„Wohin gehst du"

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Trotz Warnung widersprach ich ihm nun das zweite mal.

„Ein Scheiß werde ich" schnaufte ich und kreuzte meine Arme.

Er nahm tief Luft und formte seine Hände zu Fäuste.
Ich dachte er würde mir wieder näher kommen aber er drehte mir den Rücken zu und ging.

„Ich hab dich gewarnt" sagte er noch bevor ich ihm nicht mehr sah.

Das Nima ein Arschloch ist, war mir klar aber das er mir vorschreibt, was ich anziehen soll?...das hätte ich nie erwartet.
Seine Drohung klang ernst aber wieso interessierte er sich so plötzlich für mich?

Das 2.läuten führte mich wieder zur Realität, dass ich grad meine Prüfung verpasse.
Ich lief schnell die Treppen hoch doch es war zu spät.
Die Tür war verschlossen, was bedeutet dass niemand mehr rein dürfte.

Mein Lehrer meinte, um ein nachschreibe Termin zu bekommen musste man eine ärztliche Bescheinigung vorzeigen aber mein Arzt, ist eine Stunde von hier entfernt.
Aber mir bliebt keine andere Wahl, wenn ich eine gute Zensur wollte und die wollte ich um jeden Preis.
Mein Studium war schon immer mein Traum, was meine Eltern nie verstanden und mich einfach verheiratet wollten.
Die Vergangenheit verfolgte mich immer noch um ehrlich zu sein jeden Tag.
Jeden Tag spüre ich immer noch die Schmerzen, die mir meine Eltern zu gefügt haben.
Und jeden Tag erinnerte ich mich an dem maskierten Mann...

Ich lief leise aus den Gebäude, um die anderen Schüler nicht zu stören.
Draußen auf den Schulhof angekommen, wehte der kalte Wind auf meine Haut.
Ich fror und der Gedanke eine Stunde hier rum zu laufen war auch nicht besser

Ich hörte ein Klacksen hinter mir, weshalb ich mich umdrehte.
Die Jungs Toilette öffnete sich, die Tür stand offen bis ein Mädchen raus kam und sich grad das Oberteil runter zog.

„Habibi wie sehen uns gleich in der Pause" sagte eine Männerstimme von innen.
Das Mädchen drehte sich um und gab ihm noch ein letzten Luft Kuss, bevor sie verschwand.

„Nima?"

Er war aus der Toilette mit offener Hose rausgekommen.
Ich drehte mich direkt um, nicht weil ich es eklig fand...nein weil ich nicht wollte dass er mich hier sieht.
Ich lief mit schnellen Schritten weg aber leider gottes rief er nach mir.

Ich gab ihm keine Beachtung sondern rannte jetzt los.
Auch wenn es kindisch war, ich wollte ihm einfach nicht sehen.

„Wenn ich nach dir Rufe, dann hast du stehen zu bleiben" schrie er mich an als er mich wirklich eingeholte hatte.
Er zog mich an meine Jacke nur noch näher an sich, was mir wieder Angst machte.

„Wohin gehst du" fragte er

Ich sah im seinen aggressiven grünen Augen
„Zum Arzt" sagte ich trocken und entfernte wieder meine Blicke von ihm.

Er zog fragend seine Augenbrauen nach oben.
Er erwartete bestimmt eine Erklärung aber er hatte kein Recht drauf.

„Kannst du mich los lassen" bat ich ihm aber er dachte garnicht dran.
Er zog mich gewaltiger zu sich.
„Und wieso gehst du zum Arzt"

Okay. Er wollte es so.

Ich riss mich so gut wie es ging aus seine Griffe und funkte ihm hasserfüllt an.

„Wer bist du hmm...was ist mir dir los! Was interessiert dich mein Leben so sehr" schrie ich durch den ganzen Schulhof.

Er hörte mir aufmerksam zu und verzog sein Gesicht nicht.
Es scheint so als hätte er meine Fragen erwartet.

„Du bist weder mein Freund noch mein Vater, um mir etwas vorzuschreiben" schrie ich, um ihm klar zu machen, das er mich inruhe lassen soll.
Der Abstand den ich eingehalten hatte, gab mir Selbstbewusstsein also ließ ich alles raus.

„Ich darf sogar halbnackt rum laufen und es würde mich nicht interessieren, was du mir sagst" bezog ich noch mal auf das andere Thema, worüber er sich aufgeregt hatte.

Er kam wieder Schritte näher und nahm meine Hand.
Er packte mich unsanft am Nacken und atmete laut.

„Du hast recht...ich bin nicht dein Vater, da du keinen hast und auch nicht dein Freund, da du keinen darfst"

Ich lachte spöttisch los, da er wirklich meinte, dass ich keinen Freund durfte.
Ich lebe ohne meine Familie also hatte mir keiner etwas vorzuschreiben.

„Warum lachst du" fragte er mich zornig.

„Weil du glatzkopf wirklich meinst, dass ich kein Freund darf.
Ich musst dir recht geben, ich hab kein Vater und auch keine Mutter. Ich lebe alleine also warum sollte ich kein Freund dürfen" lachte ich weiter

„Weil ich es dir sage und falls du doch ein Freund hättest, wäre er nicht lange am Leben, das kannst du mir glauben, also denk nicht mal dran ein Jungen kennenzulernen" lachte er diesmal mit einem bitteren Unterton.
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Wie findet ihr bis jetzt Nimas Charakter?

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