18 / Frauen- und Katzenflüsterer

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“Guten Morgen, Em. Ich hab Frühstück schon vorbereitet, also aufstehen”,weckte ich Em am frühen Morgen auf, woraufhin sie sich murmelnd auf meinem Bett wälzte.

Gestern Nacht ist nicht mehr viel passiert. Nachdem ich meine Pyjama angezogen habe und auch Em Schlafsachen gegeben hatte, bot ich ihr an auf meinem Bett zu schlafen, damit sie es gemütlich hatte. Da mein Bett aber nicht gerade groß ist und nicht mal zwei Erwachsene Personen reinpassen, schlief auf der Couch, was meinen Rücken nicht gut tat. Jetzt durchfuhr mich bei jeder Bewegung ein Schmerz im Rücken, aber ich nahm es still hin...für Em.

Nochmal rüttelte ich leicht an ihr, das sie aber wieder mit einem Murren quittierte. “Warum weckst du mich so früh auf? Wir haben Wochenende”, beschwerte sie sich, während ihre Augen immernoch geschlossen sind.

“Es ist schon 14 Uhr”, teilte ich ihr mit, woraufhin sich ihre Augen erschrocken weiteten und sie sich im Bett aufstellte.
“Schon so spät? Oder lügst du mich nur an?”, gespielt empört schüttelte ich mein Kopf.

“Ich würde niemals lügen und jetzt mach dich im Bad frisch und komm dann in die Küche. Ich warte dort”, sagte ich und verschwand aus dem Schlafzimmer.

In der Küche angekommen, musste ich nicht lange auf Em warten, denn schon nach paar Minuten stand sie mit gekämmten Haaren und gewaschtem Gesicht in der Küche.

Erstaunt blickte sie auf den Frühstückstisch, die ich mit Essen und Leckereien bedeckt hatte. Ich bin sogar zum Bäcker gehetzt, um dort Croissants und Baguette zu kaufen. “Wow ist das viel! Warum hast du dir so viel Mühe gegeben?”, fragte sie und füllte ihr Glas mit Orangensaft.

“Ach, das ist doch gar nichts. Genieß das Essen einfach und denk nicht mehr so viel nach”, antworte ich bloß, denn es war auch die Wahrheit. Sie sollte das Essen genießen und nicht mehr so viel über gestern nachdenken.

Ich weiß nicht, ob sie immer noch vom Geschehen traumatisiert ist oder ob sie es schon verdaut hat. Hatte sie nach der Vergewaltigung psychische Hilfe bekommen, sodass sie besser damit klarkommen konnte?  Oder hat sie Erinnerungen in sich verstaut? Wurde der Vergewaltiger überhaupt verhaftet oder ist er auf freiem Fuß?

Stumm beobachtete ich sie beim Essen und wurde wieder traurig beim Gedanken, dass ihr so etwas Schreckliches passiert ist.

“Hör bitte auf mich so anzustarren und iss auch etwas. Ich weiß, dass das, was ich dir gestern erzählt habe sehr erschreckend war, aber über die Jahre kam ich, natürlich mit Hilfe von meiner Familie und meinem Psychologen, damit klar und wurde dadurch auf irgendwie stärker”, sie machte eine kurze Pause, um tief Luft zu holen. “Und außerdem schmorrt der Kerl, der mir das angetan hat, im Knast”, beendete ihre Rede und wenn ich mich nicht irrte, konnte ich sogar ein Lächeln sehen.

“Miau”, ertönte es aus der Ecke, wo Cécile in unsere Richtung tapste. “Oh mein Gott! Ist das deine Katze? Wie Süß! Wie heißt sie?”, begeistert beobachtete sie Cécile, die dabei war ihre Pfote zu lecken.

“Sie heißt Cécile”, antworte ich ihr. Wie Liebe auf dem ersten Blick stand sie vom Küchenstuhl auf und ging auf Cécile zu, die immer noch sorgenlos ihr helles Fell putze.

Geschockt wollte ich vom Stuhl ausstehen und rufen, dass sie sich von ihr ferhalten soll noch bevor sie meine Katze erreichte, aber zuspät.

“Aua!”, stoß Em aus und verzog schmerzvoll ihr Gesicht, als Cécile mit ihren Krallen die Hand von Em, mit der sie sie eigentlich streicheln wollte, kratzte.

Wie der Buckel einer alten Oma verbog sich Cécile's Rücken, während sie leise fauchte.

“Ich hätte dir wohl von Anfang an sagen müssen, dass Cécile alles und jeden verabscheut. Sie hasst Körperkontakt”, teilte ich ihr etwas zu spät mit

“Wie kommt sie dann mit dir klar oder besser gesagt wie kommst du mit ihr klar?”, fragte sie und setzte sich zurück ans Küchentisch.

“Nach 14 Jahren fängt man an sich daran zu gewöhnen und auch ich bekomm manchmal immernoch Kratzer von ihr ab”, erklärte ich ihr und aß mein Toast, was ich zuvor beschmiert hatte.

Cécile hasste wirklich jeden. Da gab es nur ein einzigen Mensch auf dieser Welt den sie mehr als leiden konnte…und der war Francis.

Nach Jahren verstandich immernoch nicht wie sie diesen Idioten mehr mag als ich, immerhin füttere ich sie jeden Tag.

Ich konnte mich noch zu gut daran erinnern, wie sich Cécile früher an Francis' Bein schmuste, immer wenn er bei uns zu Besuch war. Vielleicht lag es auch an seinem Charme, der vielleicht nicht nur Frauen anzog sondern auch Tiere.

“An was denkst du gerade? Du schaust grad so, als würdest du jemanden umbringen wollen”, lachte Em und biss in ihr Croissant.

“An einen Frauen- …und Katzenflüsterer”

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Heyy

Sorry, dass ich so inaktiv war

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Eure Magistra

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt