34. Beautiful nightmare

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ELLA

Die zwei Wochen ohne die Jungs und Sophia waren im Grunde genommen immer gleich verlaufen.

Ausschlafen, essen, Netflix, essen, Netflix, essen, schlafen.

Dies war die letzten 14 Tage durchgängig mein Tagesablauf. Zu sehr hatte mich mein inneres Faultier eingenommen und mir befohlen, einfach nichts zu tun. Manche könnten dies für langweilig halten, doch ich, ich war mit mir im Reinen.

Wir hatten so viel Drama gehabt, da taten die zwei Wochen in meiner großen Wohnung wirklich gut. Ich richtete sie ein bisschen mehr nach meinem Geschmack ein und versuchte mich in London wieder so zu vernetzen, wie ich es damals war. Es war jedoch nicht einfach, da ich zu vielen meiner ehemaligen Freunden keinen Kontakt mehr hatte.

An dem Tag, bevor die Jungs und Sophia zurückkehren wollten, beschloss ich also einfach wieder im Bett liegen zu bleiben und mich eventuell an das Buch zu setzen, welches leider gar nicht lief. Niall und ich drifteten bei den Kreativ-Spatiergängen immer vom Thema ab und so hatte ich nie wirklich die Möglichkeit, meine Tiefphase zu präsentieren.

Ich hatte immer noch die Interviews nicht geführt und einen Anfang konnte ich bisher auch nicht finden. Das einzige was fertig war, war ein Kapitel zum Stress auf der Tour, mehr dann aber auch nicht. Der Winter rückte immer näher und dann würde mir die Zeit davon rennen.

Gegen 3 Uhr nachmittags klingelte es an der Tür, während ich gerade dabei war meine Wäsche aufzuhängen. Mit lockeren Dutt und einer Jogginghose öffnete ich meinem Gast die Tür und staunte nicht schlecht, als Owen vor mir stand. Er hatte seinen Urlaub auch genutzt, war im Gegensatz zu mir, in die Schweiz gereist.

Als ich ihn sah, musste ich automatisch breit grinsen und drückte ihn an mich. ,,Du siehst scheiße aus", bemerkte er mit seinem spitzbübischen Grinsen und lockerte seine Krawatte ein wenig, während er in die Wohnung trat. Ich zuckte mit den Schultern: ,,Ich muss hier keinem gefallen, schon gar nicht dir."

Owen warf mit einem Kissen nach mir und ließ sich auf meinem Sofa nieder, auf dem ein ganzer Haufen Wäsche lag. Er musste schmunzeln, als er einen meiner Bhs hervorzog. ,,Dachte deine würden schöner aussehen", meinte er und zog die Augenbrauen fragend zusammen, während mein Gesicht rot anlief.

,,Würdest du bitte aufhören in meiner Reizwäsche rumzuwühlen?"

Verdattert blickte er mich an. ,,In welchem Universum geht das als Reizwäsche durch?", fragte er frech nach und drehte meinen beigen Bh. Wütend riss ich ihm meine Unterwäsche aus der Hand und pfefferte ihn in irgendeine Ecke in der Küche. Egal wohin, hauptsache er war weitweg von Owen. Gleichzeitig zog ich den Blonden von der Couch, damit er nicht noch mehr von meiner Unterwäsche erforschen konnte.

Owen war wie immer Aalglatt und steckte in einen seiner teuren Anzüge. Seine Haare waren hingegen heute ein wenig zerzaust, was ich mochte. So wirkte er nicht ganz so streng wie sonst. ,,Also Mrs Harris, ich dachte mir, wir könnten mal wieder was mit einander unternehmen", sagte Owen plötzlich und lehnte sich gegen meinen Küchentresen. Gegenüber von ihm stellte ich mich hin und sah ihn skeptisch an.

,,Ich habe noch eine Woche lang frei", entgegnete ich und klang dabei vorwurfsvoll, als hätte er meinen Kalender vergessen. Lachend schüttelte Owen seinen Kopf. ,,Also Freunde meinte ich. Du und ich und ein Kaffee?", schwach lächelte er.

Kurz dachte ich darüber nach mich zu drücken. Doch es würde mir gut tun mal wieder rauszukommen und mit Owen mich zu unterhalten.

Eine Stunde später spazierten wir also durch die Londoner Innenstadt, in unseren Händen Kaffeebecher, die dafür sorgten, dass unsere Hände nicht zu Eiszapfen wurden.

Back to you 》N.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt