Letzte Nacht dem 13. Juni 2014 ereignete sich ein tragischer Unfall etwas außerhalb von London. Rettung und Polizei wurde sofort verständigt, doch für James M. (45) und Claudia M. (44) kam leider jede Hilfe zu spät. Wir weisen Sie darauf hin gut auf den Verkehr zu achten und wünschen Ihnen weiterhin eine gute Fahrt.
Diese Worte vom Nachrichtensprecher dröhnen aus dem Radio und sinken langsam in meinen Kopf.
Ich weiß, dass meine Eltern letzte Nacht unterwegs waren.
Ich weiß, dass meine Eltern letzte Nacht nicht nach Hause gekommen sind.
Und ich weiß auch, dass es sich um meine Eltern handelt.Emotionslos erhebe ich mich von dem Stuhl in der Küche und gehe zum Radio. Ich drücke auf den Knopf und im nächsten Moment herrscht Totenstille im Raum. Meine Beine fühlen sich sehr schwach an und ich lehne mich gegen die Theke, um mir Halt zu verschaffen.
Viel zu viele Gedanken und Fragen breiten sich in meinem Kopf aus, welche ich nicht beantworten kann.Plötzlich ertönt die Haustürglocke, was mich zusammenzucken lässt und mein Blick schwenkt in die Richtung unseres Vorraumes. Langsam setze ich mich in Bewegung und öffne die Türe anschließend. Sofort umschließt die Kälte der Nacht meinen Körper und ich bekomme Gänsehaut. Rot - blaues Licht leuchtet mir entgegen und ich schenke meine Aufmerksamkeit den beiden Polizisten vor mir.
"Guten Abend. Sind Sie Amy Morgan?" spricht der größere Mann zu mir und ich beginne etwas zu zittern.
Ich nicke leicht und warte, bis er fortfährt.
"Es tut uns wirklich leid Ihnen das mitteilen zu müssen, aber Ihre Eltern sind letzte Nacht bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen." sagt er einfühlsam und hält den Blickkontakt.
Ich öffne meinen Mund um etwas zu sagen, doch ich bringe keine Worte über meine Lippen.
"Können wir irgendetwas für Sie tun?" fragt mich nun der kleinere Mann, doch ich schüttle nur meinen Kopf.
"Können wir Sie alleine lassen?"
Ich nicke wieder und richte meinen Blick geradeaus.
"Okay. Dann machen wir uns wieder auf den Weg - und unser herzlichstes Beileid." spricht der größere Mann und der andere nickt mir zu.
"Danke." kommt es schlussendlich leise und zerbrechlich über meine Lippen und ich schließe die Türe.
Lange stehe ich regungslos im Vorraum und starre Löcher in die Luft. Gefühlte Stunden später setze ich meinen Körper in Bewegung und gehe in mein Zimmer. Dort lege ich mich in mein Bett und blicke an die Decke.Die ganze Situation kommt mir vor wie ein schlimmer Traum, aus dem ich jeden Moment aufwachen möchte.
Ich habe meine Eltern geliebt!
Und ich liebe sie immernoch.
Sie waren immer für mich da, wenn ich sie brauchte und haben mir ein wunderschönes Leben geschenkt.Doch nun? Was soll ich jetzt machen?
Ich will nicht alleine sein, geschweigedenn alleine leben! Ich kann mir dieses Haus doch nichteinmal leisten.
Und wie soll ich eine Beerdigung organisieren? Ich kann das alles doch garnicht und habe auch niemanden, der mir helfen könnte oder überhaupt kommen würde.
Wie soll mein Leben jetzt weitergehen?
Was wird mit meiner Zukunft passieren?Und plötzlich verspüre ich einen Stich in mein Herz, welcher mir die Luft zum atmen nimmt. Tränen fließen unkontrollierbar über meine Wangen und ich realisiere, dass sich in den letzten 24 Stunden alles geändert hat.
Ich bin auf mich alleine gestellt und muss mein Leben selbst in den Griff bekommen.
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SECRET
Fanfiction"Du weißt von dem Geheimnis - also gibt es kein zurück. Sie werden dich suchen. Und sie werden dich finden." "Und wie komme ich aus der Sache wieder raus?" "Gar nicht." © Copyright 2015 cxorinna