Xiaojun P.o.V

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Fluchend schmeiße ich die verdammte Maske auf den Schreibtisch, während ich ins das Zimmer gepoltert komme.

"Natürlich mussten wir ausgerechnet auf sie treffen. Als wäre diese Situation nicht genug für mich.", knurrend schließe ich die Tür hinter mir und streiche mir schnell meine Klamotten vom Leib um in andere Klamotten zu schlüpfen.

"Ich habe Yangyang und die Typen in Schutz genommen. Und dieser Idiot ist enttäuscht? Für wen hält er sich denn eigentlich?", knurrend schmeiße ich meine benutzen Klamotten in die Ecke des Zimmers und fahre mir durch mein Gesicht.

Ich spüre das brennende Stechen auf meiner Wange.

Natürlich hat mich Yangyang nicht ein weiteres mal geschlagen. Wie denn auch? Er ignoriert mich!

Nicht Yangyang hatte mich geschlagen, sondern einer seiner dämlichen Freunde. Es ging so schnell und der Typ hatte eine extrem starke Faust. Ich vermute mal, dass da nichts gebrochen oder verstaucht ist.

Wahrscheinlich einfach nur eine dämliche Prellung, die nach richtigem Kühlen auch verschwindet.

Wie kann Yangyang bloß so egoistisch sein?

Denkt er, alles dreht sich nur um ihn? Denkt er, er könnte jedem dem Rücken kehren, nur weil es ihm nicht gut geht? Soll er mir den Rücken doch zu kehren, soll er doch mit den Konsequenzen leben!

Erst jetzt verstehe ich welche Abneigung ich am Anfang zu Yangyang hatte. Es war seine dämliche Art zu handeln! Er ist so ein Egoist.

Am liebsten hätte ich Kihyun nicht aufhalten sollen. Sollten seine guten Freunde doch für ihn handeln! Wieso bin ich denn da?

Soll er doch weitere Tage im Krankenhaus verbringen. Ich bin ja an seinen Problemen Schuld!

Gott, wie mich dieses Kind aufregt! Selbst meine Gedanken haben den Faden verloren.

Mit einem gestressten Brummen laufe ich aus dem Zimmer, direkt in die Küche.

Das Wohnzimmer ist abgedunkelt und die ganzen Mitglieder schauen wie gebannt auf den flackernden Bildschirm.

Nur Lucas bemerkt mich und lächelt mich freundlich an.
Ich schaue ihn aber nicht an und mache weiter mit meinem tun.
Ich greife nach den Keksen die auf dem oberen Regal stehen und laufe zurück in das Zimmer.

Ich betreibe jetzt erst mal Frustessen. Ich habe das noch nie gemacht, aber es soll ja funktionieren.

"Wer's glaubt.", murre ich, da ich weiß das die Idee sinnlos ist.
Mit einem genervten seufzen schließe ich die Tür hinter mir und setze mich in eine Ecke des Zimmers. Während dem laufen habe ich noch schnell mein Notizbuch geschnappt und den darauf liegenden Kugelschreiber.

Stumm stelle ich die Kekse neben mir ab und klappe mein Notizbuch auf.

Ich habe die letzten Tage eher unbewusst meine Gedanken und Gefühle aufgeschrieben. Wäre wahrscheinlich ein Anreiz zum schreiben von einem Drehbuch.

Schweigend blätter ich durch die Seiten, bis ich den einen Tag gefunden habe. An dem alles anfing.

'Tag 1 mit den taktlosen Affen', war die große Überschrift die, die Seite zierte.

'Es ist der erste Tag mit diesen taktlosen Affen. Und ich habe schon meine Nerven verloren. Ganze sechs Leute wurden mir zugeteilt. Lucas, Kun, Hendery, Ten, Winwin und dieser Yangyang.
Er hat mich in den Wahnsinn getrieben! Seine Art mich zu provozieren hat ein neues Level erreicht, obwohl wir uns erst ein Tag kennen. Seine Art mit mir zureden, während er mir diese komischen Blicke zu wirft. Wie ich diese verachte! Sie bringen mich aus dem Konzept.

Ich kann mich genau dran erinnern, als wir dort saßen. Er hatte schon Tränen in den Augen und irgendwie empfand ich ein Gefühl von Mitleid. Doch es fühlte sich anders an.

Es war kein Mitleid, als würde man ein kleines Kind stolpern sehen, das dann weinend aufsteht. Sondern eher ein Mitleid, den ich nicht richtig in Worte fassen kann. Es fühlt sich an, als würde ich in seiner Situation sein. Seine Situation fühlen zu können.

Aber mir war eigentlich gar nicht weinen zu Mute. Sondern hatte ich einfach diesen Druck auf meiner Brust und diesen Klumpen in meiner Kehle. Als würde ich etwas zurückhalten wollen.

Erst jetzt fallen mir diese Gefühle richtig in den Sinn. Erst, als ich daran zurückdenke.'

Stand in meinem Notizbuch und hatte ganze zwei Seiten beschlagnahmt. Diese Gefühle, die ich in diese Seiten schrieb.

Ich erinnere mich an sie. Ich erinnere mich nicht in diesem Moment diese Gefühle empfunden zu haben. Aber wenn ich an Momente denke, an denen ich Yangyang weinend sah, habe ich diesen Druck auf meiner Brust und dieses Gefühl im Hals.

Noch nie hatte ich so ein komisches Gefühl.



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Geschrieben von @ThinkBehindAMask

~ Different Minds ~ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt