𝘎𝘦𝘣𝘳𝘰𝘤𝘩𝘦𝘯𝘦𝘴 𝘏𝘦𝘳𝘻

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Rechts und links erschien mir alles dunkel, so als wären meine Augen nur dafür da gerade aus zu schauen, ich nahm niemandem wahr der mich wahrscheinlich anschaute.
Verstört? Fragend? die Menschen hier im Flur, hatten mich mich grad aggressiv auf Cems Schulter gesehen.
Ich rannte verrückt aus den Flur raus um wieder an den Punkt zu kommen, wo ich das kleine Alleinstehende Mädchen gesehen hatte.
Sie fiel unter den Hunderten in diesem Zelt direkt auf, ich hinterfragte meine Entscheidung nicht ihr als erstes zu helfen, obwohl es gut sein könnte, dass sie Angst vor mir, einer Fremden, haben könnte.
Ich musste einfach zu ihr, weil mich mein Herz dahin führte.
Das war es..., eine Entscheidung, die ich aus dem Herzen entnahm, dies konnte ich nicht einfach ignorieren.
Der Boden sah grob aus, weshalb ich versuchte vorsichtiger zu rennen, mich zu verletzen wäre das schlimmste was mir jetzt im Moment passieren könnte.
Meine Schuhe glitten auf den Boden, ich fühlte mich dabei so unendlich gut, warum weiß ich nicht genau, vielleicht war es die Vorfreude das Mädchen kennenzulernen.
Eine Armee von Frauen in weißen Kitteln versperrten mir den Weg, so plötzlich wie die kamen, so schnell musste ich anhalten um nicht in ihnen rein zu rennen.

„yoldan çekil"

Sie drehten sich um und schauten verwirrt zu mir, ich hastete wie ein Hund, weil ich fast keine Luft mehr bekam. Meine Kehle schlürfte sich langsam zu, als wäre ich soeben ein Marathon gelaufen....ein Marathon der Zeit.
Auf meinen Befehl, dass sie aus den Weg gehen sollen, achten sie garnicht. Sie schenkten meinen Satz keine Bedeutung, Stattdessen lächelten mich die Damen an.

„Du wärst dann Adalya nehme ich an"
Eine blonde Frau, die sehr danach aussah eine Europäerin zu sein, stellte sich vor mich.
Ihre weiße Haut passte perfekt zu ihren noch weißeren Zähnen, dass sie dazu noch die schönsten blauen Augen hatte war ein typisches Klischee.
Sie streckte mir ihre Hand aus, doch ich verstand hier nichts und konnte auch nichts erwidern außer:
„A...aber woher kennen Sie mein Namen"
Es war auf kein Fall gespielt von mir, dass mich das hier echt verwunderte, sie kannte mich was bedeutete, dass sie auch wusste wer Cem ist!
Bevor sie noch etwas sagen konnte oder mich konfrontiert wollte ich nur noch weg, doch die angehende Flucht stoppte sie, da ihr Arm mich zurück zog.
Ich biss meine Zähne zusammen und versuchte langsam in ihr Gesicht zu schauen, was ich eigentlich nicht vor hatte. Ihre Wut die sie für mich haben müsste, wollte ich nicht spüren. Ich fühlte mich Verantwortlich für die bluteten Menschen, obwohl ich nichts damit zu tun hatte...

„Wenn du uns helfen willst die Bedürftigen zu helfen dann musst du in die andere Richtung laufen"
Ihr Arm ruhte wieder an ihrer Taille.
Sie strahlte wie verrückt, anstatt mich mit ihren kalten blauen Augen zu vernichten.
Diese Frau vor mir kannte mich doch nicht, ein Irrturm. Ich erkannte nach dieser Einsicht, dass ich mein Verstand nicht dann einsaß, wenn es mal benötigt wird.
Fast hatte ich mir alles selbst versaut!
Meine Hand schellte imaginär gegen meine Stirn bevor ich ihr ein unschuldiges Lächeln schenkte.
„Es tut mir leid, ehm ich..wollte...will euch helfen, nichts lieber als das!"
Jetzt strahlte auch ich sie an, auch wenn ich nicht so perfekte weiße Zähne hatte wie sie, hoffte ich annähernd, dass es dennoch nicht aufgesetzt aussah.

Sie winkte mich zu sich.
Nun lief ich neben den Frauen im weißen Kitteln nebeneinander mit dem Gewissen ehrlich helfen zu können.

„Cem hatte mir schon von dir erzählt" sagte die blondhaarige
„Es gibt nicht viele, die hier freiwillig helfen wollen, grad nicht welche die sogar einheimisch sind.
Wir alle- sie zeigte um sich herum-
sind aus Deutschland"
Deutschland
Das Land was ich am meisten vermisste...
„Entschuldige, dass wir dir nichts erwidert haben als du etwas auf Türkisch geschrien hast, wir können nämlich die Sprache nicht"
ihr Kichern war wirklich süß, man könnte meinen diese Laute wären von einer 15 Jährigen, aber neben mir stand eine erwachsene Frau.
Nachdem Sie mir das erklärte fühlte mich um einiges dümmer..die ganze Zeit war mir gar nicht aufgefallen, dass sie mit mir deutsch sprach.

TERROR| CAPOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt