37. Tokio, here we go again

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NIALL

Ich hielt die Luft an.

Meine Lungen füllten sich mit Nikotin und augenblicklich begann ich zu husten und armselig um Luft zu röcheln. Gefühlt hustete ich mir im nächstesn Moment die Seele aus dem Leib, während mich Louis schief von der Seite anblickte.

,,Junge, wann hast du deine letzte Kippe geraucht?", fragte er verständnislos und zog genüsslich an seiner Zigarette, als wäre es ganz selbstverständlich.

Ich hingegen verzog angewidert das Gesicht und musste zugeben, dass ich Zigaretten immer noch abgrundtief hasste. Wie denn auch nicht? Diese Dinger waren das pure Gift. Es schüttelte mich bei dem Gedanken, wie Louis Lunge wohl mittlerweile aussehen müsste.

Der Himmel über London hatte sich zugezogen und es sah nach Regen aus. Ein starker Wind wehte, weshalb ich meine Kapuze aufsetzte. Die Zigarette warf ich achtlos auf den Boden und zerdrückte diese.

Louis und ich standen auf der Terrasse des Londoner Heathrow Flughafens und wollten noch die letzten Minuten Ruhe genießen, bevor es Richtung Tokio ging.

Unsere Urlaubswoche war so schnell verflogen, dass ich wirklich nichts in der Woche machen konnte außer im Bett zu liegen und mir gefühlt zum tausendstenmal How I Met your Mother reinzuziehen.

,,Redet Ella eigentlich wieder mit dir?", wechselte Louis plötzlich das Thema und sah mich mit fragenden Blick an. Ich schüttelte den Kopf. Es versetzte mir einen Stich, dass sie seitdem Vorfall auf meiner Terrasse wirklich kein Wort mehr mit mir gewechselt hatte.

In gewisser Weise hatte ich Scheiße gebaut und es tat mir auch leid, doch irgendwie konnte ich mich nicht überwinden mich zu entschuldigen. Sie wollte das zwischen uns genauso wie ich es wollte, hatte es aber nicht zugegeben. Ich habe es doch gespürt wie sie sich meinen Bewegungen hingegeben hat.

,,Könnten wir darüber bitte nicht reden", winkte ich monoton ab und Louis nickte langsam.

,,Würde mich trotzdem interessieren, was da zwischen euch vorgefallen ist", bemerkte er nebenbei und warf seine Kippe achtlos auf den Boden und schob seine Hände in seine beiden Jackentaschen. Louis Miene war für mich unergründlich. Allgemein wusste ich nicht was momentan bei ihm abging.

Die letzten Wochen waren wie in einem Rausch an mir vorbeigegangen.

Die Jungs wussten, dass ich mich wieder in Ella verliebt hatte und bisher hatte mich keiner von ihnen darauf richtig angesprochen. Dies war mir aber auch gleichgültig, sollten sie machen was sie wollten. Ich würde nicht von einem Zimmer ins andere rennen, nur um nach einem Rat zu fragen.

,,Lass uns reingehen, es fängt gleich an zu regnen."

Im Wartebereich ließ ich mich auf einen der Sitze fallen und streckte erstmal entspannt meine Beine aus. Richtig erholt hatte ich mich nach der Woche Urlaub nicht und ich war froh, wenn der Dezember anbrechen würde dann wäre es nämlich nur ein Katzensprung bis zu unserem Weihnachtsurlaub.

Dieses Jahr würde ich nicht nach Mullingar reisen, da unser Urlaub nur bis zum 28. Dezember geplant war, da wir noch ein Konzert am 30. hatten. Mir war es recht. Ich war nicht bereit mich meiner Familie zu stellen, die mich nur so mit Fragen löchern würde. Schließlich waren Ella und ich schon mit haufenweise Gerüchten in den Zeitungen. Meine Familie konnte ich da gar nicht gebrauchen.

Aus den Augenwinkeln sah ich wie Ella auf einem der Sitze saß und in ihrem Notizblock rumkritzelte. Eine Strähne hatte sich aus ihrem Zopf gelöst und fiel ihr nun leicht in das Gesicht. Sie wirkte nachdenklich und biss sich auf die Unterlippe, ehe sie erneut etwas aufschrieb.

Back to you 》N.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt