23. First look

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ELLA

Das Interview verlief wie zu erwarten katastrophal. Aidens Fragen waren eigentlich mit dem Management abgesprochen, doch er war der Meinung, er könnte die Fragen einfach komplett abändern.

So stand ich als total dumm da. Mir fehlten die Antworten und manchen Fragen wich ich so ungeschickt aus, dass ich direkt in das nächste Fettnäppchen trat.

,,So schlimm war es doch gar nicht", meinte Owen, als er sich gegen den Tresen lehnte und seine Hände in den Hosentaschen vergrub.

Aus Frust hatte ich Basil angeordnet einen Abstecher bei McDonalds zu machen, damit ich meinen Scham in einem labbrigen Cheesburger ertränken konnte.

,,Nicht so schlimm? Hörst du dich eigentlich reden? Er hat mir Bilder von mir und Niall vorgelegt, als wir in Melbourne waren!", platzte es wütend aus mir heraus, sodass sich sogar einige Leute zu uns drehten und uns komisch anschauten.

Owen rollte mit den Augen und nahm einen Schluck von seiner Cola light. Statt weiter mit ihm zu diskutieren, wandte ich mich meinem Cheesburger und den labbrigen Pommes zu.

,,Es war klar, dass er das mit Niall ausschlachtet", meinte Owen plötzlich und stocherte mit seinen Pommes im Ketchup herum. Sichtlich angepisst zog ich ihm den Ketchup weg und funkelte ihn wütend an.

,,Ihr hattet es doch mit ihm abgesprochen?!", fuhr ich ihn aufgebracht an und zum wiederholten Male drehten sich Leute nach uns um. Ich sollte wirklich in der Öffentlichkeit einen Gang zurückschalten.

,,Es ist nicht meine Schuld, wenn er sich nicht daran gehalten hat. Ich kann es auch nicht ändern, Ella. Hör auf dich wie ein kleines pubertierendes Mädchen zu benehmen und akzeptiere, dass es jetzt nun mal so gelaufen ist", Owens Tonfall war ernst und sein Blick stur.

Ohne noch ein Wort zu verlieren stand er vom Tisch auf und ging raus. Ich blieb derweil ein wenig überrascht zurück. Niemals hätte ich Owen so eingeschätzt, dass er einfach aufstehen und gehen würde.

Das schlechte Gewissen machte sich in mir breit. Schließlich hätte ich Owen nicht so angehen dürfen. Es war nicht seine Schuld wie das mit Aiden gelaufen war. Ganz allein Aiden traf die Schuld.

Ich stand auf, um zu Owen nach draußen zu gehen und mich zu entschuldigen. Wie zu erwarten lehnte er draußen an der Wand und rauchte eine Zigarette. Sein Sakko hatte er sich ausgezogen und die Ärmel seinen Hemdes hochgekrempelt. Er wirkte gelangweilt und sah stumm auf den Boden.

Unsicher trat ich zu ihm und knetete meine Hände.

,,Es tut mir leid", murmelte ich vor mich hin und hatte somit direkt Owens Aufmerksamkeit. Sein Blick war unleserlich und ich hatte das Gefühl, er würde jegliche meiner Gesichtszüge studieren. ,,Alles. Das ich dich so dumm angemacht habe und für alles verantwortlich gemacht habe."

Er blieb still. Stumm schaute er über meine Schulter hinweg, um dann wieder direkt in mein Gesicht zu schauen. Dann seufzte er. ,,Ich fühle mich mit dir wie ein spießiger Dad", sagte er. Stirnrunzelnd blickte ich ihn an, doch er lachte nur amüsiert. ,,Du bist wie mein kleines Kind, auf das ich immer und überall aufpassen muss."

,,Danke für den Vergleich", entgegnete ich mürrisch und verpasste Owen einen kleinen Seitenhieb.

,,Zurück zum Hotel?", fragte er mich und drückte mit dem Fuß seine Zigarette aus. Ich nickte nur langsam und wir stiegen wieder in Basils Van.

Auf den ersten Blick schien ich weder El noch die Jungs ausmachen zu können, als ich plötzlich Louis sah, welcher auf der großen Terrasse des Hotels saß und an seinem Handy rumspielte. Auf seinem Kopf saß eine einfache Adidascap. Von weitem sah ich schon, dass Louis müde war.

Back to you 》N.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt