Emmas Sicht
Was hatte er gesagt? Ich war die schönste Frau an seiner Seite? Und er…liebt mich?
Das meinte er doch nicht ernst, oder? Das alles macht doch gar keinen Sinn mehr! Warum sollte er das getan haben, wenn er mich liebte?
Konfus sah ich Noah an, der mich schweigend ansah. Wahrscheinlich wartete er auf eine Reaktion von mir, aber für sowas war ich in diesem Moment nicht imstande. In diesem Moment war ich zu nichts fähig.
Mein Körper war erstarrt wie ein Eisklotz, sodass ich mich nicht bewegen konnte. Aber dafür war mein Kopf wie im Hochbetrieb.
Tausend Fragen schwirrten durch mein Kopf und ich versuchte zweifelhaft mir die Fragen zu beantworten. Aber alles machte keinen Sinn. Wieso verdammt nochmal sollte er das gemacht haben, wenn er mich liebte? Oder lügte er mich schon wieder an? Oder hatte Kim mich angelogen?
Aber ich hab die beiden doch gesehen. Ich bin doch nicht blind. Das war Noah gewesen, mit dem sie rumgemacht hatte. Warum versuchte er sich überhaupt jetzt rauszureden, ich hatte es doch mit meinen eigenen Augen gesehen.
Verzweifelt beobachtete ich die Umgebung, weil ich nicht Noah ins Gesicht schauen wollte. Er machte mich nervös…seine Anwesenheit an sich machte dies zwar auch, aber wenn ich in sein Gesicht blickte, konnte ich nicht mehr rational denken und das musste ich jetzt.
“Baby, bitte sag etwas”, mit seinem flehenden Blick, der mich an süße kleine Welpen erinnerte, sah er mich an. Dieser Kotzbrocken versuchte mich weich zu kriegen, aber diese Zeiten sind vorbei.
Die Wut keimte sich wieder auf und gewann die Oberhand in meinem Körper. Fassungslos sah ich ihn an. Wie konnte er es nur wagen, zu sagen er würde mich lieben, und zu versuchen mir mit seinem verführerischen Blick einzutrichtern, dass alles, was passiert war, nicht geschehen ist, obwohl ich doch selbst Augenzeugin war.
“Hör auf zu lügen!”, zischte ich, während ich mit meinem Zeigefinger bei jedem Wort auf seine Brust tippte.
“Warum sollte ich denn bitte lügen, Emma?”, sein verwirrter Blick ließ mich noch wütender machen.
“Weil ich doch mit meinen eigenen Augen gesehen habe, wie du mit ihr rumgemacht hast. Wieso versuchst du dich da noch rauszureden?”, schrie ich ihm die Antwort.
“Ich hatte aber nichts mit Kim verdammt nochmal!”, schrie er zurück.
“Ach ja? Wer war dann der Typ, auf dessen Schoß Kim gestrippt hatte. Wer war der Kerl, mit den brauen Locken und den braunen Augen?”, meine Stimme war schneidend.
“A-aber das kann nicht sein”, stotterte er schon fast, raufte sich die Haare und schien zu überlegen.
Verständnislos sah ich ihn an. Was gibt es da noch zu überlegen?
“Wann war das, Emma?”, fragte er schließlich und schien irgenwie mit sich selbst zu kämpfen.
“Warum willst du das wissen? Das müsstest du doch auch wissen, immerhin hast du es ja genossen wie sie ihren Körper auf dei-”
“Sag mir einfach wann es war!”, schnitt er mir die Worte aus dem Mund und sah mich gereizt an.
“Irgendwann an den letzen Tagen der Semesterferien im Sommer. Ich war kurz in der Uni-Bibliothek und bin dann an der Mensa vorbei gegangen”, beantwortete ich ihm seine Frage, während ich meine Arme kreuzte.
“Das war ich nicht”, behauptete er zum zweiten mal, was mir jetzt echt langsam auf die Nerven ging.
“Noah, das hatten wir gerade eben schon hinter uns. Ich hab dich gesehen und ich bin weder blind noch kurzsichtig. Ich hab echt keine Lust mehr auf dein Theater hier”, mit flinken Schritten machte ich mich auf den Weg zurück zur Mensa, während ich standhaft versuchte die Tränen in meinen Augen zu stoppen.
Warum musste er auch nur mit mir reden? Ich hab Monate gebraucht bis ich über ihn hinweg war, habe mir meine Seele aus meinem Körper geweint, bis ich am Ende nur ein kaputtes Wrack war, dessen alle Tränenreserven ausgeschöpft waren.
Genau jetzt, als ich mit meinem Jura Studium einen Neustart ohne ihn gemacht und ihn endlich aus meinem Leben und Gedanken gestrichen hatte, kam er wieder und schnitt die Nähte der Wunden in meinem Herzen wieder auf, die ich mühsam über die Monate zusammengeflickt hatte.
Hinter mir hörte ich wie Noah nach meinen Namen rief, aber das kümmerte mich nicht…nicht mehr.
“Emma, jetzt warte doch!”, rief er verzweifelt, während er zu mir gelaufen kam und mich an der Schulter festhielt, damit ich keinen weiteren Schritt machen konnte.
Seine Berührung hatten immernoch den selben Effekt auf meinen Körper wie früher. Die Wärme die von seiner Hand ausging verbreitete sich überall in meinem Arm.
Dieses elektrisierende Gefühl, was er nur durch eine Hand verursachen konnte, war betörend und ließ mich an die schönen Zeiten, in der ich seine Berührungen genossen hatte, erinnern, weswegen ich sie schnell von meiner Schulter nahm.
“Emma, jetzt muss du mir bitte nur zuhören…bitte”, mit einem flehenden Blick sah ich ihn an. “Sprich!”, forderte ich ihn auf, damit ich endlich von ihm wegkonnte.
“Das war ich nicht…In der letzten Woche der Semesterferien war ich nicht in Melbourne. Ich war meine Mutter in Sydney besuchen...du weißt ja meine Mutter ist krank und dass ich sie so oft besuchen will wie möglich. Du kannst sogar meine Mutter anrufen und sie fragen. Bitte glaub mir, Emma!”, erzählte er, während er wild mit seinen Händen rumfuchtelte.
Skeptisch sah ich ihn. Das war ein gutes Argument, aber könnte auch eine gute Ausrede sein. Ich weiß, dass seine Mutter im Krankenhaus liegt und dass er sie immer in den Ferien besucht, weil sie sonst immer alleine ist. Von seinem Vater oder anderen Verwandten hatte er nie gesprochen.
“Wenn du es nicht warst, wer dann sonst?”
“Ich hab da eine Vermutung, aber ich weiß nicht, ob sie realisti-”
“Spuck schon raus! Wer könnte die Person sein?”, maulte ich ungeduldig.
“Spencer”
×××××××××
Wer könnte wohl Spencer sein?
Sry, dass das letzte Kapitel so lange her war.
Eure Magistra
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Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ
Teen Fiction"𝐌𝐞𝐢𝐧 𝐍𝐚𝐦𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐏𝐚𝐫𝐢𝐬" "𝐉𝐚 𝐤𝐥𝐚𝐫, 𝐮𝐧𝐝 𝐢𝐜𝐡 𝐡𝐞𝐢ß𝐞 𝐒𝐚𝐧 𝐅𝐫𝐚𝐧𝐜𝐢𝐬𝐜𝐨" "𝐃𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐰𝐢𝐭𝐳𝐢𝐠" "𝐎𝐡 𝐝𝐨𝐜𝐡! 𝐆𝐞𝐧𝐚𝐮 𝐝𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐬" ---------------- Die zwanzigjährige Paris Anderson zieh...