Livs P.O.V.
,,Und? Wer nimmt was?", fragte Mia, als wir wieder in Lotties Haus waren. Lottie war gerade Einkaufen, so dass wir das ungestört ausmachen konnten, ohne unterbrochen zu werden.
,,Ich würde die Trillerpfeife nehmen.", sagte ich. ,,Dann kannst du die Socke nehmen, Henry das Armband und Grayson nimmt die Mütze. Wenn er wieder aufwacht."
Mia nickte.
,,Okay.", sagte sie.
Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
,,Denkst du, dass es möglich ist, dass Arthur seine Finger im Spiel hat?"
Mia sah mich fragen an.
Ich zuckte die Schultern.
,,Kann sein. Wir müssen herausfinden, ob er noch gefangen ist. Fragt sich nur wie. Ihn einfach fragen wäre albern. Er könnte lügen. Und bei ihm vorbeischauen kommt nicht in Frage. Falls er an der Tür lauert und dann sofort rausläuft. Zu riskant. Wir müssen uns was besseres einfallen lassen."
Mia nickte.
,,Vielleicht hat Henry eine Idee. Oder Diana."Dianas P.O.V.
Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Dort war ein kleiner brauner Fleck. Normalerweise würde ich mich fragen, woher er kommt, aber das war mir in diesem Moment so egal wie die Meeresströmungen im Pazifik.
Dabei war dieser Tag so gut gewesen. Ich hatte Liv und Mia getroffen, in echt, nicht nur im Traum. Und dann musste Ella das alles zerstören. Ich begann wieder leise zu weinen. Ich verstand nicht, wo ihr Problem war. Ich hatte nichts falsches gemacht. Ich hatte den Korridor gefunden und vielleicht nicht mehr so viel mit Ella gemacht wie zuvor. Na schön. Aber das hätte sich wieder geändert. Das mit den Träumen war nur so neu für mich. Wie konnte sie auf die hirnrissige Idee kommen, dass ich Liv je vor sie stellen würde?
Ein vorsichtiges Klopfen riss mich aus meinen Gedanken.
,,Ja?", murmelte ich.
Die Tür öffnete sich langsam und Lucy sah vorsichtig herein.
,,Diana?", sagte sie leise. ,,Ist alles in Ordnung? Ich habe gesehen wie du dich mit Ella gestritten hast und raus gegangen bist. Was war los?"
Sie wirkte selbst etwas hilflos.
,,Natürlich musst du mir das nicht sagen.", fügte sie hastig hinzu. ,,Aber falls ich helfen... Oh Gott, du weinst ja, Diana!"
,,Ella sagt...", setzte ich schniefend an.
,,Beruhige dich erstmal.", unterbrach Lucy mich jedoch sofort. ,,Brauchst du Taschentücher?"
Ich nickte und schmiegte erneut.
Lucy ging zu ihrem Koffer und holte eine Packung heraus, mit der sie auf mein Bett kletterte.
,,Hier.", sagte sie und gab sie mir. Ich nahm sie dankbar an.
,,Danke.", murmelt ich.
Lucy saß still neben mir und wartete ab.
,,Also es ist so.", begann ich.
,,Ella behauptet, ich würde sie vergessen und links liegen lassen. Wegen du weißt schon, den Träumen. Sie denkt..."
Ich stockte, weil dieser Gedanke für mich immer noch so abwegig war.
,,Sie denkt, ich würde Liv lieber mögen als sie."
Lucy strich mir beruhigend über den Rücken.
,,Wenn ich mir selber zuhöre, dann klinge ich echt wie ein Kindergartenkind. ,,Maaaamiiiiii! Die Ella ist gemein zu mir!" Das ist doch echt albern."
Lucy schüttelte den Kopf.
,,Überhaupt nicht. Ich kann dich gut verstehen. Ihr seid schon so lange befreundet. Da ist das wirklich schwer. Tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, ob Ellas Vorwürfe stimmen. Ich bin noch nicht so lange mit euch befreundet. Ich habe früher zwar schon auf euch geachtet. Aber nicht darauf, was und wie viel ihr miteinander macht. Ich weiß also nicht, ob das weniger geworden ist. Aber was ich weiß ist, dass Ella sich wie ein Idiot aufführt. Das ist einfach nur kindisch von ihr."
Draußen regnete es noch immer. Das laute Rauschen war unüberhörbar. Gerade begannen sehr starke Regentropfen gegen unser Fenster zu knallen. Kurz darauf war es wieder ruhig und wir hörten nur ein leichtes tröpfeln. Das Wetter passte perfekt zu meiner Laune. Ich konnte mich nicht wirklich entscheiden, ob ich mich einfach zusammenkriechen oder irgendwogegen donnern wollte. Allerdings war ich dabei nicht so alleine, wie der Regen draußen. Ich hatte Lucy neben mir.
,,Danke.", sagte ich nochmal und schneuzte in ein Taschentuch, das sie mir hinhielt.
Lucy saß einfach nur da. Sie schien zu spüren, dass ich gerade das brauchte. Einfach die ruhige Anwesenheit einer anderen Person.
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Silber- Das vierte Buch der Träume
Fiksi PenggemarDiana Puckle ist ein verträumtes, 13-jähriges Mädchen. Seit sie die Silber-Trilogie gelesen hat, lässt sie von dem Wunsch, ihre Traumtür zu finden nicht mehr ab. Als dieser Wunsch jedoch in Erfüllung geht, muss sie feststellen, dass Arthur erneut se...