15 / kullernde Tränen

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Oh je, Oh je.

Die haben anscheinend ein heftige Diskussion. Aber warum hat mir Em nie erzählt, dass sie was mit Noah Brown hatte? Ich hatte ja schon eine Ahnung, dass zwischen den Beiden etwas zu bereden gab, aber dass sie mit ihm im Bett war, schockierte mich dennoch.

Ich meine, Em ist eine herzliche und immer fröhliche Frau - das perfekte Beispiel für ein Goodgirl. Warum sollte sie etwas mit dem Badboy der Uni schlechthin zutun gehabt haben?

Vorsichtig lugte ich über die Stapel Kartons und sah die Beiden an der Wand stehen. Em's Haare standen ihr überall herab. Ihre Mimik war sauer, ich hatte sie noch nie so sauer gesehen - um genauer zu sein, ich hatte sie noch nie wütend gesehen. Sie sah nicht mehr aus wie ein unschuldiges Engel wie vor paar Stunden, sondern wie von einer anderen Person ausgewechselt. 

“Ich hasse dich, Noah”, schrie sie und warf dabei ihre Hände in die Luft. Noah zog scharf die Luft ein. Er sah geschockt aus…gekränkt.

“Nein, das meinst du nicht so, bitte. Meine Gefühle für dich waren echt und sind immer noch echt. Bitte glaub mir! Ich kann alles erklären”, flehte er sie an, aber sie verschrenkte nur die Arme.

“Das sah aber damals anders aus. Und was erhoffst du dir eigentlich noch? Du kommst erst nach Monaten wieder und versuchst dich zu entschuldigen. Es ist zu spät, Noah…zu spät”, brüllte sie ihn an, doch am Ende wurde ihre Stimme leiser, krächziger…trauriger.

Als Noah daraufhin nichts dazu antwortete, rappelte sie sich auf und ging in meine Richtung. Doch sie wurde von Noah abgehalten, der mit einem festen Handgriff ihren Arm festhielt. “Bitte bleib kurz…nur kurz”, flüsterte er, sodass ich es nur schwer verstehen konnte. “Lass mich los!”, herrschte sie ihn an und versuchte ihren Arm freizubekommen, jedoch war er zu kräftig.

“Hast du sie nicht gehört? Lass sie los!”, befiehl ich ihm, nachdem ich aus meinem Versteck gesprungen bin. Geschockt drehten beide zeitgleich ihre Köpfe in meine Richtung, während Noah auch vor Schreck sein Griff lockerte, sodass Em zu mir kommen konnte.

“Was machst du hier, Paris?”, fragte sie, nachdem sie mich umarmt hatte. “Ich hab dich nicht mehr auf der Tanzfläche gesehen und hab dich gesucht”, antworte  ich ihr.

“Wie viel hast du mitbekommen?”, fragte sie etwas ängstlich und schaute über ihre Schulter nach Noah, der uns schweigend beobachtete. “So manches, aber egal lass uns schnell Adam suchen und nachhause fahren. Ich denke wir haben genug Party”, schlug ich vor und ging dann mit ihr zurück zur Party, aber nicht bevor ich Noah noch einen giftigen Blick zuwarf, der heißen sollte, dass er sich verdammt nochmal von Em fernhalten sollte.

“Es tut mir leid, Paris. Ich konnte dir nicht Bescheid geben. Noah hat mich einfach überwältigt. Du hast dir bestimmt Sorgen gemacht”, entschuldigte sie sich, als wir zurück an der Bar waren. “Du musst dich doch nicht entschuldigen. Der einzige, der sich entschuldigen sollte, ist Noah Brown.”, als ich seinen Namen aussprach, senkte sie kurz ihr Blick.

Ihre Augen verdunkelten sich. Das Blau ihrer Augen, die mich zuvor immer an das karibisches Meer erinnerten hatten, glichen jetzt einem heftigen Sturm.

“Ich weiß wir kennen uns nicht so lange, aber du kannst mir wirklich alles erzählen, Em”, ermutigte ich sie, woraufhin sie ihre Schultern fallen ließ, nachgab und langsam die ersten Tränen über ihr Engelsgesicht kullerten.

“Es fing alles letztes Jahr an…”

“Es fing alles letztes Jahr an…”

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt