Kapitel 17 || Plan

336 31 15
                                    

Ich saß starr in die Decken meines Bettes gehüllt, versucht mir nichts von meinen seelischen Schmerzen anmerken zu lassen, doch so recht schien mir dies nicht gelingen zu wollen. Mein so genannter Vater stand einfach nur hinter mir und wusste wohl nicht recht, warum das Geschehene mich so sehr traf.

"Weißt du Patrick, weshalb er das verdient hat?" fragte der König und blickte mit entschlossenem Ausdruck auf mich hinab. Ich schüttelte trotzig den Kopf. Es war eine Lüge. Natürlich wusste ich, warum Manuel zu einer schwerwiegenden, möglicherweise sogar Todesstrafe verurteilt war. Allerdings waren Fehler menschlich und auch, beziehungsweise gerade, Heinrich von Coryia machte welche. Und genau das war das Ziel Manuels gewesen. Er hatte das Volk vor den Fehlern ihres Herrschers beschützen wollen, dass es mehr als nur möglich war, dass die nicht vorhandene Sympathie gegenüber der Königsfamilie da mit rein gespielt hatte, ließ ich für diesen Moment außer Acht.

"Er ist ein Hexer. Um genau zu sein ist er der, der uns verdammt hat einhundert Jahre lang zu schlafen." "Woher willst du das wissen? Er heißt ja nicht einmal so!" rief ich zornig. "Ich kenne diese Augen." versuchte er sich zu rechtfertigen. "Das ist kein Argument!" "Oh doch, das ist es. Jeder Hexer und jede Hexe hat besondere Augen, die es nur einmal auf der gesamten Welt vorzufinden gibt. Auch wenn sie ihr aussehen verändern, bleiben ihre Augen gleich. Daran enttarnte man die Meisten von ihnen, die klug genug waren ihre Magie nicht in der Öffentlichkeit zu präsentieren." Ich schnaubte. "Du hast ihn einmal vor einem Jahrhundert gesehen. Sowas merkt man sich nicht."
"Oh doch, mein Sohn, das ist der Fluch der Hexenwesen. Ihre Iris trägt solch eine besondere Farbe, dass man sie für immer im Gedächtnis behält."
"Ich benötige etwas frische Luft, bitte entschuldige mich." sagte ich und lief, ohne auf eine Antwort zu warten oder meinen Vater nochmals anzusehen, geradewegs Richtung Schlossgarten. 

Ich spazierte ein wenig zwischen den wundervollen Pflanzen entlang und versuchte eine Lösung zu finden, was nicht so recht geschehen wollte. Also ließ ich mich nach einer Weile am Rand eines marmornen Springbrunnens nieder, so dass ich meine auf seinem Grund abstellen konnte. 

Eine weitere Stunde verging, bis ich einen Entschluss fasste. Ich würde mich in des nächsten Tages Morgengrauen nach unten, zu dem Verließ Manuels schleichen und ihm zur Flucht verhelfen. Auffliegen durften wir einfach nicht. Mein Vater würde nicht lange überlegen und uns hängen lassen, meinem Freud würde dies so oder so passieren, ich hatte keine Andere Wahl. Ich musste ihn Befreien. 

Bis die Dämmerung einsetzte lief ich noch etwas zwischen den wohlbeschnittenen Pflanzen entlang, dann begab ich mich auf mein Zimmer und läutete nach Silviana, welche noch kurzer Zeit auch erschien. "Sie riefen nach mir?" erkundigte sie sich höflich, wie es ihr vorgeschrieben war, auch wenn ich ihre Missgunst deutlich sah. "Ich benötige etwas des Abendmahls." Die Zofe nickte. "Sonst geht es Ihnen gut? Die Königin hat sich um Sie gesorgt." Ich tat diese Worte mit einem Schnauben ab. Wirklich Sorge konnte es nicht gewesen sein, sie hatte nicht einmal nach mir suchen lassen. 


Heyyy und damit herzlich willkommen zu der Lesenacht. Der Ex-Wecker ist ein bis zwei Minuten zu spät, da er das hier noch schreibt xD


Des Hexers Herz ° KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt