19. Hit me with best shot

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ELLA

Nur schwer konnte ich mich am nächsten Tag aus dem Bett hieven. Wir flogen heute weiter nach Perth, zur letzten Station Australiens.

Die Jungs würden heute Abend ihr letztes Konzert geben, sodass wir morgen endlich in die Staaten reisen konnten.

Innerlich schlug ich schon Purzelbäume vor Freude, da ich wusste, dass Eleanor endlich zu uns stoßen würde. Ich vermisste sie genauso wie Sophia und hoffte, dass Soph uns auch einmal besuchen würde.

Meinen Koffer hatte ich wieder gepackt und putzte mir gerade die Zähne, als es an der Tür klopfte. Vor mir stand tatsächlich Owen mit zwei Kaffeebechern und einem grauen Anzug. Er sah wie geleckt und vorallem glatt und fein aus, was mich ein wenig enttäuscht. Das Spießige mochte ich nicht so an ihm.

,,Morgen Ella", sprach er überschwänglich und trat in mein bescheidenes Hotelzimmer ein. ,,Karamell Latte?", fragte er grinsend und reichte mir den Pappbecher von Starbucks.

,,Was führt dich zu mir, Owen?", fragte ich neugierig und drehte den warmen Becher langsam zwischen meinen Händen.

Er lehnte sich gegen meinen Türrahmen und richtete seine Krawatte, bis er antwortete: ,,Ich bin hier für dich Verantwortlich. Außerdem will ich ja wissen wie dein Date gestern lief."

Anzüglich wackelte er mit den Augen, was mir kurz ein genervtes Stöhnen entlockte.

,,Also war das wirklich arrangiert von dir?", stellte ich genervt fest, doch statt ein schuldbewusstes Gesicht zu machen, zwinkerte Owen nur.

,,Ich mach das schön länger, El. Ihr könnt euch nicht ewig anschweigen. Ich dachte, dass das die perfekte Möglichkeit wäre, sich auszusprechen. Also wie lief das Date?", horchte er mich aus, doch ich ließ mich beleidigt aufs Bett fallen.

,,Es war kein Date", konterte ich scharf und blickte Owen eindringlich an.

Der Blondie nippte an seinem Kaffebecher und sagte ledeglich: ,,Halte ich für eine Lüge."

Nachdenklich musterte ich und lächelte leicht: ,,Freust du dich auf Amerika?"

Owen antwortete nicht direkt, sondern dachte über meine Frage nach. Eine Falte bildete sich auf seiner Stirn und zum ersten Mal fiel mir auf, wie Owen für mich war. Auf eine komische Art und Weise war er wie eim Vater für mich. Er badete meine Fehler aus, sorgte dafür, dass ich überall pünktlich war und kümmerte sich um meine Probleme.

Schließlich meinte er: ,,Nicht wirklich. Ich liebe die Tour, aber spätestens in LA fliege ich fürs Erste zurück nach London."

Er leerte seinen Kaffeebecher und schmiss den leeren Becher in den Müllkorb.

Seine Aussage überraschte mich: ,,Wie, warum das denn?"

Er zuckte mit den Schultern und schnaubte: ,,In London wartet ebenso ein haufen Arbeit auf mich. Außerdem kommst du ja auch ohne mich klar."

Ein Grinsen zierte sein Gesicht, während ich nur stumm nickte.

Gegen Nachmittag erreichten wir den Flughafen von Perth. Meine Laune sank mit jedem Schritt, welchen wir aus dem Flughafen taten. Nicht nur, dass es hier regnete, ich war auch verdammt müde. Aber es war nunmal nicht an Schlaf zu denken. In zwei Stunden mussten die Jungs zum Soundcheck und diesesmal musste ich sie begleiten.

Na ja, was heißt musste, ich entschied mich ganz alleine selber dafür, mitzufahren.

Erschöpft zog ich meinen Koffer hinter mir her und ließ ihn mir am Van von Basil abnehmen. Dankend lächelte ich ihn an und hievte mich auf den Sitz. Neben mir saß Louis, welcher seinen Kopf gegen den Sitz gelehnt hatte und die Augen geschlossen hielt. Wir waren alle ein wenig gerädert und keiner war wirklich motiviert, noch ein Konzert zu geben.

Back to you 》N.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt