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Seine Geduld hatte sich ausgezahlt! Als Malcolm sah, wie Noah alleine zu den Toiletten lief, folgte er ihm unauffällig.

Den ganzen Tag über war er der Gruppe um seinen Neffen gefolgt und endlich war seine Chance gekommen.

Nun stand er hinter dem jungen Schneeleoparden und atmete tief dessen berauschenden Duft ein. Noah war so sehr in das waschen seiner Hände vertieft, dass er ihn noch nicht bemerkt hatte.

Endlich hob die Katze den Kopf und drehte sich erschrocken um. "Hallo, Noah. Endlich gehörst du mir!" sagte Malcolm und hob die Hand mit dem Taser, den er gegen Noah's Nacken drückte. Ohne zu zögern betätigte er den Knopf und jagte der Katze mehrere Tausend Volt durch den Körper.

Der Wolf sah, wie Noah mit einem schmerzvollen Stöhnen die Augen verdrehte und fing ihn auf, als dieser in sich zusammen sackte. Er hoffte nur, dass jetzt niemand auf Toilette musste und herein kam.

Er legte die Katze ab und öffnete die große Tasche, die er über der Schulter hängen hatte. Daraus nahm er ein getragenes Shirt von sich heraus und tauschte Noah's Shirt gegen sein eigenes. Damit wollte er den Duft des Leoparden zumindest teilweise überdecken. Dann zog er ihm noch eine Schirmmütze auf.

Malcolm nahm Noah erneut auf seine Arme und trug ihn zur Tür, die er vorsichtig öffnete. Zu seinem Glück saß die Wandler-Gruppe im hinteren Teil des Restaurants und hatten ihn nicht in ihrem Blickfeld, weshalb er unbemerkt zu den Türen, die nach draußen führten, laufen konnte.

Unterwegs zum Park-Ausgang wurde er zu seinem Glück nicht aufgehalten. Erst dort fragte ihn einer der Wächter, ob alles okay sei.

"Hey, Mister," wurde er angesprochen. "Ist mit dem Kleinen alles in Ordnung?"

Malcolm nickte. "Ja, alles gut. Mein Sohn hat sich wohl etwas übernommen. Sie müssen wissen, er ist ein wenig Schwächlich, weshalb ihn dieser Tag wohl etwas zu sehr angestrengt hat," erklärte der Wolf.

"Naja. Dann ist es wohl gut, wenn sie ihn nach Hause bringen. Ich wünsche noch eine schönen Abend." Damit winkte der Wächter ihn durch.

Malcolm atmete sichtlich auf, als er den Park verließ. Sofort steuerte er sein Auto an, dass er extra so geparkt hatte, dass er schnell fort fahren konnte.

Er öffnete umständlich seinen Wagen und legte die bewusstlose Katze auf den Rücksitz. Dann setzte er sich schnell hinter das Steuer, startete den Wagen und fuhr los.

Aufatmend machte er sich auf den Weg zu dem Lagerhaus am Hafen, welches er gemietet und für seinen noch bewusstlosen Gast vorbereitet hatte.
__________

Im Restaurant wartete die Wandler-Gruppe auf Noah's Rückkehr. Sie hatten bereits bezahlt und machten sich zum Aufbruch bereit.

Callen blickte immer wieder nervös in die Richtung, aus der Noah eigentlich kommen müsste. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl, was ihn letztendlich dazu brachte aufzustehen und nachzusehen, wo Noah blieb.

Als er zu den Waschräumen lief, stieg ihm ein undefinierbarer Geruch in die Nase, der ihm vage bekannt vorkam.

"Beeil dich!" fuhr Seki ihn plötzlich an und er stürzte durch die Tür. Ein schneller Blick durch den Raum bestätigte ihm, was er bereits gespürt hatte. Noah war nicht da.

In einer Ecke lag das Shirt der Katze, das dieser heute getragen hatte. Callen hob es auf und roch daran und da war er wieder, dieser Geruch nach Fichtennadeln und vermoderndem Holz.

Sofort versuchte er seinen Gefährten über ihren Link zueinander zu erreichen, doch er hörte nur Stille. Noah antwortete nicht.

Mit einem wütenden brüllen stürmte er wieder nach draußen und raus aus dem Restaurant. Schnuppernd reckte er seine Nase in die Luft. Irgendwo musste doch ein Anhalt dafür sein, wo sein Gefährte war. So weit konnten sie noch nicht gekommen sein!

Alphas Mate I - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt