28 / Ruhe vor dem Sturm

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"Und an was kannst du dann nur denken?"

"Sie zu küssen"

Sein Gesicht war nur Millimeter von mir entfernt. Seine Lippen so nah, dass ich sein Atem spüren konnte. Wie verzaubert konnte ich nicht widerstehen sie anzuschauen.

Abwartend sah ich ihn an und konnte nicht länger warten seine Lippen auf meinen zu spüren, jedoch bewegte er sich kein bisschen. Was ist los mit ihm? Will er mich nicht mehr küssen? Was hab ich falsch gemacht?

"Schau! Schnell!", rief er plötzlich und drehte mein Kopf nach vorne. Perplex sah ich ihn an. "Da!", zeigte er mit dem Zeigefinger und da sah ich es.

Eine weiß leuchtende Linie schoss durch den Himmel und verschwand im Horizont, als wäre er nie da gewesen. Das ging alles so schnell, dass ich zweifelte, ob ich es wirklich gesehen oder nur halluziniert hatte.
"War das eine Sternschnuppe?", wie ein kleines Kind sah ich ihn an.

"Ja. Hast du etwa noch nie eine gesehen?", unglaubwürdig sah er mich an, woraufhin ich mein Kopf schüttelte.

"Jetzt müssen wir uns etwas wünschen und wenn wir Glück haben, gehen unsere Wünsche in Erfüllung", sagte er, woraufhin ich meine Augen schloss und mir etwas wünschte.

Als ich meine Augen öffnete, bemerkte ich, dass Francis mich ganze Zeit angestarrt hatte. "Und? Was hast du dir gewünscht?", fragte er, während seine Augen neugierig aufleuchteten.

"Das sagt man doch nicht, sonst werden die Wünsche nicht wahr", verneinte ich und sah ihn provokant an.

Er wollte was erwidern, jedoch unterbrach ihn das Läuten meines Handys.

Überrascht weiteten sich meine Augen, als ich Adams Namen laß. Wieso rief er mich um so einer Uhrzeit an? Ist etwas passiert?

"Hey Adam", ging ich ran und merkte wie Francis seine Hände zu Fäusten ballte, als ich Adams Namen aussprach.

"Hey Paris, ich weiß, dass es nicht gerade der perfekte Zeitpunkt ist, aber ich brauche deine Hilfe", seine Stimme klang verzweifelt, was mir etwas Angst machte.

"Meine Hilfe? Ähm...okay, wie kann ich dir helfen?", fragte ich und hörte Adam hinter der Leitung tief Luft holen.

"Also ich hab eine Frau kennengelernt, sie ist süß, nett und einfach in allem besser als ich...und ich hab sie für morgen zu einem Date eingeladen", erzählte er.

"Und was ist dabei das Problem? Wieso muss du mich deswegen, um Mitternacht anrufen?"

"Das ist mein aller erstes Date. Ich bin nicht so ein Typ, der auf Dates geht oder so. Ich hab keine Ahnung, wie ich mich morgen verhalten soll oder ob ich ihr etwas mitbringen und schenken soll. Macht man das schon beim ersten Date, also der Person etwas schenken?", die Verzweiflung in seiner Stimme konnte ich sogar durch das Telefon hören.

Ein kleines Grinsen schlich sich in mein Gesicht beim Gedanken, dass Adam eine feste Freundin hat.

"Also Blumen sind immer eine gute Idee", sagte ich.

"Du bist die Beste, Paris. Danke, jetzt kann ich endlich schlafen gehen", sagte er, was mich zum Lächeln brachte.

"Ich weiß, dass ich die Beste bin", erwiderte ich nur und lachte leise. Dabei merkte ich nicht, wie Francis sein Kiefer anspannte.

"Und noch was, bitte erzähl es niemanden, nur du und Emma wissen davon Bescheid. Ich will mir nicht zu große Hoffnungen machen, dass ich die perfekte Frau gefunden habe und es allen erzählen und am Ende doch ein Korb bekomme, wenn sie herausfindet wie verkorkst ich bin", sagte er, was mich stutzen ließ.

"Sag doch sowas doch nicht. Du bist toll, nett und lustig. Vergiss das nie!", ermutigte ich ihn, während Francis' Augen bei diesen Worten sich verdunkelten.

"Danke, Paris. Du bist eine tolle beste Freundin. Ich will dich nicht weiter wach halten, also Gute Nacht!", verabschiedete er sich und legte auf, bevor ich ihm auch eine gute Nacht wünschen konnte.

"Tut mir leid, das war Adam. Er hatte meine Hilfe gebraucht", versuchte ich Francis zu erklären.

"Ach ja? Was ist denn so wichtiges passiert, dass er dich um diese Uhrzeit anrufen muss?", fragte er gereizt.

"Das kann ich dir leider nicht sagen. Er brauchte eben schnellen Rat von einer Freundin", sagte ich nur, da Adam ja darum gebeten hatte niemanden davon zu erzählen.

"Von einer Freundin?", unglaubwürdig hob er eine Augenbraue, was mich langsam nervte.

"Ja! Nur von einer Freundin. Nicht mehr, nicht weniger", beteurte ich, worauf er laut schnaufte.

"Eure Konversation klang aber nicht gerade so, als wärt ihr bloß Freunde. Ich zitiere: Du bist toll, nett und lustig. Vergiss das nie!", rief er entzürnt und imitierte meine Stimme beim Zitat, indem er hoch wie eine Puppe redete.

"Rede kein Blödsinn, Francis, und verhalte dich nicht wie ein kleines Kind!", genervt sah ich ihn an, während meine Stimme immer lauter wurde.

"Ich will, dass du mit ihm nichts mehr zu tun hast", sein Ton war harsch und dominant, während sein ganzer Körper vor Zorn kurz vorm Explodieren war.

"Du willst, dass ich unsere Freundschaft kündige?", geschockt sah ich ihn an und konnte nicht glauben, dass er soetwas von mir verlangte.

"Ja! Ich will, dass du eure 'Freundschaft' kündigst oder was auch immer welche Beziehung ihr zueinander wirklich habt"

"Niemals! Ich werde doch nicht mein Kontakt zu Adam abbrechen, nur weil du nicht mit unserer Freundschaft klarkommst", wütend funkelten meine Augen ihn an.

"Adam nutzt dich doch so oder so nur aus. Er will dich nur ins Bett kriegen. Diese ganze Freundschafttuherei ist nur von ihm gespielt", behauptete er unverschämt, was mich noch ärgerlicher machte, als ich schon gewesen war.

"Und das weißt du, weil? Kennst du ihn denn so gut, dass du ihm sowas vorwerfen kannst? Ich will nichts von ihm und er nichts von mir. Warum checkst du das bloß nicht?", schrie ich ihn.

"Sag doch einfach gleich, dass du eifersüchtig bist und rede kein Schwachsinn", sagte ich etwas ruhiger und versuchte meine Wut zu zügeln, indem ich meine Hände zu Fäusten ballte, sodass meine Nägel schmerzhaft in meine Haut bohrten.

Er sagte nichts mehr dazu, sodass es still im Auto war. Doch das war nur die Ruhe vor dem Sturm.

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Oh oh, Ärger im Paradies 🙃

Eure Magistra

Eure Magistra

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt