Dann hielten meine Beine meinem Gewicht nicht mehr stand und ließen mich auf den Boden fallen. Auf den Knien saß ich nun, eingebettet von Schnee, während die Erinnerungen an meine Zeit mit dem Hexer die Macht über meine Gedanken gewannen.
Wie ich ihn hier zum ersten mal traf, er mich damals schon verzauberte. Das Gefühl, als er sich so lang nicht blicken ließ, die Angst um ihn. Die Schmetterlinge, die in meinem Magen tanzten bei unserem ersten Kuss, anders als bei allen Frauen, und die Wut, als ich erfuhr, dass er mich angelogen hatte. Die Verzweiflung, als ich langsam meine Gefühle für ihn bemerkte und wie wunderschön es war, als er gestand, dass es ihm genauso ging. Die Wut auf meinen Vater, als er ihn verhaften ließ, die erneute Verzweiflung, als ich nach ihm suchte, doch nun fühlte ich nur noch eins. Hass, unbändiger Zorn auf mich selbst, durströmte meinen Körper. Denn auch trotz der Aufs und Abs, war der Hexer das beste, was mir je zugekommen war. Und eben diese Beziehung hatte ich innerhalb von ein paar Tagen möglicherweise für immer zerstört, mit der einfachen Tatsache, dass ich diese Affäre mit Prisca zugelassen, nein, sogar genossen, hatte.
Ich schämte mich, wollte mich am liebsten für immer verkriechen, keinem Menschen mehr unter die Augen treten. Warum tat ich so etwas? Manuel hatte mich nicht verdient, keiner hatte das. Von eben diesen Gedanken geplagt glitt ich langsam in einen tiefen Schlaf, so tief, dass nicht einmal die Eiseskälte mich erwecken konnte.
Federleicht glitten die nackten Füße des Mannes über den Schnee, die geringen Temperaturen schienen ihm nichts anhaben zu können. Der Wald um ihn herum wäre für jedem anderen bedrohlich erschienen, doch der Verhüllte betrachtete ihn viel eher als ein schützendes Zuhause. Langsam schlich er sich an die schlafende Person heran, kniete vor ihr nieder, strich über ihre Haut, als wäre sie aus Porzellan geformt und murmelte ein paar fremd klingende Worte. Dann erhob er sich wieder, seine Spuren sah man kaum, die Schneeflocken verwischten sie schon nach Sekunden, doch um den schlafenden Körper herum schien sich ein Ring der Wärme gebildet zu haben. Das kalte Weiß taute und die rote Nase und Wangen gewannen ihre normale Farbe zurück. Der in schwarz Gekleidete beobachtete dies mit einem zufriedenen Lächeln, dann wandte er sich wieder seiner ursprünglichen Berufung zu. Vorsichtig hob er die gelbliche Schriftrolle auf und begann zu lesen. Ab und an huschten wutentbrannte Blicke zu dem Schlafenden, begleitet von einem tiefen Atemzug, der ihn wohl beruhigen sollte. Nach einer Weile hob der Mann den Stein an, auf dem sich der Brief befunden hatte, und zog eine graue Feder und ein kleines Gefäß, welches randvoll mit tiefschwarzer Tinte war, hervor und begann mit einer fließenden Wörter auf das Pergament zu bringen. Immer wieder stoppte er, starrte in die Luft, suchte nach passenden Umschreibungen, dann schien er fertig zu sein. Er las sich den gesamten Text erneut durch und bevor er einen Rückzieher machen konnte, verstaute er ihn gerade zu fluchtartig unter dem Stein. Sein Blick glitt in Richtung des Himmelszeltes die Sonne begann bereits ihren goldenen Teppich aus Licht über der Winterlichen Märchenlandschaft aus zu breiten, doch wollte es sich der Mann nicht nehmen lassen den anderen ein letztes mal für lange zeit zu berühren, so schlich er sich zu ihm, beugte sich über seinen Körper und fuhr die Konturen des Gesichts des Älteren nach.
Doch plötzlich erschienen wie aus dem Nichts fünf Gestalten, jede trug an ihrer Seite ein Schwert, in dessen königsblauen Griff ein brüllender Löwe geprägt war. "Fasst ihn!"Ja gut, scheiße gelaufen. Ist jetzt ein biiisschen schwerer das optisch abzutrennen, ohne aus dem Muster zu fallen xD
Ich wünsche euch ein wundervolles Weihnachtsfest, viele tulhe Geschenke eine schöne Zeit mit eurer Familie und, das wichtigste, leckeres Essen.
Nachher kommt noch ein OneShot online, wenn ihr wollt könnt ihr ja mal reinschauen ^^
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Des Hexers Herz ° Kürbistumor
FanfictionMissachtet und alleingelassen fühlt sich Prinz Patrick, seit es nach dem Erwachen von ihm und der königlichen Familie nur noch um seinen kleinen Bruder und dessen zukünftigen Ehemann geht. Um den Kopf freizubekommen und seine Probleme wenigstens für...