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     Endlich war es Freitag und sie waren auf dem Weg zu Noahs Zuhause. Die Katze hing auf dem breiten Rücken seines Mate und beschrieb diesem seine beste Freundin, die in knapp zwei Stunden bei ihm und seiner Ziehmutter einziehen würde. 
     
„Maddy ist die beste Freundin, die man sich wünschen kann. Sie sagt, was sie denkt und hat keine Angst davor, ihre Meinung kund zu tun. Sie ist laut und manchmal ziemlich herrisch“, erklärte Noah gerade und leckte Callen kurz provokativ über den Hals.
     
„Lass das, Kleiner“, knurrte der Wolf und Noah kicherte. Er liebte es, wenn sein Mate ihn so erregt anknurrte. 
     
„Du wirst sie ganz sicher mögen, Cal. Sie hat rote Haare, die total zu ihrem Temperament passen. Ihre grün-braunen Augen bilden einen tollen Kontrast zu dem Rot auf ihrem Kopf.“ Noah war kaum zu bremsen in seiner Begeisterung. 
     
„Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dass sie hierherkommt. Ihre Eltern haben gesagt, wenn ihre Noten gut sind, darf sie bis zu ihrem Abschluss bei uns bleiben. Das sollte aber für Maddy kein Problem darstellen.“ 
     
Callen hörte nur mit halbem Ohr zu, was sein Gefährte ihm da erzählte. Seit dieser ihm über den Hals geleckt hatte, stand er unter Strom. Dass der Kleine dann auch noch auf seinem Rücken hing und sich bei jeder verdammten Bewegung an ihm rieb, machte es auch nicht besser. Ob die Katze überhaupt wusste, welche Macht sie über ihn hatte. Er hatte das Gefühl, seit er Noah kannte, ständig dauergeil zu sein. Wieder spürte er Noahs Zunge an seinem Hals, doch dieses Mal begann der Kleine auch noch, an ihm zu knabbern. Eine angenehme Gänsehaut breitete sich über seinen Körper aus und in Callens Hose wurde es langsam eng. 
     
„Ich kann deine Erregung riechen“, hauchte Noah ihm ins Ohr und er knurrte erneut. Callen spürte seinen Wolf an die Oberfläche steigen und drängte ihn wieder zurück. Ihn konnte er jetzt mal so gar nicht gebrauchen. Weil er es nicht länger aushielt, blieb er stehen und ließ einen protestierenden Noah von seinem Rücken gleiten. Sofort drehte er sich um und umarmte den Kleineren. Ohne irgendetwas zu sagen, drückte er ihm seinen Mund auf die Lippen und ließ seine Hände zu dessen Hintern gleiten. Mit einem unterdrückten Brummen eroberte er schließlich dessen Mund. 
     
Noah löste sich nach einer Weile keuchend von dem Alpha, der ihn mit einem stürmischen Kuss überfallen hatte. Er hatte den Wolf eigentlich nur etwas ärgern wollen, indem er ihn provozierte, doch nun hatte er ein Eigentor geschossen. 
     
„Ich kann ebenfalls deine Erregung riechen“, hauchte der Riese rau gegen sein Ohr und er bekam eine Gänsehaut. 
     
„Du bist gemein“, schnaubte Noah entrüstet und sprang an einem lachenden Callen hoch, um seinerseits seinen Mund auf dessen Lippen zu drücken und seine Hände in den weichen Haaren zu vergraben. Nach Luft schnappend, lösten sie sich kurz darauf wieder voneinander. 
     
„Du solltest mich nicht so geil machen. Denk daran, dass du mir und Seki am Wochenende ausgeliefert bist“, riet der Alpha ihm und starrte ihn mit seinen Wolfsaugen an.
     
Callen hatte gedacht, er hätte Seki erfolgreich in seinem Inneren verbannt, nur um soeben zu spüren, dass der Wolf wieder da war. Um seine aufgeregte zweite Hälfte zu beruhigen, zwickte er Noah fordernd in die Unterlippe. 
     
„Sorry, aber das hast du dir selbst zuzuschreiben“, seufzte er, als die Katze erschreckt quiekte. Sofort glitt Noahs Zunge zu der Stelle, die leicht blutete. 
     
„Ich weiß und es tut mir leid. Aber ich bin einfach so aufgeregt wegen Maddy. Ich weiß einfach nicht so recht, wohin mit meiner Energie“, erklärte der Kleinere zerknirscht und löste seine Hände aus Callens Haaren, wo er sich festgekrallt hatte. 
     
Callen nickte verstehend. Er hielt einen zerknirscht dreinschauenden Noah immer noch gegen seinen Körper gepresst auf seinen Armen. „Komm, lass uns ein Eis essen. Da können wir lutschen, lecken, knabbern und beißen, so viel wie wir wollen“, schlug der Alpha vor, was Noah in lautes Lachen ausbrechen ließ. 
     
„Das ist eine gute Idee. Lädst du mich ein?“ Sein Kätzchen sah ihn so süß an, dass Callen nicht nein sagen konnte. 
     
„Klar“, antwortete er und ließ den Kleineren vorsichtig zu Boden gleiten. Dann nahm er dessen Hand und zog ihn in eine andere Richtung. 
     
Es dauerte nicht lange, da kamen sie an einem kleinen Laden an, in den Callen ihn führte. Bei den Kühltruhen blieb er stehen und begutachtete das Sortiment. „Was möchtest du?“ Fragend hob er den Kopf. 
     
Noah warf einen Blick in die Truhe und hatte sich sofort entschieden. „Eis am Stiel, Zitrone, bitte“, sagte er höflich und sah sich neugierig im Laden um. Es war mehr so eine Art größerer Kiosk, aber er bot alles, was man so an alltäglichen Dingen brauchte. 
     
Callen nahm das Eis heraus und lief zur Kasse, gefolgt von seinem Mate, der plötzlich an einem kleinen Stand mit Schlüsselanhängern stehen blieb. 
     
„Oh, schade“, flüsterte er, aber der Alpha hatte ihn verstanden. 
     
„Was ist schade?“, fragte er darum nach, während er bezahlte.
     
„Ach, es gibt alle möglichen Tiere, aber keinen Wolf und keinen Leoparden“, meinte Noah enttäuscht und zuckte mit den Schultern. Er nahm das Eis entgegen, das ihm Callen hinhielt und fing an, es auszupacken. Dann ließ er sinnlich seine Zunge über die kalte, nach Zitrone schmeckende Oberfläche gleiten. Dabei beobachtete er aus zusammen gekniffenen Augen die Reaktion des Wolfes. 
     Callen musste schlucken. Noah tat es schon wieder! Diese kleine, freche Katze provozierte ihn erneut, indem er genüsslich an seinem Eis leckte. Aber was der Kleine konnte, das konnte er schon lange. 
     
Also packte auch er sein Eis aus, legte genüsslich seine Lippen um die obere Spitze und biss hinein. Die Schokolade knackte und er hob den Kopf. Dabei blieb etwas Schokolade an seinem Mundwinkel hängen, was er gekonnt ignorierte. Lächelnd sah er seinen Mate an, der mit offenem Mund vor ihm stand und ihn anstarrte. 
     
„Und? Schmeckt dir dein Eis?“ Fragend sah er Noah an, der endlich den Mund schloss und nickte. Der Kleine konnte seine Augen einfach nicht von seinem Mundwinkel nehmen. 
     
„Du hast da was“, sagte Noah schließlich und zeigte auf Callens Mund.
     
„Wo? Hier?“ Callen ließ absichtlich seine Zunge über den falschen Mundwinkel fahren. 
     
Die Katze schüttelte den Kopf. „Nein, andere Seite“, meinte er mit leiser Stimme.
     
„Hmm, okay, also hier.“ Callens Zunge glitt sündhaft langsam über die Schokolade und leckte sie weg. „Hmmm“, brummte er genüsslich. 
     
Wie hypnotisiert starrte Noah ihn an. „Scheiße, Cal. Ich möchte Sex mit dir.“ Dieses Mal kam das Knurren aus Noah, der schnell die Hand des Alphas ergriff und ihn mit sich zog. „Wir haben noch Zeit, bis Maddy kommt und meine Mum ist nicht zu Hause, also beeil dich gefälligst!“ 
     
Der Alpha konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen und brüllte los. Passanten sahen derweilen einen kleinen Kerl, der eilig einen lachenden Riesen hinter sich her zog und dabei in Windeseile sein Eis hinunterschlang. 

Alphas Mate I - Wahre Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt