Jungkook war erstaunt, wie gut die nächsten Tage mit Taehyung verliefen. Sie wurden immer mehr zu Freunden und irgendwie schaffte der Jüngere es, seine verrückten Gefühle und Gedanken in Schach zu halten. Zwar machte Yoongi immer noch Anspielungen auf Taekook, wie er sie nannte, doch diese Kommentare waren nur selten und daher vollkommen in Ordnung für Jungkook. Wie Taehyung das sah, wusste er nicht. Er machte nicht die Anstalten als hätte er mit irgendwelchen Gedanken zu kämpfen.
Schon zum zweiten Mal hatte Jungkook den Rothaarigen dazu gebracht, gemeinsam mit ihnen zu essen. Auch Hoseok war inzwischen ein fester Teil ihrer Esstischkonstellation. In ihm hatte Yoongi den perfekten Partner für den Austausch über Musik gefunden. Auch jetzt unterhielten sie sich angeregt über irgendwelche Musiker, von denen Jungkook noch nie etwas gehört hatte.
Jungkook hatte gerade seinen Teller zu Taehyung geschoben, da er selbst satt war, da lief eine Gruppe Jungs an ihnen vorbei. „Hey, Jungkook!", rief einer von ihnen. „Seit wann betrügst du denn deine Freundin?"
Der Dunkelhaarige hob verwirrt den Kopf. „Wie bitte?", hakte er nach und einer der Jungs kam näher. „Na mit dem Weirdo hier. Wusste gar nicht, dass du schwul bist", klärte er ihn auf und Jungkook stand alarmiert auf. „Wer sagt das?", sprach er leise und trat an den Mitschüler heran, dessen Namen er nicht kannte.
„Niemand, aber die Bilder sprechen für sich."
Der Junge hielt ihm sein Handy entgegen, das ein Bild von ihm und Taehyung zeigte. Es stammte von dem Abend, in dem sie in der Oper waren. Taehyung hatte seinen Kopf auf der Schulter des Anderen abgelegt, während Jungkook selbst versuchte, ihm Trost zu spenden. Ein weiteres Bild zeigte seine Hand auf Taehyungs Rücken, während sie mit Mr Choi sprachen. „Sieht ziemlich schwul aus, finde ich", bemerkte der Junge trocken. Jungkook hörte, wie Jin hinter ihm nach Luft schnappte und begann, sich aufzuregen.
„Ziemlich schwul, was ist das denn für ein Mongo!"
Doch der Junge beachtete Jin nicht und fuhr provozierend fort.
„Das sieht der Rest der Stufe übrigens genauso. Wir haben ja kein Problem mit sowas, aber Taehyung? Was willst du denn mit dem?"
Jungkook drehte den Kopf zu seinem Tisch, an dem der Rothaarige stumm saß und wegsah. Sein Gesicht zeige nicht die geringste Regung, zusätzlich verdeckten seine Strähnen seine Augen. Einen kurzen Moment schien das Esszimmer den Atem anzuhalten und der Dunkelhaarige spürte brennende Blicke von allen Seiten auf sich.
„Ich bin doch nicht mit dem zusammen!", rief Jungkook dann laut aus, sodass die Schüler vom Nebentisch aufsahen.
„Was soll ich denn mit dem Weirdo?"
Er lachte nervös auf und fühlte sich ertappt, obwohl die Behauptung nicht einmal richtig war. Er fuhr sich durch die Haare, während der Junge mit dem Handy ihn skeptisch musterte. „Wir wurden halt gezwungen, in einem Zimmer zu pennen, mehr nicht. Da ist absolut nichts. Ich liebe meine Freundin", erklärte er. Yoongis Blicke schienen ihn zu durchbohren und Jungkook wusste, dass sein bester Freund später auf jeden Fall einige Worte für ihn übrig haben würde.
Doch im Moment war ihm nur wichtig, dass die Verbindung zwischen ihm und Taehyung nicht falsch interpretiert wurde. Freunde? Vielleicht. Aber mehr war da nicht und Jungkook war gut dabei, das allen zu beweisen.
„Niemand kennt deine Freundin, Jungkook", legte der Junge nach und Angesprochener begann sich zu fragen, was er damit erreichen wollte. „Zeig mal ein Bild von ihr!", lautete die provokante Forderung.
„Wieso sollte ich?", wehrte Jungkook sich und stieß dem Jungen vor sich gegen die Brust.
„Ich schulde weder dir, noch Choi, noch irgendwem sonst hier Rechenschaft über meine Angelegenheiten. Ich will absolut nichts von diesem Taehyung. Ich bin gezwungen, mit ihm Zeit zu verbringen, also wenn du mich jetzt entschuldigen würdest? Lasst mich einfach alle in Ruhe!", platzte es in einem gereizten Tonfall aus ihm heraus und er verließ das Esszimmer mit schnellen Schritten und lautem Herzklopfen.
Er wusste, dass seine Reaktion übertrieben gewesen war, doch irgendwie war es ihm so unendlich wichtig gewesen, die Sache klarzustellen und sich bloß aus irgendwelchen Gerüchten zu schälen, die eventuell unangenehm sein könnten. Er trat in den Aufzug und wählte seine Etage aus.
„Der Weirdo?"
Taehyung schob sich im letzten Moment in den Aufzug und seine Augen drückten nichts als Enttäuschung aus. „Was sollte das eben?", fragte er gerade heraus und Jungkook wandte sich ab.
„Ich dachte echt, wir können Freunde werden. Aber nein, kaum wird es ernst, ziehst du den Schwanz ein. Was habe ich dir getan, dass du nicht zu mir stehst? Nenn mir einen verdammten Grund!" Taehyungs Stimme klang erschöpft und traurig.
„Hör mal, es tut mir leid, aber..."
„Schieb dir dein Aber in den Arsch, Jungkook. Ich habe keinen Bock mehr auf deine Spielchen."
Taehyungs Stimme hallte scharf durch den kleinen Aufzug und als sich die Türen wieder öffneten, schritt er sauer hinaus. „Lass mich einfach in Ruhe, du Bastard."
Kleine Anmerkung: bitte versucht, beleidigende Kommentare zu unterlassen. Ich habe inzwischen schon ein paar gelöscht, aber bestimmt nicht alle, und ich bin der Meinung, Todeswünsche sind einfach nicht angebracht, auch wenn hier eine fiktive Handlung von einer fiktiven Version von JK eine solche Reaktion provoziert. Hate und Frust bezüglich Fanfictions sind normal, ich kenn das, ihr könnt auch gerne eure Meinung sagen, aber bitte, bitte, bitte in einem halbwegs freundlichen Gewand. Dankeeeeeeeee :)
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fire [taekook]
FanfictionNiemand mochte Taehyung. Er färbte sich die Haare in den abartigsten Farben, war still, langweilig, und wenn er seine Zeit nicht gerade mit seltsamen Büchern verbrachte, lebte er im Internet. Niemand mochte Taehyung und auch Jungkooks Begeisterung...