Kapitel 19 || Aufklärung

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Ich nahm das Mittagessen auf meinem Zimmer zu, ich hatte keinerlei Interesse irgendwen zu treffen. Nachdem ich die Nahrung mehr schlecht als recht herunter geschlungen hatte, lief ich schnell los, um in die Bibliothek zu gelangen. Allerdings machte mir eine bestimmte Person mit braunen Haaren und eisblauen Augen einen Strich durch die Rechnung - Michael.

"Mein Beileid. Markus-" fing der Jüngere an, allerdings ließ ich ihn nicht ausreden und unterbrach ihn schlechtgelaunt. "Er ist weg." "Inwiefern weg?" "Weg eben. Fort. Nicht auffindbar. Ich habe mehrere Wachen befragt, keiner von ihnen konnte mir Auskunft geben." "Also konnte er fliehen?" "Offensichtlich. Und jetzt entschuldige mich bitte." murrte ich und ging an meinem Schwager vorbei. 

Eigentlich sollte ich froh sein, dass Manuel entkommen war, allerdings dämpfte die Angst um ihn, und ein wenig auch mich, mein Hochgefühl. Er war in der Wildnis, in einem Land, dessen gesamte Armee vermutlich nach ihm Ausschau hielt.
Mich könnte man zur Rechenschaft ziehen, da ich verdächtig erscheinen könnte ihm zur Flucht verholfen zu haben. 

Ich bog um eine weitere Ecke und kam letztlich vor einer großen, dunklen Tür zum stehen. Meine Hand lag bereits auf dem goldenen Löwenkopf, welcher dazu diente die trennenden Bretter aus dem Weg zu schaffen, doch etwas hinderte mich. Es erschien mir nicht fair herum zu schnüffeln, was Manuel und seine Kräfte betraf, doch auf andere Art konnte ich die benötigen Informationen nicht besorgen, weswegen ich die Klinke letztlich doch runter drückte.

Ich trat in den gigantischen Raum, welcher von Büchern bevölkert war und lief, immer zielstrebiger, auf eine kleine, unscheinbare Nische zu, in der sich Schriften über Hexen und andere übernatürliche Wesen sammelten.

Mit dem Finger fuhr ich die Buchrücken entlang, bis ich auf das Werk stieß, welches wie zur Lösung meiner Fragen gemacht schien. Es war ein, wie eine Geschichte erzähltes, Lehrbuch über Zauberer und deren Kräfte, geschrieben von jemandem, der die selben Gaben besaß und auf einem Bauernhof versteckt gehalten wurde.
Das Ziel des Autors war, den Menschen zu zeigen das Leute seiner Sippe nicht nur schlecht waren.
Gelungen war dies nur in Maßen, das Buch wurde von dem damalig regierenden König, Karl von Coryia, weggesperrt und durfte fortan nur noch mit Einverständnis des Herrschers gelesen werden.

Mehrere Stunden hatte ich mich in das Schriftwerk vertieft und jede Information, die mir auf irgendeine Art wichtig erschien aufgeschrieben.
Nun saß ich also vor einem ellenlangen, bekritzelten Papier, auf dem alles mögliche über Hexen und Herxern stand.
Natürlich hatte ich mir nicht mehr alles gemerkt, immerhin hatte ich sehr viel interessantes über Manuel und seines Gleichen erfahren, doch etwas, was mir in meinem Fall weiterhelfen konnte, schien es nicht zu geben.
Die Hoffnung hatte ich beinahe aufgegeben, als mir ein kleiner Stichpunkt, relativ mittig auffiel:

-können sich in andere Menschen verwandeln, selten, fast nie, in Tiere (ca 1/1.000)

Das "fast" musste ich beim überfliegen nicht bemerkt haben, auch wenn es so bedeutend war.
War es möglich, das Manuel einer dieser besonderen Hexern war? Er musste es sein - es gab keine andere Erklärung.


Okay, es könnte gut sein, dass es erst morgen weiter geht, da trolli unordentlich af ist und trollis Mutter deswegen ausgerastet ist

Aaaalso gute Nacht, falls ich weg muss
(Es sieht gerade gut aus, aber ich verspreche nichts)

Des Hexers Herz ° KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt