03. Back to London

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ELLA


Am nächsten morgen wachte ich mit Schmerzen auf. Mein Kopf tat weh und nur wage erinnerte ich mich an den restlichen Abend.

Nach dem mir Eleanor ihren Kuchen präsentiert hatte, fing ich an ihr mein Chaos zu erklären und wie ich das Ganze sah.

Am Ende hatten Sophia und El eine Flasche Rum vernichtet und ich ganz alleine zwei Flaschen Wein. Kein Wunder also, dass mir der Schädel dröhnte und ich mich kaum aus dem Bett zwingen konnte.

Den Ganzen Tag im Bett bleiben war keine Option, da ich um 13 Uhr bei der Arbeit sein musste.

Nur mühsam schleppte ich mich und meinen dröhnenden Schädel in die Küche, um eine Aspirin Tablette einzunehmen.

Mit einem Glas Wasser spülte ich die Schmerztablette runter und wollte gerade ins Bad gehen als es an der Tür klingelte.

Verwirrt schaute ich auf die Uhr und ging danach zur Tür. Zu meiner Überraschung stand Rachel vor der Tür.

In ihrer linken Hand hatte sie eine Tüte und in der rechten hielt sie ihr Handy. Ich vermutete stark, dass sich in der Tüte Brötchen befanden, womit ich auch gold richtig lag.

,,Ellilein!", wurde ich enthusiastisch begrüßt und in eine Umarmung gezogen.

Manchmal überrumpelte mich Rachel mit ihrer fröhlichen und übermotivierten Art. Ich mochte sie sehr, auch wenn ihre Art manchmal anstrengend war.

,,Hallo Rachel", brummte ich weniger enthusiastisch.

Ihre Motivation ließ meine Laune drastisch sinken und ich fragte mich wirklich wie man täglich so gut gelaunt sein konnte. Sie hatte stets ein Grinsen im Gesicht und selbst als sich ihr langjähriger Freund Steven von ihr getrennt hatte, hatte sie einfach nur gelacht. Schon damals hatte ich sie nicht verstanden.

(,,Weißt du Ella, ich sollte froh sein, dass er sich von mir getrennt hat, denn wen er gemerkt hat, dass ich nicht die Eine für ihn bin, wird er auch nicht der Eine für mich sein. Jetzt kann ich darauf warten, den Einen zu treffen.")

Vielleicht klang ihre Erklärung irgendwie einleuchtend, nachvollziehen konnte ich es trotzdem irgendwie nicht.

Rachel stolzierte in meine Wohnung und ließ sich in der Küche, auf einen meiner Holzstühle nieder. Sie fing an zu reden, doch irgendwie hörte ich ihr nicht zu. Wie in einem Trance goss ich ihr Kaffee ein und setzte mich ihr gegenüber. Die Brötchen von Rachel rührte ich nicht mal an. Ich hatte keinen Appetit, ich wollte einfach ins Bett und schlafen. 

Während Rachel quatschte hörte ich mit einem Ohr hin und warf hin und wieder ein ,,Was echt?" ins Gespräch.

,,Na gut. Jetzt ist Schluss", sagte sie nach einiger Zeit und stand plötzlich  auf. Ihre Hände stämmte sie auf ihre Hüften.

Ihr Blick galt allein mir. ,,Was ist?", blökte ich sie an.

Unbeeindruckt schaute mich Rachel weiterhin an und nahm plötzlich, ohne zu zögern, das Glaswasser, welches vor ihr stand und schüttete den Inhalt in mein Gesicht. 

,,Alter, tickst du noch richtig?", fuhr ich sie wütend an.

Sie setzte sich wieder und zuckte mit den Schultern: ,,Jetzt siehst du wie eine Wasserleiche aus und nicht nur wie eine Leiche." Sie nahm ein Brötchen zur Hand und strich sich mit der linken Hand, eine Strähne aus dem Gesicht.

Deutlich angepisst und vor allem nass saß ich vor ihr. Mein T-shirt blieb leider nicht unbeschadet und am liebsten hätte ich Rachel in diesem Moment aus meiner Wohnung rausgeschmissen. Ich wusste jedoch das Madame ziemlich hartnäckig war. 

Back to you 》N.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt