38. Japan, step one.

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ELLA

Ich liebte Tokio jetzt schon.

Die grellen, bunten Neon-Lichter.

Die schrille Umgebung und die tollen Menschen.

Alles hier war so besonders und pompöser, als London.

Während London zu dieser Jahreszeit aus einer grauen Wolkendecke bestand, schien hier die Sonne und beglückte uns zumindestens mit nicht ganz so kalten 12 Grad.

Für die nächsten Tage waren wir in dem edlen Shangri-La Hotel untergebracht, welches riesige und vorallem elegante Suiten aufweisen kann und zusätzlich einen mit einer atemberaubenden Aussicht auf Tokio entzückt.

Überglücklich war ich, wenn ich daran dachte, dass wir das Privileg hatten, die nächsten Tage in solch einem schönen Ambiente zu verbringen. Die Tage würden aufregend werden, dies war mir schon klar.

Zum aller ersten Mal hatte ich keine Suite beziehungweise ein Zimmer alleine. Wir alle wurden mit jemandem im Zimmer untergebracht und zu meiner Überraschung, wurde ich mit Harry in eine Suite eingeteilt.

Sie war sehr modern und mit warmen Tönen ausgestattet. Auf beiden Enden lag jeweils ein Schlafzimmer und der Raum in der Mitte beeinhaltete ein riesiges Wohnzimmer mit dem bequemsten Sofa, auf welchen ich jemals gelegen hatte.

Ich war gerade dabei mich zu schminken, da wir uns mit den andereren für 11 Uhr Vormittags im Foyer verabredet hatten. Bevor es heut Nachmittag zum Soundcheck gehen würde, wollten wir die ersten Stunden in Tokio ohne großes Tam Tam genießen.

Als ich mir gerade die Haare hochband, schlenderte Harry seelenruhig in das Wohnzimmer. Mir fiel direkt auf, dass er nur mit einem Handtuch bekleidet war und fröhlich vor sich hin pfiff.

Noch wusste ich nicht, wie ich das fand, jetzt mit Harry in einer Suite zu leben, doch ich müsste mich schleunigst an seine Unordnung gewöhnen. Entweder das, oder ich würde Harrys dämlichen Leoparden Koffer hochkant aus dem Fenster schmeißen.

,,Bist du bald fertig, Bienchen?", fragte mich der Lockenkopf interessiert und studierte meine Bewegungen. Schmunzelnd drehte ich mich zu ihm: ,,Oke Regel Nummer 1 als neue Mitbewohner. Keine dummen Spitznamen."

Ich warf ihm einen mahnenden Blick zu und besah mich zufrieden im Spiegel. Eine schwarze Jeans umschmeichelte meine Beine und ein dicker grauer Pulli sorgte dafür, dass ich mir draußen keine Erkältung holen konnte.

Der heutige Spaziergang wäre ein guter Ausgleich für meinen Kopf. In Japan würde ich das Buch entgültig zum Rollen bringen und endlich die Interviews mit den Jungs führen.

Der edle Aufzug, welchen man nur mit der Zimmerkarte bedienen konnte, brachte uns in das imposante Foyer. Es war mit zahlreichen japanischen Gemälden geschmückt und mit einigen Steinskulpturen.

Alles in allem wirkte das Hotel sehr orientalisch und gemütlich zu gleich.

Zu alldem orientalischen kam dann der eiskalte Gegensatz.

Nämlich meine Freunde.

Allesamt standen sie da, wie ein nasser Sack und anhand ihrer Gesichter, konnte ich schon ablesen, dass einige von ihnen nicht scharf darauf waren die Schönheiten Tokios kennenzulernen.

Niall lächelte breit als ich mit Harry auf die Gruppe zusteuerte und drückte mich kurz an sich. Direkt nahm ich seinen herben Eigengeruch wahr und bekam eine leichte Gänsehaut, als er mit seiner Hand behutsam über meinen Rücken strich.

Unschuldig lächelte er mich an. Das Lächeln war so breit, dass es seine eisblauen Augen erreichte.

,,Na ihr seht ja aus wie 7-Tage Regenwetter", platzte es aus Harry amüsiert heraus, welcher seinen braunen Hut richtete und danach versuchte sein Hemd neu zu knöpfen. Harry hatte einen sehr speziellen Hemdgeschmack was er mit seinem heutigen Fummel wieder deutlich bewies.

Back to you 》N.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt