"Kann ich meine Augen aufmachen?" Ungeduldig wuschelte Kim Taehyung sich durch seine braunen Haare und zog seine Nase kraus. "Jetzt warte doch noch kurz", schimpfte Jungkook gehetzt und schaute auf seine Uhr.
"Wie kurz denn noch?", hakte Taehyung amüsiert nach. "Ich bin blind, seit du mich in Namjoons Auto gesetzt hast, Kookie!" Er stockte kurz: "Übrigens, wo ist der eigentlich hin? Hat der mich einfach so alleine gelassen?! Mieser Verräter.."
"Noch ein bisschen Geduld, Baby, es dauert wirklich nicht mehr lange." Jungkook zog seinem Freund die graue Kapuze über den kleinen Kopf und nahm seine Hand in der Intention, ihn zu besänftigen, doch der Ältere zog ihn nur näher zu sich und forderte einen Kuss. "Sonst gucke ich", drohte er.
Jungkook seufzte grinsend. Taehyung war wirklich wie ein kleines, aber unglaublich liebenswertes Kind. Kaum zu glauben eigentlich, dass er und seine Freunde vor fünf Monaten noch eine unerklärliche Abneigung gegen ihn gehabt hatten. Sanft küsste er seine Nasenspitze.
"Ich hoffe, du freust dich, Baby."
"Na, das hoffe ich auch", grinste Taehyung schelmisch und rieb sich über die Kapuze. Gut, den ein oder anderen Blick hatte er sich erlaubt, jedoch aufgrund seiner Kapuze nicht mehr als einen grauen Boden und vielen, vielen Schuhen, die an ihm vorbei geeilt waren, erkennen können. Und natürlich seine Hand verschränkt mit Jungkooks, als dieser ihn noch behutsam aber zielstrebig vorwärts gezogen hatte.
Doch seit einer kleinen Ewigkeit schien sein Freund direkt vor ihm zu stehen und nun traute sich Taehyung nicht einmal mehr zu blinzeln.
"Gibst du mir wenigstens einen Tipp?", schmollte der Ältere und zog seine dünne Jacke enger um seinen schmalen Körper. Er hatte das Gefühl, dass wieder mehr Leute an ihm vorbei gingen, und nach Sicherheit suchend drückte er sich etwas näher an Jungkook. "Nö", lachte dieser, legte jedoch beruhigend seinen Arm um Taehyung und küsste seine Schläfe. "Was glaubst du denn, was dich erwartet?", fragte er sanft.
Taehyung zuckte mit den Schultern. "Wenn ich mein Augenlicht wieder bekommen würde, wäre das schon einmal bombastisch", grummelte er, doch sein breites Grinsen verriet ihn. "Oh glaub mir, was gleich kommt, ist viel besser als dein Augenlicht", versprach Jungkook.
"Kriege ich vor dieser überkrassen Sache wenigstens noch einen Kuss?"
Kichernd stellte Jungkook sich direkt vor seinen Freund, platzierte seine Füße zwischen denen des Anderen und umfasste behutsam sein Gesicht. Ihre Lippen fanden sich zärtlich und fast sofort suchten Taehyungs Hände Halt an Jungkooks Hüfte. "So gefällt mir das besser", nuschelte er grinsend.
"Mir auch, aber wollt ihr mir nicht wenigstens Hallo sagen? Ich dachte, ich werde sehnsüchtig erwartet?"
Taehyung riss seine Augen auf, blickte geradewegs in Jungkooks erschrockenes Gesicht. "W-was?", stotterte der Ältere ungläubig. Jungkook hatte sich ruckartig umgedreht. "Du hast die Überraschung zerstört", begrüßte er den Neuankömmling grinsend. "Und das, obwohl du zu spät bist?"
Taehyung sauste in Blitzgeschwindigkeit hinter seinem Freund hervor und sprang Jimin in die Arme, welcher ihn sofort in eine Umarmung zog. Jungkook trat verlegen näher und winkte Taehyungs bestem Freund zu. In Jimins Augen bildeten sich Tränen, viele Tränen, doch auch Taehyung konnte seine Emotionen nicht zurückhalten.
Jungkook hatte es nicht mehr ertragen, Taehyung so traurig zu sehen, nur weil sein bester Internetfreund so weit entfernt wohnte und die Chance, sich einmal zu treffen daher so unglaublich gering war. Zum Glück konnte er auf Jin, Yoongi, Namjoon und auch auf Hoseok zählen, die ihn in seinem Plan finanziell unterstützt hatten und somit Jimins Aufenthalt möglich gemacht hatten. Und vor allem Yoongi hatte seinem besten Freund auch mental eine Menge Rückenstärkung gegeben, wofür dieser im immer noch unendlich dankbar war.
Jimin und Taehyung hatten sich voneinander gelöst und Jungkook konnte nicht genau sagen, wer von den beiden verweinter aussah, dennoch strahlten die Freunde eine überglückliche Aura aus. Auch Jungkook wurde von dem Kleinsten in eine brüderliche Umarmung gezogen. "Danke, dass du uns das ermöglicht hast", sprach Jimin dankbar in sein Ohr.
"Du bist echt das Beste, was ihm passieren konnte."
the end
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fire [taekook]
FanfictionNiemand mochte Taehyung. Er färbte sich die Haare in den abartigsten Farben, war still, langweilig, und wenn er seine Zeit nicht gerade mit seltsamen Büchern verbrachte, lebte er im Internet. Niemand mochte Taehyung und auch Jungkooks Begeisterung...