17 / verliebte Blicke

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Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich hörte, was sie sagte. Ich hörte auf zu atmen, ich war unfähig irgendetwas zu tun. Mein Gehirn konnte diese Information nicht verarbeiten.

Em wurde vergewaltigt.

Nach der Stille, die gefühlt eine Ewigkeit andauerte, löste ich mich aus meiner Schockstarre und umarmte Em, die leise auf meiner Schulter schluchzte.

Behutsam strich ihr über ihren Rücken, flüsterte ihr ermutigende Worte hinzu und versuchte dabei nicht selber in Tränen auszubrechen.

"Hey, es ist alles gut", wisperte ich, um sie zu beruhigen, aber tief in mir merkte ich, dass es bisschen gelogen war, denn nichts war in diesem Moment gut.

Die Luft um uns wurde langsam kühler und die kurzen Kleider, die wir trugen, half auch nicht uns gegen die Nachtkälte zu wärmen. "Em, Wir gehen jetzt zu mir nachause, da es ist weit weg ist, okay?", bot ich ihr an, damit wir nicht länger an der Bushaltestelle waren.

Stumm nickte sie und wischte ihre Tränen weg. "Und was ist mit Adam? Der ist ja noch auf der Party", fragte sie und sah mich unschuldig mit ihren verweinten Augen.

Schon wieder schockierte mich ihre Gutmütigkeit. Wie kann sie in so einer Situation noch an andere denken? Ihr ging es gerade echt beschissen und sie dachte da noch ernsthaft an Adam, der sich jetzt höchstwahrscheinlich besaufte und nicht mal bemerkt hatte, dass wir nicht mehr im Club waren.

Trotzdem nahm ich ihr zuliebe mein Handy aus meinem schwarzen Clutch und wählte seine Nummer. Nach langen Zögern hob er ab. "Hey Paaaris", schrie er ins Telefon. Man verstand ihn schlecht, da im Hintergrund ohrenbetäubende Clubmusik lief. "Hey Adam, Em und ich sind nicht mehr im Club. Wir gehen zu mir nachhause. Willst du mit uns?", kam ich schnell zum Punkt.

Zuerst hörte man nur die laute Musik und keine Antwort, er schien zu überlegen.
"Das ist aber Schaaade. Die Party ist so geeeil. Überall sind heiße Schnitten und Alkohoool...sehr viel Alkohoool", lallte er ins Telefon. Er war sturzbesoffen.

Ich sah zu Em, die schweigend unser Telefonat verfolgte. "Das macht kein Sinn, Em. Lass jetzt zu mir. Adam geht es gut, keine Sorge", sagte ich ihr und stand von der Sitzbank auf. Em tat mir nach.

"Adam, ich leg jetzt auf. Falls irgendetwas ist, ruf mich oder Em an, klar? Viel Spaß noch auf der Party", verabschiedete ich mich und legte auf.

Das Handy verstaute ich zurück in meine kleine Tasche ehe ich schweigend mit Em an meiner Seite zu mir nachause ging.

Der kurze Weg zu mir nachhause verlief still. Man konnte nur die einheitlichen Schritte unserer High Heels ung gelegentlich das Rascheln der Bäume hören.

Vor meiner Haustür holte ich mein Schlüssel aus meiner Tasche, sperrte die Tür auf und ließ Em Vortritt.

"Home sweet Home", murmelte ich, um wenigstens etwas die Stimmung zu verbessern, aber Em hörte mich gar nicht, denn sie war zu sehr beschäftigt meine Wohnung zu inspiziren.

Neugierig ging sie in mein Wohnzimmer, der mit hellgrauen Möbel geschmückt wurde. Das einzig farbige hier waren die grünen Zimmerpflanzen in der Ecke, die rote Deko und die rosa Azaleen auf dem Fenstersims.

Azaleen waren schon von klein auf meine Lieblingsblumen. Keine Ahnung wieso, ich fand sie einfach immer schön. Ich verstand auch nie was Menschen alle so an Rosen mögen. Mag ja sein, dass sie gut riechen, aber Rosen haben Dornen und die tun echt weh.

Früher in Seattle hatte Mrs. Malone, Francis' Mutter, eine Rosenhecke im Garten. Und wie man es sich denken könnte, hatte mich Francis in die Rosenhecke geschubst, sodass mich die Dornen überall pieksten. Seitdem hasse ich Rosen.

"Willst du etwas trinken oder soll ich dir etwas gemütlichere Kleidung von mir geben. Sag bitte irgendetwas", fragte ich sie und Em schien wieder in doe Realität zurücklatapultiert zu sein.

"Ja etwas gemütlichere Kleidung würde nicht schaden. Dieses Kleid ist echt ungemütlich", murmelte sie mit einem leichten Lächeln im Gesicht.

Ich selbst merkte wie ich strahlte, als sie etwas lächelte. Das ist ein gutes Zeichen, sie ist nicht mehr so traurig wie vorhin noch.

"Okay, dann lass in mein Zimmer!", forderte ich auf und verließ das Wohnzimmer. In meinem langen Flur, deren Wände ich in Petrolgrün gemalt hatte, gab es keine Möbel außer den kleinen Schuhschrank und ein Jackenhalter.

Das Einzige was den Flur schmückte waren die vielen Bilder und Kindheitsfotos, die ich alle zusammen in einem großen Rahmen verpackt und an die Wand gehangen hatte.

Erstaunt stoppte Em beim Gehen und sah sie sich die Bilder an, während ein kleines Lächeln ihr Gesicht zierte. Ihr rechter Zeigefinger strich sie über all die Gesichter, stoppte dann aber bei einem Bild.

Auf dem Bild waren zwei Teenager drauf.
Einmal ich und neben mir Francis.
Ich müsste da ungefähr 15 jahre alt gewesen sein, also war da Francis um die 17.

Meine Haare waren zu einem strengen Zopf geflochten und man konnte auf dem Bild gut sehen wie rot meine Haare früher waren...Man würde denken ich gehöre zu den Weasleys.

Mittlerweile bin ich froh, dass meine Haare über die Zeit dunkler geworden sind. Jetzt haben sie wenigstens eine Farbe von dunklem Kupferrot.

Francis dagegen sah schon damals perfekt aus. Mein könnte meinen, dass er ein Model wäre.

Em starrte immernoch das Bild an. "Schau mal", sagte sie und zeigte auf Francis' Gesicht. Verwirrt sah ich sie an. "Ich weiß, dass das Francis ist. Ich hab meine Kindheit mit ihm verbracht, deswegen hab ich auch viele Bilder mit ihm. Hab ich dir etwa nicht erzählt, dass Francis und ich Nachbarn waren?"

"Doch, doch, aber schau mal, wohin Francis hinschaut", befahl sie mir und ich sah das Bild genauer an. Auf dem Bild waren wir zusammen in seinem Garten, weil unsere Eltern wie fast jedes Wochenende eine Grillparty organisiert hatten. Ich lachte auf dem Bild...ich wusste nicht mehr warum. Vielleicht hatte jemand ein Witz erzählt. Aber Francis lachte nicht mit sondern starrte mich stattdessen an.

"Na, er schaut mich an. Was soll schon dabei sein?", verwirrt zog ich meine Brauen zusammen.

"Er schaut dich nicht nur so an, Paris. Er schaut dich an, als wärst du das Schönste auf der Welt. Das sind keine normale Blicke, das sind verliebte Blicke", erklärte sie mir und ich sah sie noch verwirrter an.

"Das ist doch total schwachsinnig. Warum sollte er mir verliebte Blicke zuwerfen, wenn wir uns nicht leiden konnten. Als Teenager haben wir zwar mit den Streichen aufgehört, aber wir waren danach immernoch nicht beste Freunde oder so. Bestimmt starrte er mich nur so an, weil er bestimmt meine Lache komisch findet...ja genau, denn ich lache echt komisch, wie ein Robbe", widersprach ich ihr, aber sie lächelte immernoch, als würde sie es besser wissen.

"Jetzt lass unsere Kleidung wechseln. Ich will dieses ungemütliche Kleid endlich vom Leib haben", wechselte ich das Thema, aber tief in mir dachte ich immernoch über ihre Worte nach...

Nein das ist Schwachsinn...

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Welcome back, amicaaeee

Ich hab gerade Ferien und eigentlich dachte ich, dass ich deswegen mehr Zeit hätte mehr zu schreiben, aber jetzt bin ich eigentlich noch fauler als sonst.
Hahahhaah

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 Mᴀ Cʜᴇ́ʀɪᴇ  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt