Kapitel 40 || Zerschunden

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Ich begab mich zu meinen Gemächern, das Pochen in meinem Kopf ignorierte ich bestmöglich. Angekommen betrat ich das Badezimmer und ließ heißes Wasser in den Zuber fließen, ich hoffte, dass es mir helfen würde mich abzuregen. Etwa eine Stunde klopfte es an die Tür. "Einen Moment, bitte." rief ich mit deutlich besserer Laune. Dann erhob ich mich, hüllte mich in einen Bademantel und öffnete. Zum Vorschein kam Silviana, in den Händen hielt sie ein Tablett, auf dem sich ein Berg an Essen befand. Sie stellte dieses auf meinen Tisch und drehte sich anschließend zu mir um. "Der König schickt mich. Er erwartet Sie in einer Stunde in dem großen Büro." Ich nickte, sie machte einen Knicks und huschte wieder aus der Tür hinaus. In der Hoffnung, dass das Kommende nicht allzu unangenehm werden würde, setzte ich mich und begann zu essen. Danach machte ich mich zurecht und schlenderte durch die Gänge des Schlosses, auf dem Weg zu meinem Vater.

Zu meiner Überraschung war ich nicht der Einzige, der gerufen worden war. Michael und Maurice standen ebenfalls vor der Tür, unter ihren Umhängen hielten sie die Hand des Anderen. Mit einem wehmütigen Lächeln gesellte ich mich zu ihnen. "Geht es dir schon besser?" erkundigte sich der ehemalige Rankl. "Ja, danke der Nachfrage." antwortete ich, doch bevor ich noch etwas sagen konnte, öffnete sich das dunkle Tor vor uns und machte uns den Blick frei auf unseren Vater. "Ihr seid erschienen, wunderbar.", sprach er, obwohl wir alle wussten, dass keiner von uns eine Wahl hatte, "Tretet ruhig ein." Zögerlich folgte ich seiner Anweisung und schritt in den Raum, jedoch wäre ich bei dem Anblick, der sich mir bot am liebsten wieder nach draußen gerannt. In einer Ecke, auf einem rustikalen Stuhl, kauerte eine zerschundene Gestalt. "Manuel..." flüsterte ich. Schnell ging ich zu ihm, um mich vor ihn zu knien. "Was haben sie dir angetan? Oh großer Gott, Manuel..." vorsichtig strich ich eine Strähne aus seinem Gesicht, sein sonst so weiches Haar war fettig, er wirkte noch blasser und schien einiges an Gewicht verloren zu haben, sodass er nur noch aus Haut und Knochen bestand. Rote Striemen, vereinzelt sogar Narben, zogen sich über seine Haut. "Was habt ihr mit ihm gemacht?" wutentbrannt drehte ich mich zu dem König um. "Ihm das angetan, was er verdient. Wobei, eigentlich müsste er dem nach längst in der Hölle schmoren." Zornig stand ich auf und ging auf den Mann zu. "Nein, das würde er nicht. Er-" "Danke, dir Patrick, wir haben alle verstanden, dass der Hexer laut dir ein Engel ist, aber sei nun bitte leise." Die Augen des Grauhaarigen waren so kalt, dass mir eine widerliche Gänsehaut über den Rücken kroch, von dem verletzlichen Vater von vor ein paar Tagen war nichts mehr zu sehen. Ich schluckte öffnete meinen Mund und schloss ihn wieder. Diesen Ärger brauchte ich nicht auch noch. Stattdessen beobachtete ich das Ehepaar. Maurice stand ängstlich und zur selben Zeit entsetzt hinter Michael, dieser trug eher einen überlegenden Ausdruck zur Schau. "Wollen wir sehen, ob sich unser Freund in deinem Beisein bekehrt und die Wahrheit gesteht." Der Herrscher stand auf und lief hinüber zu Manuel, beugte sich vor ihn und gab ihm eine schallende Ohrfeige. 


Klitzekleines Update in Form einer Umfrage.

Ich bin fertig mit der Geschichte, was das Schreiben angeht.
Soll ich 2 Kapitel die Woche uploaden oder eine fette Lesenacht machen?

Des Hexers Herz ° KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt