20 / Paranoid

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Die Straßenlichter waren das Einzige, was mir beim Nachauseweg Licht spendete. Ohne diese wäre es stockdunkel und ich könnte bestimmt nicht mal eine Person sehen, wenn sie vor mir stünde.

Wonderland hatte vor kurzem geschlossen, der angsteinflößende Mann war auch kurz davor einfach verschwunden... Komisch, aber naja wenigstens konnte ich danach frei atmen und musste seine eindringlichen Blicke nicht mehr ertragen.

Eigentlich wollte ich mit dem Bus fahren, da ich physisch echt am Ende war, aber nachdem ich eine halbe Stunde an der Bushaltestelle gewartet hatte und der Bus immernoch nicht gekommen war, beschloss ich den Weg zu Fuß zu nehmen, obwohl ich schon etwas Angst vor der Dunkelheit habe.

'Ängste sind da um sie zu überwinden', hörte ich die Stimme meiner Mutter im Kopf. Ein Stich durchfuhr mein Herz als ich an sie dachte. Wie sehr ich sie nur vermisse!
Meine Maman, Papa, Ally und eigentlich alle die ich aus Seattle kenne fehlen mir.

Die Straße leuchten gelblich, da die Lichter alt und verostet sind. Vereinzelnd konnte ich das Bellen eines Hundes hören oder leise Geräusche einer Eule, die mir bestätigten, dass ich wenigstens nicht alleine war.

Es roch leicht nach Regen, da es vor kurzem noch geschüttet hatte. Leise fluchte ich, als ich in eine Pfütze trat.
Zut! Ich hatte heute weiße Sneaker an.

Mit dem Fuß schüttelnd versuchte ich das Matschwasser vom Schuh abzubekommen, jedoch wurde ich von einem Rascheln unterbrochen.

Erschrocken blickte ich nach hinten und stellte fest, dass hinter mir nichts und niemand war. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Werde ich paranoid? Halluzinierte ich und in Wirklichkeit gab es gar kein Rascheln?

Die Frage wurde mir schnell beantwortet, als ich erneut das Rascheln hörte. Wieder beobachtete ich meine Umgebung, doch sah ich nichts Verdächtiges.

Vielleicht war es auch nur ein Tier im Gebüsch, versuchte ich mich zu beruhigen. Aber das konnte nicht sein, denn das Rascheln klang eher nach...Metall.

"Calme-toi. Ich bin einfach nur etwas paranoid", forderte ich mich selbst auf und ging meinen Weg weiter.

Zum letzen mal inspizierte ich die Gegend und plötzlich sah ich es.

Eine Person die zwischen den Schatten huschte. Erschüttert weiteten sich meine Augen. Mein Herz fing an schneller zu schlagen, genauso mein Puls. In meinem Kopf ging ich tausend Szenarien durch, wo ich gekidnappt und an einem Zuhälter verkauft werde. Aber ich selbst blieb noch an Ort und Stelle, wie in Trance

Wer zum Teufel war das?

Die Person kam immer näher. Sie war groß breit, wahrscheinlich ein Mann, sonst konnte man nichts erkennen.
War das vielleicht der komische Typ vom Restaurant?

"Lauf weg, vite!", schrie mein Fluchtinstinkt und ich befolgte ihr Rat. Schon nach paar Metern musste ich jedoch feststellen wie meine Schritte kleiner wurden und wie ich langsam ein Seitenstechen bekam, der mich letzendlich zum Stoppen zwingte.

Verdammt, wieso machte ich nur so wenig Sport.
Hechelnd stellte ich mich an einer Hauswand und hoffte, dass die Person nicht mehr hinter mir her ist.

Ein Blick nach hinten versicherte mir, dass ich wieder alleine war...Zum Glück. Erschöpft schloss ich meine Augen und versuchte mein Atem wieder zu regulieren, als ich plötzlich eine Hand auf meinem Arm spürte.

"Paris!"

Laut schrie ich auf und schlug die Hand weg, um wegzulaufen, jedoch kam ich nicht weit, da wurde ich schon wieder am Arm gegriffen und nach hinten gewirbelt, sodass ich an eine harte Brust gepresst wurde.

"Wieso schreist du wie eine Verückte. Dein Schrei konnte man sogar bis nach Sydney hören", machte sich die Person lustig.

Empört sah ich Francis an. "Willst du mich eigentlich verarschen?! Du bist doch derjenige, der sich an mich heranschlich", beschimpfte ich ihn und versuchte etwas Abstand zu ihm zu halten, aber er kam mir bei jedem Schritt näher.

Was wollte er von mir? Die letzen Wochen ignorierten wir uns und jetzt scherzte er, als wäre nichts passiert

Plötzlich fing er an leise zu lachen. Sein Lachen war tief und kehlig, was ich normalerweise sehr attraktiv fände...

Beleidigt überkreuzte ich meine Arme, da ich kein Ahnung hatte, wieso er so aus heiterem Himmel lachte. "Was gibt es so lustiges?", murrte ich.

"Ich glaube ich habe dich noch nie so schnell renne sehen. Du bist so gelaufen als wären Zombies hinter dir her -", er stoppte kurz, da er wieder anfing zu lachen "In der Schule warst du immer die langsamste im Sportunterricht. Unser alter Sportlehrer wäre stolz auf dich, wenn er dich gesehen hätte"

Wutschnaubend schlug ich ihm gegen die Brust, was ihn noch lauter lachen ließ. "Das ist nicht witzig. Ich dachte jemand würde mich entführen wollen oder so. Ich hatte allen Grund paranoid zu sein", verteidigte ich mich.

"Wieso bist du eigentlich hier?"

"Ich wohne seit fünf Jahren in Melbourne vielleicht", antwortete er spitzbübisch
Augenverdrehend sah ich ihn an

"Was machst du hier...bei mir? Warum hast du mich verfolgt?", formulierte ich meine Frage verständlicher.

Francis fing an bei der Frage sich leicht am Nacken zu kratzen und blickte nicht mehr so selbstbewusst wie vorhin

"Also was das angeht..."

×××××××××××

Was denkt ihr, wie Francis Paris antworten wird?

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Eure Magistra

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt