Kapitel 12

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~Flash-back, 12 Jahre zuvor~

Ich rannte ins Haus zurück, gefolgt von meinem Vater. Als ich in die Küche stürmte sah ich meine Mutter an Herd stehen und sie rief mir entgegen. „Essen ist gleich fertig! Hol bitte mal Akito aus seinem Zimmer." „Okay." sagte ich gut gelaunt und lief die Treppe hinauf, vorbei an meinem Zimmer und an dem von meinem Eltern. Akito war ein Junge der erst vor kurzem zu uns kam, seine Familie musste ihn weggeben, weil sie nicht in der Lage waren sich um ihn zu kümmern. Also lebte er bei uns, aber er war anders... Seine Eltern waren auch im Vampirjägerverband und wurden schon von Reinblütern angegriffen, die Erwachsenen blieben unversehrt nur Akito wurde gebissen und nach allem was ich heimlich in Büchern gelesen hatte, wusste ich nun war mit ihm passieren würde... Dann stand ich vor seinem Zimmer, vorsichtig klopfte ich an. „A-Akito? Essen ist fertig..." ... nichts... „Hey?" wieder bekam ich keine Antwort, also öffnete ich die Tür um nach ihm zu sehen. Eigentlich war mir 'enger Kontakt' mit Akito verboten, weil er nicht mehr menschlich war, doch mir war egal was meine Eltern über ihn sagten. Langsam trat ich in den dunklen Raum und konnte in der Ecke ein rotes Leuchten erkennen. „Akito!" flüsterte ich und krabbelte zu ihm, seine Augen waren es, die so leuchteten, und das immer wenn er Hunger hatte... „Warte ich helfe dir..." mir diesen Worten zog ich ein kleines Messer aus der Tasche und schnitt mich in den Zeigefinger. Dunkles Blut floss langsam meinen Finger entlang und ich streckte ihn zu Akito. Er fing an meinen Finger ab zu lecken und das Leuchten verschwand langsam. „Alles wieder gut?" fragte ich leise. „Danke...." kam es von ihm, dann standen wir auf und gingen runter um zu essen. „Ohje Mikoto, du hast dich wohl beim Training geschnitten?!" rief mein Vater als er den Schnitt sah. „Der ist nicht so wild, er ist mir nicht mal aufgefallen." log ich und setzte ich schnell, gegenüber saß Akito und sagte wie immer nichts. Meine Mutter hatte ein kleines Pflaster geholt und es mir um den Finger gelegt. Danach aßen wir in Ruhe. Ich erzählte mit Vater vom Training mit dem Katana und sagte stolz, dass ich heute fast Vati besiegt hätte. Meine Mutter konnte darüber nur lachen, dass Akito am Tisch saß war eigentlich völlig in Vergessenheit geraten nur ich beachtete ihn.

~ 9 Jahre später~ [Mikoto ist jetzt 14 Jahre alt]

Heute war ein stürmischer Tag und meine Eltern waren nicht zu Hause, sie waren wegen einem Auftrag vom Verband weg und kamen erst am Abend zurück, beide hatten mir wieder ausdrücklich gesagt mich nicht mit Akito zu unterhalten, doch nun saß ich bei ihm im Zimmer und sah aus dem Fenster. „Du Aki-chan?" fragte ich auf einmal grinsend. „-chan?" wiederholte er und legte den Kopf schief. „Ja! Sag mal... bist du kitzelig?" ich merkte wie er zögerte und schon stürzte ich mich auf ihn, er brach darauf in schallenden Lachen aus. „H-Hör auf Miko-" weiter kam er nicht weil er weiter lachen musste. Ich kitzelte ihn weiter und musste auch lachen weil er mich zurück kitzelte. Nach einer Weile ging mir die Puste aus und ich legte mich schnell atmend neben ihn auf den Boden. Es vergingen einige Minuten und niemand sagte etwas, man hörte nur den Regen gegen das Fenster prasseln... „M-Mikoto... ich-" kam es von Aki-chan, doch dann fing er stark an zu husten und seine Augen begannen wieder zu leuchten. Oh nein!, dachte ich und wollte wieder das Messer holen, doch es war nicht an seinem Platz. „Warte kurz, bin sofort zurück..." sagte ich leise, stand auf und lief in mein Zimmer. Dort konnte ich es auch nicht finden, also nahm ich schnell mein Katana und eilte zurück, ich schnitt mich wieder. „Warum.... warum machst du das?" fragte der Vampirjunge matt. „Weil ich nicht will, dass du stirbst!" antwortete ich entschlossen. Akito schlug meine Hand weg. „Ich kann das nicht mehr. Ich bin es nicht wert, sieh dir deine Hände an, voller Narben." flüsterte er und drehte sich weg. „Akito.... du brauchst Blut! Und wenn du das jetzt nicht trinkst, dann...." Bilder schwammen vor meinen Augen, Bilder mit einem toten Freund und ein Leben ohne ihn. Dann seufzte er. „Hast ja recht." dann hustete er wieder und leckte über meine Wunde. Aber heute war irgendwas anders, als ob er nicht satt wurde... Das rote Leuchten schwand etwas, verschwand aber nicht. „Danke." murmelte er und ließ mich los, sah aber gierig auf meinen Hals. Ja er hatte Hunger wollte es aber nicht wahr haben. Ich rückte ein Stück zu ihm und sagte. „Trink!" er schüttelte den Kopf und wollte aufstehen um zu gehen, doch er war anscheinend zu schwach. „Akito!" sagte ich etwas sauer. Hilflos sah er zu mir, sein Blick war grauenhaft für mich, ich konnte es nicht mehr mit ansehen. Doch der junge Vampir sah auch keine andere Lösung und rückte näher. Er nahm mich in den Arm und leckte mir dann über den Hals. „Tut mir leid, Mikoto..." schon biss er zu. Ich spürte erst gar nichts, doch etwas später setzte der Schmerz ein, außerdem hörte ich ihn gierig schlucken. Ich fühlte wie ich schwächer wurde und meine Sicht verschwamm leicht. Plötzlich ließ Akito von mir ab und wischte sich, dass Blut weg. Ich legte mich wieder auf den Boden, schloss die Augen und atmete erstmal durch, doch was ich nicht erwartete war, das ich etwas warmes und weiches auf meinen Lippen spürte. Erschrocken schlug ich die Augen auf und versuchte zu verstehen was gerade geschah. Akito hatte sich über mich gebeugt und mich geküsst. Kurze Zeit später löste er sich und setzte sich auf sein Bett. „Der Zeitpunkt ist jetzt nicht der beste um es dir zu sagen, aber ich glaube ich habe mich in dich verliebt..." Verblüfft blinzelte ich und wusste erst gar nicht was ich sagen sollte, mein Herz schlug extrem schnell, dass es schon fast weh tat. Ich hatte es zwar nie richtig zeigen wollen und ich wollte es vielleicht auch nicht wahr haben, aber ich mochte Akito auch sehr. Doch aus irgendeinem Grund wollte ich es ihm nie sagen. Er sah mich mittlerweile verwundert an, weil ich nichts zu seinem Geständnis sagte. Ich wollte antworten doch ich stotterte nur sinnloses Zeug. Dann stand ich auf, ging zu ihm und holte noch mal tief Luft. „Akito... Das war gerade voll süß von dir und um ehrlich zu sein, war es der beste Zeitpunkt um es zu sagen." Darauf setzte ich mich zu ihm und lächelte ihn warm an. Er musste grinsen und später lachten wir wieder bei unserer Kissenschlacht. Ich habe Akito mit Absicht nicht gesagt, dass ich ihn auch mag, ich hatte einfach Angst.

Die Jägerin - Vampire Knight FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt