Erschöpft ließ ich mich auf die Pritsche sinken. Sie war feucht und Strohhalme pieksten mir in den Rücken, doch es war mir gleich. Mein einziges Ziel war der Schlaf.
Die heruntergekommene Kammer hatte ich von dem Besitzer des Ladens zugeteilt bekommen. Ein buckliger Mann, dessen gesamter Körper von Narben überseht wurde, während er kein einziges Haar zur Schau trug. Er schien ein Experiment Gottes zu sein, als dieser ausprobiert hatte, mit was er den Menschen schmücken sollte. Die Augen des Inhabers waren tiefschwarz, es war nicht möglich die Iris von der Pupille zu unterscheiden.
Ich konnte nicht wirklich einschlafen, zu viel geisterte mir im Kopf herum. Ich hatte riesige Angst um Manuel, um mich und vor der Reaktion meiner Eltern, wenn ich zurückkehren würde. Doch vor allem grauste es mir vor meinem Versagen. Ich wusste, dass ich nicht bis nach Voela oder Tarkja reiten konnte, falls ich meinen Freund nicht in der Nähe von Coryias Hauptstadt finden würde. Wenn dies eintreten sollte, würde ich den Braunhaarigen möglicherweise niemals wiedersehen, unwissend ob er lebt oder tot ist.
Offensichtlich hatte ich dennoch Ruhe gefunden, da ich am nächsten Morgen aufwachte. Und dies kann man bekanntlich nur, wenn man zuvor am schlafen war.
Ich setzte mich auf und öffnete den Beutel, welcher direkt neben dem Kopfende der Pritsche lag und suchte mir saubere Anziehsachen heraus, mit denen ich mich auch sofort einkleidete. Ein Badezimmer gab es nicht und für eine öffentliche Dusche, an der mich jeder beobachten konnte, war ich mir dann doch zu fein. Da keiner meinen Körpergeruch ertragen musste, war mir dies im Endeffekt auch gleich.
Ich begab mich die morsche Wendeltreppe hinunter, um Frühstück zu essen und mich dabei nach Manuel zu erkundigen.
An drei zusammen gezogenen Holztischen saßen ein paar mittelalte Personen. Insgesamt sieben Männer und zwei Frauen, vermutlich die Stammgäste. Der Eine, ein Herr mit graumelierten Haaren und einer großen Nase, hatte mich bemerkt und rückte zur Seite, bereit mich an der Runde teilhaben zu lassen. Ich straffte die Schultern, lächelte ihn an und verharrte einen Augenblick, bis ich realisierte, dass kein Bediensteter kommen und mir einen Stuhl herbeitragen würde. Also nahm ich mir einen Hocker und rückte ihn an die Tafel.
Der Besitzer des Gasthofes stand auf, erst als er dies tat hatte ich bemerkt, dass er überhaupt an der Tafel saß. "Was willst du essen?" erkundigte er sich auf nicht allzu feine Art. "Was steht denn zur Auswahl?" stellte ich die Gegenfrage. "Eier mit Brot, Schinken und Milch oder Brot mit Wurst, Käse und Milch. Wenn du unbedingt willst, kannst du auch Bier haben." "Ich wähle ersteres." meinte ich, nach einem kurzen Moment der Fassungslosigkeit. Keine Suppen, keine Pute, kein Obst, ja nicht einmal Speck und Wein. Das gewöhnliche Leben war eintöniger, als ich gedacht hatte.
"Wo kommst du her? Ich hab dich noch nie hier gesehen und deine Sprache wirkt auch nicht so, als wärst du aus dem Ort." gab die blonde Frau den Startschuss zur Fragerunde. "Aus der ähm Hauptstadt. Relativ nah an der Burg." Der Mann rechts neben ihr, mit dem sie ihre Fingern verschränkte hatte, machte weiter. "Warum kommst du dann in so eine unbedeutendes Kaff wie hier?" "Ich bin auf der Suche nach einem Freund." "Vielleicht können wir dir helfen. Wie sieht er aus?" fragte der, der neben dem saß, welcher mir den Platz angeboten hatte. Er hatte sehr kleine, nah aneinander stehende Augen. "Er... er hatte smaragdgrüne Augen, die immer zu gestrahlt haben, ein wundervolles, schmales Gesicht und schulterlange, braune Haare und bleiche Haut. Meistens trägt er schwarze Umhänge, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er überhaupt Schuhe besitzt..." ein trauriges Lächeln legte sich auf meine Lippen und mein Blick schweifte in die Ferne. War es zu viel verlangt Zeit mit dem Freund verbringen zu wollen? "Du scheinst ja ganz vernarrt in ihn zu sein." bemerkte die andere Frau schmunzelnd. Ich riss die Augen auf. "Vernarrt? Niemals!"
Das Ende meiner ersten Lesenacht... Es war schön mit euch, danke für die netten Gespräche, die sich vorallem um Essen gedreht haben (wie das nur kam xD)
Ich hab noch ein paar Fragen an euch:
Was glaubt ihr passiert noch und was wollt ihr nich sehen/lesen (vielleicht kann ich das einbauen)
Und was glaubt ihr, wie viel Kapitel hab ich vor geschrieben? (Buecherwurm_2004 ist bitte leise xD)
Dann gibt es nochmal eine Änderung: die Ankündigung lösche ich doch, weil die sonst dezent ab fuckt xD
Schlaft gut :3
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Des Hexers Herz ° Kürbistumor
FanfictionMissachtet und alleingelassen fühlt sich Prinz Patrick, seit es nach dem Erwachen von ihm und der königlichen Familie nur noch um seinen kleinen Bruder und dessen zukünftigen Ehemann geht. Um den Kopf freizubekommen und seine Probleme wenigstens für...