Kapitel 25 || Gerüchte

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Verwirrt lief die Brünette wieder etwas näher zu mir. "Was ist denn los? Du hast mich doch nicht wirklich mit ihr betrogen?" zum Ende hin wurden ihre Augen immer schmaler, bis sie zwei Schlitzen glichen, während ihr Mund sich immer stärker zuspitzte. Zerstreut schüttelte ich meinen Kopf. "Nein... nein ich betrüge dich nicht." Sofort brannte sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. "Dann ist ja gut. Du bist nämlich nur Meiner." Erneut schlang sie ihre Arme um mich, um mich zu küssen. Ich schloss meine Lieder und konzentrierte mich ausschließlich auf Berührung der Frau in meinen Armen, den bildhübschen Hexer verdrängte ich wieder. 

Gemeinsam schlenderten wir Arm in Arm zwischen den vielen, bunten Ständen herum. Doch trotz all meiner Versuche den Grünäugigen zu verdrängen, tauchte sein Abbild immer wieder in meinem Kopf auf. 

Der Tag verging recht schnell, nach einer Weile konnte ich alle negativen Gedanken tatsächlich gut von mir schieben. Erst am Abend, als sich der Himmel schwarz färbte, waren sie wieder da. So wälzte ich mich ewig von einer Seite auf die Andere und fand erst Ruhe, als Das Himmelszelt wieder seinen rötlichen Schimmer erlangte. 

Den nächsten Morgen verbrachte ich wieder auf dem Markt, diesmal jedoch allein. Ich benötigte Ruhe und Zeit zum nachdenken, denn so konnte es nicht weiter gehen.

Ein paar neue Kleider kaufte ich mir, langsam hatte ich es satt immer zu nur einen der schwarzen Umhänge zu tragen.

Dann, ich hatte beschlossen nur noch zwei Tage zu bleiben und dann mit der Suche fortzufahren, machte ich mich langsam auf, in Richtung meiner Herberge. Jedoch hatte ich es nicht wirklich eilig, weswegen ich mich entschied den letzten Markt Tag ruhig und zwischen all den Ständen ausklingen zu lassen. 

Schlendernd bewegte ich mich auf dem Platz herum, hatte kein wirkliches Ziel, bis ich laute Stimmen bemerkte. Neugierig folgte ich dem Klang der, mit starken Akzent gesprochenen, Wörter. Sie führten mich zu der großen Fläche, die vor der Kirche lag. 

"Glaubt ihr diese Torheit wirklich? Es ist einem jeden Menschen klar, der einen Funken Verstand besitzt, dass Prinzessin Maricia keine wahre Frau sein kann. Dieses Monster besitzt keinerlei Rundungen, die es weiblich machen würden. Keine Hüfte, Taille oder ein ausgeprägtes Hinterteil. Selbst ihre Brust ist so flach, wie die eines Mannes. Nun sagt mir, Bürger Coryias, wollt ihr wirklich von so etwas bevormundet sein? Ich halte es kaum für möglich. Der König belügt uns. Ihr alle samt verdient etwas besseres als dieses manipulative Pack, das sich euer Herrscher zu nennen wagt." 

Mit jedem Wort, welches aus dem Mund des dicklichen Redners quoll, wuchs die Wut in meinem Inneren. Egal, was für Streitigkeiten zwischen mir und meinem Bruder herrschen mochten, noch nie hatte ich zu gelassen, dass er dieser maßen schikaniert wurde. Ich straffte meine Schultern und kämpfte mich durch die Menge nach vorne, zu dem Podium. "Gestatten sie mir selbst noch ein paar Worte zu diesem Thema in die Runde zu werfen?" sprach ich an den Braunhaarigen, dessen Kappe eine gute Hälfte seiner kinnlangen, leicht fettigen Haare verdeckte, gewandt. Dieser sah mich überrascht an, stimmte dann jedoch zu. 

Noch einmal atmete ich tief durch. Es würde nicht meine erste Rede sein, aber sicherlich die risikoreichste.   

Halli Hallo und damt herzlich willkommen zur zweiten Lesenacht. Es freut mich sehr, euch alle, hoffentlich auch meinen Wecker, wieder begrüßen zu können.
*stellt ein Tablett voll Keksen und Kaka-o, wie Dado sagen würde, hin*
Bedient euch ruhig und viel Spaß.

Des Hexers Herz ° KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt