39 / Gefangen

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„Oh Paris, ich habe eine Schwäche für Rothaarige. Eure Haare erinnern mich an Blut und ich liebe Blut", seine Stimme war rau und kratzig.

Behutsam strich er weiter meine Haare, als wäre er ein fürsorglicher Mensch, der mir vor ein paar Momenten nicht physische Schmerzen zugefügt hätte.

Stumm liefen mir die Tränen mein Gesicht runter und mischten sich mit dem Blut. Der unendliche Schmerz wollte nicht enden, wollte mich nicht loslassen. Wird dieses Leid überhaupt jemals aufhören? Oder werde ich für immer hier stecken bleiben...bei diesem Monster? Was habe ich gemacht, damit ich so was verdiene?

„W-was willst du-u von mir? Was hab ich dir bloß angetan?", fragte ich leise, nachdem ich all mein Mut zusammengeholt hatte. Lange Zeit hörte ich nichts, sodass ich die Befürchtung hatte er hätte mich gar nicht gehört, jedoch spürte ich die Hand an meinem Kopf an mein Haaren ziehen, sodass ich gezwungen war ihm ins Gesicht zu blicken.

Schmerz durchzuckte meine Kopfhaut. Seine Visage war nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt. Diabolisch lächelte er. „Du hast mir nichts getan, aber dafür jemand, dem du wichtig bist, Schätzchen! Und das, was ich von dir will, wirst du schon früh genug erfahren...versprochen", jedes Mal wenn er sein Mund öffnete, um zu sprechen blickte er mir immer tiefer in die Augen, raubte mir mein Atem, meine Seele.

Als ich keine Anstalten machte ihm nich etwas zu sagen, ließ er von mir los und näherte sich der Tür. Ein Klackern ertönte, als er die Tür aufsperrte. Kurz bevor er diesen Raum verlies, schaute er das letzte mal zu mir herunter, ergötzte sich bestimmt an meinem erbärmlichen Anblick. „Gleich wird jemand kommen und dir Essen vorbeibringen. Und wehe ich höre, dass du nichts isst! Ich brauche dich lebend, da passt es nicht, wenn du hier krepierst!"

Schon waren die letzten Worte gesprochen, war die Tür zu und er weg. Erleichtert atmete ich auf, obwohl bei jedem tiefem Atemzug mein Rippenbogen weh tat. Aber ich war allein, er war weg, dass war da einzige was jetzt zählte.

Zu viele Fragezeichen schwirrten in meinem Kopf, jedoch konnte ich keinem eine Antwort geben. Wer war die Person, dem ich wichtig war? Und was hatte diese Person verbrochen, dass man mich entführte? Würde ich hier rauskommen? Verzweifelt schrie ich auf. Ich bin doch bloß eine einfache Jurastudentin! Wie sollte ich jemals von selbst auf einen Fluchtplan kommen?

Die einzige Hoffnung, die ich hatte, war, dass mich die Polizei irgendwann finden wird. Aber wie groß war diese Wahrscheinlichkeit, dass ich gerettet werde?

Schluchzend schlang ich meine Arme um mich. Ich muss langsam klarkommen, dass ich hier verrotten werde. Hier gab es kein Platz für Hoffnungen, für Gedanken, in der wie von Zufall Francis in meine Zelle kommt und mich befreit. Wie kam ich jetzt auf Francis?

Die aufgehende Tür unterbrach mein Gedankenvorgang. Ich sah keine Person, nur die Silhouette von jemanden, der eine Platte in meine Richtung schob und dann wieder die Tür schloss.

Auf der Platte war ein Leib Brot und Wasser, welches ich sofort trank. Gleich darauf verspürte ich das Verlangen, es wieder auszuspucken, da ich das Eisengeschmack meines Blutes schmeckte.

Bitte lieber Gott, lass mich hier nicht sterben!

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt