Paris Pov
“Paris, hast du schon mal Kängurus in echt gesehen?”
Mit großen Augen sah ich Francis an, der grinsend vor der Zauntür stand und eine Hand an der Türklinke hielt.
Langsam schüttelte ich meinen Kopf, denn ich hatte wirklich noch nie Kängurus gesehen. Abgesehen von den Kängurus in Dokumentationen oder Filmen.
“Warum fragst du?”, fragte ich ihn, jedoch erhielt ich von ihm nur ein Lachen. “Kannst du dir das nicht vorstellen? Hinter dieser Tür befindet sich eine Känguruauffangsstation”, verriet er.
Ô mon Dieu. Das meint er doch nicht ernst, oder? Begeistert klatschte ich mit den Händen und lief mit schnellen Schritten auf Francis zu. Ich wollte schon immer Kängurus sehen. Ich liebte einfach diese Tiere - natürlich abgesehen von Katzen, denn ich würde Cécile immer treu bleiben.
“Und du sagst auch wirklich die Wahrheit?”, hakte ich nach, denn trotz meiner Vorfreude war ich immernoch misstrauisch.
“Schau doch selbst nach”, forderte er mich auf und öffnete die Tür, sodass ich das weite Feld sehen konnte, das mit einem hohen Zaun umrandet war. Überall waren Bäume und kleine Büsche eingepflanzt, die die Atmosphäre hier noch schöner machten.
Und da waren sie... Kängurus, die im Schatten der Bäume Schutz suchten. Ein hohes Quietschen kam aus meinem Mund als ich sah, wie ein kleines Kängurubaby in meine Richtung sprang.
“Ich glaub ich falle gleich um”, teilte ich Francis mit, der in Hocke ging, als das Känguruspross bei uns war, um ihn zu streicheln. Zögernd tat ich ihn nach.
“Bitte nicht! Ich hab keine Lust dich ins Haus zu tragen, wenn du ohnmächtig bist”, lachte er und nahm das kleine Fellbüschel in die Arme…und Ach du Heilige sah das süß und gleichzeitig auch hot aus.
“Willst du auch mal?”, fragte er mich und sah lächelnd zu mir. Freudig nickte ich, jedoch überkam mich auch die Angst, dass ich was Falsches machen würde.
“Aber was wenn er ist nicht will, weil ich fremd bin oder was wenn ich ihn fallen lasse?”, zögerte ich und dachte nochmal über sein Angebot nach, jedoch schüttelte er nur den Kopf.
“Jetzt hab doch mal mehr Vertrauen in dir! Freddy hat keine große Scheu vor Fremden. Er wird dich ganz bestimmt mögen, glaub mir. Und ihn fallen lassen wirst du auch nicht. Ich pass auf alle Fälle auf und helfe dir”, ermutigte er mich und übergab mir langsam Freddy.
Wie ein Baby wiegte ich Freddy leicht und kam nicht klar, wie süß er ist. “Mach ich das so richtig?”, fragte ich nach, um ja keine Fehler zu machen.
“Ja keine Sorge. Ich bin stolz auf dich”, sagte er verschmitzt. Mir blieb die Spucke im Hals, als er dies sagte. Für mich war es immernoch neu und ungewohnt ihn nicht mehr als Feind zu sehen. Nach unserem Neubeginn verbesserte sich zwar unser Verhältnis rasant und ich dachte mir, dass wir nun Freunde sein könnten, aber irgendwo in meinem Herzen reichte bloße Freundschaft nicht aus. Und unser heftiges Küssen im Auto vorhin bestätige dies auch.
“Sollen wir auch gleich Debbie holen?”, schlug er vor und fuhr sich mit der Hand durch seine blonde Haarpracht, die unter der grellen Sonne golden leuchtete.
“Wo ist denn Debbie?”, neugierig sah ihn an, woraufhin er mit dem rechten Zeigefinger auf die kleine Kängurufamilie zeigte, die sich immer noch unter den Bäumen gemütlich machten. Plötzlich sprang aber ein kleines Etwas zwischen den Bäumen hervor und kam auf uns zu.
Beim zweiten Hinsehen erkannte ich ein Kängurubaby, das genauso klein war wie Freddy, jedoch war das Fell etwas heller.
“Sind Freddy und Debbie Zwillinge?”, wollte ich wissen und streichelte vorsichtig Freddy, der die Streicheleinheiten genoss.Wie großartig wäre das…Känguruzwillinge.
