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Er sagte nichts mehr dazu, sodass es still im Auto war. Doch das war nur die Ruhe vor dem Sturm.

Sein Gesicht verkrampfte sich und sein Körper spannte sich an, als ob er kurz davor war auszurasten.

Mir ging es auch nicht besser. Zwar sah ich äußerlich ruhig und neutral aus, aber in mir herrschte ein Sturm von Wut. Was dachte er sich eigentlich, wer er ist, dass er bestimmen konnte mit wem ich befreundet bin?

“Ich bin nicht eifersüchtig”, seine Stimme war tief, viel tiefer als sonst. Man könnte denken eine andere Person würde sprechen.

“Wieso sollte ich auch? Ich kenne Frauen, die mir mehr bieten können. Ich hab nur kein Bock, dass du heulend zu mir kommst, wenn dir Adam irgendwann das Herz bricht”, sagte er, während sein Blick kalt und emotionslos war. Was ist bloß in ihn gefahren?

Ich konnte nicht leugnen, dass seine Aussage ein Stich in meinen Herzen verursacht hatte. Warum sagte er sowas? Warum checkte er nicht, dass ich nichts von Adam wollte, sondern von ihm?

“Wenn du Frauen kennst, die mehr zu bieten haben als ich, warum hast du mich dann geküsst? Wieso haben wir beide dann rumgemacht?”, fragte ich ich ihn mit fester Stimme, jedoch konnte man raushören, wie verletzt ich durch seine Worte war.

Francis sah mich still an, seine Augen strahlten nicht mehr diese Freude aus, die ich so sehr an ihn bewundert hatte, sondern nur Kälte und Emotionslosigkeit.

“Wieso?”, flüsterte ich krächzend, als er nicht antwortete. Fast flehend sah ihn an, dass er einfach nur sagen sollte, dass das, was er gesagt hatte, nur ein blöder Scherz war, aber er tat es nicht.

“Du warst gerade da und das hab ich eben ausgenutzt. Nicht mehr, nicht weniger. Wäre eine andere Frau da, wärst du nur Luft für mich”.

Ich sagte nichts, ich konnte und wollte nichts sagen. Sprachlos sah ich ihn verletzt an, während ich wegen dem Schock nicht mal merkte, dass ich mit dem Atmen aufgehört hatte.

Vor mir stand nicht mehr Francis für mich. Er war nicht mehr der Mann, der mir Komplimente gegeben hatte, wie es sonst kein anderer Mensch in meinem Leben. Er war nicht mehr die Person, die mein Herz vor Geborgenheit schneller schlagen ließ.

Tränen stiegen in meine Augen auf, die ich verzweifelt versuchte zu stoppen. Ich wollte ihm nicht zeigen, wie sehr er mich getroffen hat. Ich wollte ihm nicht all meine Tränen zeigen, während er mich bloß gefühlskalt anblickte, als wäre er eine Betonwand.

Hatte er denn gar nichts gefühlt? War ich für ihn nur eine Puppe? Das kann er doch nicht ernst meinen.

“Bitte sag mir, dass das nur ein Scherz ist, Francis”, bittend sah ich ihn an, konnte immernoch nicht realisieren in welcher Sitaution ich gerade bin, da das letzte kleine Stück Hoffnung in mir glaubte, dass das alles nur gelogen war.

Wie tief bin ich bloß gesunken, um jemandem etwas anzuflehen, der mir vor paar Sekunden noch das Herz gebrochen hat? Wie konnte ich nur so dumm sein und mein Herz so schnell zu verschenken? Wollte ich nicht mich komplett auf mein Studium konzentrieren?

“Nein, ist es nicht. Komm mit der Wahrheit klar, Paris. Du warst nur ein kleiner Zeitvertreib und ich danke dir, dass du für eine kurze Zeit meine Lust gestillt hast”, sagte er unverschämt und grinste schmutzig, was meine Trauer in Sekundenschnelle in Wut verwandelte.

In meiner Hand kribbelte es vor Zorn und ich konnte es nicht länger aushalten, einfach nur still da zusitzen, sodass ich meine Hand hob und ihm eine verpasste.

Das laute Aufklatschen meiner Hand auf seinem Gesicht, veranlasste ein Gefühl von Genugtuung in mir.

“Dégueulasse! Du hinterhältiger Sack. Wag es ja nie wieder ein Wort mit mir zu wechseln. Ich dachte echt du hättest dich geändert, aber du bist genauso ein ein Bâtard wie früher”, wie eine Furie brüllte ich und sah ihn hasserfüllt an.

Francis sah ein wenig geschockt und wollte etwas erwidern, jedoch stoppte ich ihn noch bevor er was sagen konnte.

“Versuch gar nicht dein Maul zu öffnen! Fahr mich einfach nachhause!”, der Hass in meiner Stimme ließ keine Widerworte übrig, sodass Francis den Motor startete und weiterfuhr.

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Die restliche Fahrt war die reinste Hölle für mich. Die Stille um uns bedrängte mich, schien mich zu erwürgen.

Ich wollte nachhause, einfach nur ganz weit weg von ihm. Am liebsten wollte ich jetzt in meinem Bett sein, eingerollt in meiner Decke, wahrscheinlich weinend, sodass mein Kissen nass sein würde.

“Steig aus”, riss mich Francis aus meinem Gedanken, da ich nicht merkte, dass wir bei mir angekommen waren.

Ohne ihm noch ein letzen Blick zu würdigen, stieg ich aus und schlug die Tür hinter mir so fest zu, sodass ich dachte, dass sie kaputt gehen würde.

Gleich nachdem die Tür zufiel, hörte ich die Reifen quietschen und wie sie die Straße runterfuhren.

Die Tränen begannen wieder in meinen
Augen zu brennen, jetzt wo er nicht mehr da war.

Wieso lernte ich nie aus meinen Fehlern?

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Verklagt mich nicht hahah
I love Dramaaa

Eure Magistra

Eure Magistra

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt