Schule kam“, argumentierte nun auch Mary-Lou.
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Alphas Mate I - True Love
Fantasy@Copyright 2020 Talosaya - All right reserved Abgeschlossen Ab 18+! ***** Ab ihrem 18. Geburtstag erkennen Gestaltwandler jeder Art ihren Seelengefährten, auch Mate genannt. Dies ist die Geschichte von Callen und Noah - zweier solcher Mates. *****...