“Ne, die sind nur gleich alt”, sagte Francis und zerstörte meine Hoffnungen.Lachend sah er mich an. “Wieso lachst du jetzt schon wieder?”, beleidigt sah ich ihn an und würde ihm eigentlich gegen die Brust schlagen, jedoch hatte ich noch Freddy im Arm, der jetzt schon zu schlafen schien.
“Dein Gesichtsausdruck war Millionen wert als ich dir gesagt habe, dass sie keine Zwillinge sind. Du hast geschaut, als wäre dein größter Traum zerplatzt”, lachte er mich aus und nahm Debbie vorsichtig in den Arm.
“Wie kommt es jetzt eigentlich dazu, dass deine Eltern eine Tierfarm mitten im Outback haben?”, fragte ich und bemerkte, wie sich Francis' Gesicht kurz verkrampfte.
Irritiert sah ich ihn an. Hab ich was Falsches gesagt?
Ich sah wie Francis innerlich mit sich kämpfte, er überlegte wohl, was er am besten sagen sollte. “Du musst es nicht sagen. Tut mir leid, dass ich so neugierig bin”, entschuldigte mich und legte tröstend eine Hand auf seine Schulter, während ich aber noch aufpasste, dass Freddy nicht fiel.“Ist schon okay. Du würdest es später so oder so erfahren…Du musst wissen, dass meine Eltern sich sehr oft gestritten haben nachdem wir nach Melbourne gezogen waren. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaub ich war auch teilweise der Grund, da ich nicht gerade der beste Sohn war…”, er stoppte, schluckte und schien etwas überfordert zu sein.
Mit der Hand, die auf seiner Schulter lag, fuhr ich leicht über seinen Rücken, was ihn etwas beruhigte.
“Jeden Abend haben sie sich gezopft und zusammengeschrien, bis meine Mutter eines Tages zu mir kam und sagte, dass sie sich scheiden, weil sie sich nicht mehr liebten. Meine Mutter zog aus und suchte sich eine neue Wohnung. Ich musste bei meinem Dad bleiben, da die neue Wohnung meiner Mom zu klein war. Es war schlimm bei meinem Dad...Er trank und hatte Beziehungen mit seinen Kolleginnen, die 20 Jahre jünger waren als er selbst, obwohl er sich erst vor wenigen Wochen von meiner Mom getrennt hatte…Nach ein paar Monaten meldete sich meine Mutter und teilte mir mit, dass sie sich neu verliebt hätte. Ihr Mann heißt Gared und besitzt eine Tierfarm im Outback. Sie bot mir an bei ihnen zu leben, was ich sofort annahm. Seitdem hab ich meinen Vater nur selten gesehen, was mir nur recht ist. Er kann da bleiben wo er ist und weiter seine Kolleginnen ficken”, seine Stimme wurde lauter und ich sah wie er vor Wut die Augen zusammenkniff.
Jetzt machte alles einen Sinn, warum Mary so traurig war, als ich sie Mrs. Malone genannt habe. Schuldgefühle plagten mich beim Gedanken, dass ich sie beim Nachnamen ihres Exmannes genannt und sie dadurch an schlechte Sachen erinnert hatte.
Welche Frau will den an ihren Exmann erinnert werden?Francis beobachtete mich still und legte Debbie vorsichtig auf den Boden. Immer noch in Gedanken machte ich ihm nach. “Ich könnte darauf wetten, dass du gerade daran denkst, wie du meine Mutter vorhin genannt hast, aber du wusstest es ja nicht. Denk nicht mehr so viel daran nach und lächel wieder, denn lächelnd gefällst du mir am meisten”
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Cute? I know
Wer findet Kängurubabys auch so süß wie ich?
Eure Magistra
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Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ
Teen Fiction"𝐌𝐞𝐢𝐧 𝐍𝐚𝐦𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐏𝐚𝐫𝐢𝐬" "𝐉𝐚 𝐤𝐥𝐚𝐫, 𝐮𝐧𝐝 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐞𝐢ß𝐞 𝐒𝐚𝐧 𝐅𝐫𝐚𝐧𝐜𝐢𝐬𝐜𝐨" "𝐃𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐭𝐳𝐢𝐠" "𝐎𝐡 𝐝𝐨𝐜𝐡! 𝐆𝐞𝐧𝐚𝐮 𝐝𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐬" ---------------- Die zwanzigjährige Paris Anderson zieh...