10 / Zut!

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Nein, nein,nein, das durfte doch nicht wahr sein, oder? Das kann nicht Francis sein. Bestimmt hab ich mich nur versehen. Ja genau, mein Gehirn hat mir nur ein Streich gespielt- einen richtig blöden Streich.

Prüfend sah ich nochmal auf den Tisch, um wirklich sicherzugehen, dass er nicht dort ist und verdammt nochmal mein Gehirn hatte mir echt kein Trick gespielt.

Da saß wirklich Francis. Oh Mann, ich hätte früher daraufkommen sollen, das wir wahrscheinlich auf dieselbe Uni gehen werden. Er studierte hier Medizin und wir werden uns immer wieder sehen müssen.

Zut! Verdammt nochmal, ich wollte ihn nicht sehen. Immer wenn ich in seine grünen Augen sah, schlug mein Herz auf das Dreifache, weil ich immer an die schönen Momente mit ihm denken musste, aber dann fiel mir sein Wutausbruch und unsere Kindheit wieder ein und am liebsten würde ich ihn deshalb auf den Mond schießen.
Was macht er nur mit mir?
Wie können diese grünen Augen mich so aus dem Ruder bringen?

Immernoch starrten wir uns an. Seine Grünen Augen beobachteten mich intensiv. Was er jetzt wohl dachte mich nach dem Ereignis wieder zu sehen? War er froh oder wollte er mich nicht hier haben? Warum machte ich mir überhaupt solche Gedanken? Ich müsste ihn hassen, ihn ignorieren und ihm aus dem Weg, aber ich konnte meinen Blick nicht von ihm senken. Sein Blick fesselte mich regelrecht und hielt mich wie am an einem Seil fest, sodass ich mein Gesicht nicht abwenden konnte.

Das Mädchen, die vorhin noch sein Gesicht wie ein Hund geleckt hatte, sah ihn leicht verärgert an und fragte ihn bestimmt, warum er den Kuss nicht erwidert hatte. Mein Herz zog sich zusammen, beim Gedanken, wie er ein anderes Mädchen küsst. Vor ein paar Wochen noch war ich ihm so nahe und hätte ihn fast geküsst und jetzt ersetzt er mich gleich mit diesem Püppchen.

Wut und Trauer vermischten sich in mir und ich drohte innerlich fast zu platzen. Er brachte mich aus dem Konzept, ließ mein Herz ungewollt schneller schlagen und jetzt saß ein anderes Weib auf seinem Schoß. Dieser Clébard, Mistköter.

“Ähm…Paris, wieso starrt dich Francis Malone an und wieso schaust du so aus, als würdest du ihm auch am liebsten eine reinhauen?”,holte mich Em zurück in die Realität, sodass ich mein Blick auf sie senkte. Sogar, dass Adam nicht mehr neben mir saß, hatte ich nicht gemerkt.“Weil ich ihm auch wirklich am liebsten eine reinhauen will”, knirschte ich leicht mit den Zähnen. “Woher kennst du überhaupt Francis Malone? Ich dachte, du seist erst vor paar Wochen hergezogen?”. Sie sah mich verwirrt an. “Ich werde dir jetzt alles erzählen, aber ich denke mal, dass wird unsere ganze restliche Pause dauern” “Na dann, worauf wartest du noch?”, freute sie sich. Ich schmunzelte.

“Oh mein Gott, das ist echt zu viel Information auf einmal. Mein Gehirn ist gerade echt überfordert”, beschwerte sich Em, nachdem ich ihr Alles - wirklich Alles- erzählt hatte, und fasste sich theatralisch an den Kopf. Wir waren schon auf dem Weg zum Audimax, um unsere letzte Vorlesung für heute hinter uns zubringen. “Ich kann es immernoch nicht fassen, dass du Francis Malone schon seit der Kindheit kennst. Sah er früher genauso hübsch aus wie jetzt?”, fragte Em mich. Eigentlich wollte ich sofort kopfschüttelnd verneinen, aber dann sah ich wieder den jungen Francis vor meinem Augen und naja…schon damals war er gutausehend und ein echter Augenschmaus für jedes Mädchen.

“Ja, das war er”,seufzte ich “Aber dennoch ist er ein Arsch und das versaut doch alles”, fügte ich noch schnell hinzu.

Emma sah mich nachdenklich an. Es sah schon leicht gruselig aus, da ihre blauen Knopfaugen mich ständig beäugten. “Hab ich was im Gesicht oder warum schaust du mich so komisch an? Da bekomm ich ja fast Angst vor dir”

“Oh sorry, das passiert mir schon öfters, dass mich Manche komisch oder gar Angst von mir bekommen, wenn ich in Gedanken bin, aber ich kann einfach nichts dafür, dass ich so ein Gesichtsausdruck habe, wenn ich nachdenke”, schmunzelte sie leicht.

“An was hast du denn gerade gedacht?”, neugierig sah ich sie an. “Naja, ich bin nur etwas verwirrt, weil du hast mir fast nur Schlechtes über Francis erzählt, aber normalerweise kam er mir in der Uni nie so böse vor”, antwortete sie.

“Wie ist er denn so normalerweise in der Uni?”, fragte ich und könnte mir dafür gleich selber eine Ohrfeige verpassen. Ich dürfte nicht neugierig werden und mehr über ihn erfahren wollen. Ich musste ignorieren, einfach nur ignorieren, als würde er nicht existieren. Warum war das aber bloß so schwer?

“Also er gehört schon Beliebten der Uni, aber trotzdem war er immer nett zu jedem, sogar zu unserem Hausmeister, den eigentlich jeder hasst. Letzes Jahr, als ich noch neu an der Uni war, hat er mich sogar mal wie ein richtiger Gentleman zu meinem Hörsaal gebracht, weil ich mich verlaufen hatte. Auch ist er kein Frauenaufreißer oder so, was alle seiner Freunde sind. Ab und zu gönnt er sich schon mal eine Frau, aber so sehr wie seine Freunde auch nicht. Glaub mir, Francis' Freundeskreis besteht fast nur aus Badboys. Man kann es ja fast schon ein Wunder nennen, dass er selbst kein Badboy ist, obwohl er sehr oft mit denen abhängt”, ratterte sie runter und ich gab mir echt Mühe, sie zu verstehen, da sie einfach so schnell sprach und dabei auch etwas nuschelte. Irgendwie erinnerte mich ihre Art an Ally.

“Bitte lass uns das Francis Thema abschließen. Ich hab echt genug von ihm”, zusamnen saßen wir uns in die erste Reihe des Audimax, während ich schon anfing mein alten, fast leeren Block und meine Stifte auszupacken.

Obwohl die Vorlesung recht spannend war und ich ganze Zeit an den Lippen des Dozenten hing, schweiften meine Gedanken immer wieder zu ihm…Francis Immer wieder machte ich mir ungewollt Gedanken, ob Emma und ich wirklich vom selbem Francis sprachen, denn ihrer Meinung nach war er doch eigentlich nett und hilfsbereit.

Aber warum kenne ich nur die schlechten Seiten von ihm -abgesehen von den wenigen guten Eigenschaften, die ich an den Tagen nach der Rettung kennengelernt hatte?
Aber diese guten Seiten waren doch auch bestimmt nur Ausnahmen.
Sein ‘kleiner’ Wutausbruch zeigte doch, dass er Immernoch der Francis von früher ist und sogar noch schlimmer. Er wollte mich schlagen.

Wie kann so eine Person gleichzeitig auch so freundlich und höflich sein, wie es mir Em erzählt hatte?

Stop, ich muss schleunigst aufhören mir so viele Gedanken zu machen. Es gibt wichtigeres als Francis...

××××××××

Heyy Amicaee

Wie geht's euch?

Was haltet ihr von Francis?

Eure Magistra

Eure Magistra

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt