Kapitel 48 || Zustimmung

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Mit einem lautem Knall flog die Tür zu meinem Schlafgemach auf, wirre Gesprächsfetzen drangen in meine Ohren. Verschlafen blinzelte ich und erkannte meinen Vater, der mich und meinen Liebhaber mehr als erzürnt an stierte, meine Mutter, die sich, in der Hoffnung ihn zu beruhigen, an seinem Arm festklammerte und auf ihn ein sprach und drei Wachen, deren erhobene Waffen auf Manuel gerichtet waren. Dieser hatte von dem Tumult bis zu diesem Augenblick noch nichts mitbekommen und lag friedlich schlafend an mich gekuschelt zu meiner Seite. 

"Was wollt ihr? Und wer hat es euch erlaubt hier herein zu kommen?" erkundigte ich mich aufgebracht. "Wir wollen diesen Bastard dahin bringen, wo er hin gehört." rief der Linke der Wachmänner mir zu. "Heinrich, lass doch etwas Mitleid walten und gib den beiden ihre letzten tage in Gemeinsamkeit." flehte die Königin ihren Gemahl an. Verwundert über die Aussage meiner Mutter sah ich zu ihr, sie lächelte mich an, ohne jegliche Hinweise abzuliefern. 

Gerade wollte der König zu einer Widerrede ansetzen, da huschte ihm ein Grinsen über die Lippen. Doch es war kein nettes, viel mehr war es eines, das sich über den Schaden anderer erfreute. "Du!", er nickte der linken Wache zu, "Weck den Hexer, ich will, dass er meine Verkündung miterlebt." Kurz zuckte der Grauäugige zusammen, dann folgte er der Anweisung seines Vorgesetzten. "Perfekt.", sprach der König, "Da nun alle wichtigen Personen bei vollem Bewusstsein sind, kann ich euch nun in meinen Plan einweihen. Ihr werdet den Rest eurer Zeit zusammen verbringen können, wie meine liebe Gemahlin verschlug, doch musst du, Patrick heiraten. Ich werde mich in der kommenden Zeit darum kümmern, dass alle reichen, jungen Damen zu einem Ball geladen werden, eine von ihnen wirst du erwählen müssen. Nach der Hochzeit werden wir uns dann um den Galgen für unseren Freund kümmern." 

Zorn durchströmte meinen Körper, ließ mich aufspringen. "Du mieser, hinterhältiger Barbar! Wie kannst du mir, deinem Sohn, dem Thronfolger, nur so etwas grässliches antun? Wie kannst du auch nur daran denken?" brüllte ich, kurz davor ihm eine Vase oder ein Buch an den Kopf zu werfen. Vermutlich hätte ich es auch getan, doch der Mensch, von dem man es wohl am wenigsten erwartet hätte, erhob seine Stimme, um dem Herrscher zu zustimmen. "Möglicherweise ist der Vorschlag gar nicht so unfair, wie du es behauptest.", meinte Manuel langsam, als müsste er sich anstrengen die Worte hervorzubringen, "Ich hätte länger zu leben, dürfte in meiner letzten Zeit auch noch an deiner Seite weilen, Patrick, und du hast die Möglichkeit dich in eine Frau zu verlieben, an deren Seite du dieses Reich regieren willst. Du solltest das Angebot annehmen, es ist mehr als nur großzügig." Verwundert über die Aussage des Hexers sah der König in seine Augen, versuchte eine Absicht dahinter zu entdecken. Doch entweder war Manuel ein verdammt guter Lügner, oder er meinte es wirklich ernst.

"Nun gut, da sogar er damit einverstanden ist, ist die Sache wohl beschlossen. Du solltest ihm nicht seinen letzten Wunsch abschlagen." zufrieden grinste mein Vater mich an. Ich schluckte schwer und nickte. "In Ordnung, sorge dafür, dass die schönsten Damen der Welt sich hier treffen."

Des Hexers Herz ° KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt